Gefängnis-Lager-Verbot-Grenze, sei gewiss:
zu jeder Grausamkeit gehört ein Gesetzlein
zu jeder Grausamkeit gehört ein Gesetzlein
Vor-der-Haustür am Donnerstag: Von den Vertriebenen, Geflüchteten, zu Bruch gekommenen, erreichen manche Österreich, nicht um zu bleiben, sie wollen weiter. Sie sind dem Gemetzel, der Kugel, der Bombe, dem Strang, der Steinigung in ihrer Heimat entkommen, haben gefährliche Wege passiert, Messerdrahtzäune überwunden. Ihr Ziel jedoch ist ein, zwei, drei Grenzen weiter. Dort warten und bangen Familie oder Freunde. Natürlich wollen sie dort hin. Aber sie dürfen nicht! In Österreich ist Weiterflucht verboten, noch, per Gesetz. Die Polizei darf sie nicht weiterfliehen lassen, auch wenn sie möchte. Das Gesetz verbietet es ihnen; sie sind Hüter der Gesetze. Ordnung und Sicherheit ist ihre Zuständigkeit, europarechtskonformes Handeln mit ihrer Uniform verbunden.
Für wessen Sicherheit werden Flüchtende hier aufgehalten? Tun wir mit? Sind wir stumm? Sind wir Handlanger, Grenzwächter? Oder hören wir über das Gedröhn von Vorschriften hinweg die eigene, innere Stimme? Und handeln auch danach? Vielleicht wird auch ein Gesetzlein umgangen.
Welche Massnahme die Weiterflucht ermöglicht hat, sei hier unerwähnt. In Uniform oder Zivil – ganz unbedeutend. Eine Unze Menschlichkeit hat`s ermöglicht. Entscheidend war die innere Stimme, sie hat gehandelt. Und das Gesetzlein? Hat geruht!
Die Ankunft bei ihren Familien und Freunden zwei, drei Grenzen weiter ist bestätigt. Jubel und Hurra.
Hurra am Donnerstag!
Irmgard Seidler
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