Samstag, 24. März 2018

Weiterbildung "Integration in der Region" am 11.4.

Das nächste Treffen im Rahmen des Projektes „Integration in der Region“ findet
am Mittwoch, den 11. April, um 16:00 Uhr
in der Frauenberatungsstelle in Oberwart (Prinz Eugenstraße 12) statt.

Das Thema wird sich mit den Möglichkeiten der Unterstützung – vor allem bei freiwilliger Rückkehr – befassen.


Freitag, 23. März 2018

Schönborn für mehr Menschlichkeit bei Abschiebungen


Abschiebungen: Schönborn für mehr Menschlichkeit
Kardinal Christoph Schönborn hat am Freitag von der Politik erneut einen menschlicheren Umgang mit Flüchtlingen gefordert. Dabei bezog er sich auf einen aktuellen Fall.
Religion.orf.at


Abgeschoben
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 23. März 2018.

Am vergangenen Samstag, 17. März 2018, wurden sie um 7h früh plötzlich und unangekündigt abgeholt. Aus dem Pfarrhof von Mitterarnsdorf im Bezirk Krems. Sechs Personen. Die Eltern und vier Kinder im Alter von 11, 8, 3 und 1 Jahren. Der Jüngste ist hier geboren. Die Familie Muashi sind Flüchtlinge aus Syrien. Täglich hören wir, wie schrecklich der Krieg dort weiterhin wütet. Kein Wunder, dass die Kinder vom Krieg traumatisiert sind, und auch die Eltern.

Die Familie Muashi war über die Balkanroute 2016 nach Österreich gekommen. Die Kinder sind bestens im Kindergarten und der Volksschule integriert. Unter der Bevölkerung ist der Schock groß. Enorme Betroffenheit und Unverständnis. Der Pfarrer: „Ich kann mich damit nicht abfinden, dass wir so mit Menschen umgehen!“

Es stimmt: nach dem Buchstaben des Gesetzes ist alles korrekt verlaufen. In Kroatien sind sie zum ersten Mal in ein EU-Land gekommen. Insofern entspricht die Abschiebung dem geltenden Recht. Ist sie damit auch menschlich? Was ist damit erreicht? Eine traumatisierte Familie wird noch einmal traumatisiert. Und viele Menschen bei uns sind traurig und enttäuscht. Ginge es nicht auch anders?
Quelle: Erzdiözese Wien

Samstag, 17. März 2018

Überkonfessioneller Kreuzweg für Menschenrechte am 17.3. in Oberwart

Ca. 40 Menschen trotzten dem schlechten Wetter - ja, sogar der Himmel betrauert die Situation! - und gingen von Station zu Station, hörten sich Gebete, Erklärungen und Kommentare an. Und stärkten sich nachher im Jugendzentrum der evangelischen Kirche. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dabei waren.




Überkonfessioneller Kreuzweg für Menschenrechte

Eine Initiative von Einrichtungen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen organisiert in Oberwart (Burgenland) am 17. März einen überkonfessionellen Kreuzweg für Menschenrechte.

Christen, Muslime, Menschen mit anderen Religionszugehörigkeiten sowie Menschen ohne religiöses Bekenntnis wollen diesen Kreuzweg für eine bessere Zukunft für alle begehen, hieß es in einer Aussendung dazu.

Die Organisatoren wenden sich damit gegen politische Tendenzen, die den Menschenrechten aus ihrer Sicht nicht gerecht werden. Sie weisen darauf hin, dass die Menschenrechte nicht nur für Österreicher oder nur für Ausländer gelten würden, sondern für alle Menschen auf der ganzen Welt. „Sie sind universell und nicht relativierbar.“

„Genug für alle da“

Die Menschenrechte seien die Basis für ein friedliches Zusammenleben zwischen Staaten sowie zwischen Staaten und Einzelpersonen. „Leider werden wir aktuell Zeugen einer schlimmen Entwicklung. Vielerorts werden die Menschenrechte nicht mehr eingehalten und unter dem fadenscheinigen Vorwand von ‚Sicherheit-und Sparzwängen‘ eingeschränkt“, so die Organisatoren, die sich neben der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte auch auf das Neue Testament berufen. „Es ist genug für alle da.“

„Ich war fremd und obdachlos...“

Der Kreuzweg wird als liturgische Prozession mit acht Stationen geplant, die Teilnahme steht allen offen. Getragen wird die Veranstaltung von der Franziskusgemeinschaft Pinkafeld, SOS-Mitmensch Burgenland, den Österreichischen Muslimen Oberwart, der evangelischen Pfarrgemeinde Oberwart, dem Forum Concentrum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökumene Stadtschlaining, der katholischen Romapastorale, dem Verein Miteinander in Oberschützen und der Flüchtlingsinitiative Südburgenland.

Gemäß dem Neuen Testament: „Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen“ und: „Was ihr den geringsten meiner Brüder und Schwestern tut, das habt ihr mir getan“, (Matthäusevangelium (Mt 25)) und Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Schwester- und Brüderlichkeit begegnen“ fordern die Organisationen eine humane und solidarische Politik für alle in Österreich lebenden Menschen. Jeder Mensch habe das Recht, die Menschenrechte zu genießen.

Kritik an Regierungspolitik

Menschenrechte und christliche Tradition seien das Fundament des europäischen Wertesystems. „Leider verlassen zahlreiche VerantwortungsträgerInnen aus Politik und Gesellschaft diese zutiefst humanistisch geprägte Grundhaltung: Sie feiern es als Erfolg, wenn die ‚Balkanroute gesperrt‘ und in weiterer Folge die Mittelmeerroute geschlossen wird, sodass letztendlich kein Flüchtling mehr Österreich erreichen kann“.

Diese Politiker hätten kein Problem damit, dass in Folge dieser Abwehrpolitik schutzsuchende Menschen auf ihrer Flucht sterben oder in KZ-ähnlichen Lagern außerhalb Europas eingesperrt würden. Für diese sei jede Hoffnung auf ein besseres Leben verloren.

„Nicht in unserem Namen“

„Viele in schamlosem Luxus lebende PolitikerInnen haben keine Skrupel, das ohnedies mickrige Existenzminimum(!) noch weiter zu senken. Mit verheerenden Folgen für die Betroffenen. Dazu sagen wir nein: Nicht in unserem Namen“, schreiben die Organisatoren. Die Verantwortungsträger hätten keine Bedenken, wenn es darum gehe, mit den Unterdrückerstaaten aus denen Menschen fliehen müssten, lukrative Geschäfte abzuwickeln. „Gegen diese zynische und zutiefst amoralische Haltung wehren wir uns.“ „Wir heißen Flüchtlinge willkommen und bemühen uns um mehr Respekt und gegenseitige Toleranz.“

Für die Veranstalter seien die christlichen Grundwerte und die Ziele der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte „kein bloßes Papier, das je nach Belieben befolgt wird, oder nicht“. Gerade in schwierigen Zeiten müsse sich deren Gültigkeit bewahrheiten. "Daher sagen wir Nein zu menschenfeindlicher Politik (Sozialabbau, Steuergeschenke für Reiche, Kürzungen für Arme, Überwachungsstaat, Grenzschließungen, militärische Flüchtlingsabwehr, menschenverachtende Abschiebungen, geplante Zwangsarbeit, fehlende Integrationspläne etc.).

Quelle: religion.ORF.at

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Dienstag, 13. März 2018

Shapoor und das Ende eines Behördenweges

Shapoor im Glück
Er ist seit mehr als sechs Jahren in Österreich. Er hat sich integriert, im Sozialmarkt gearbeitet, für Kollegen übersetzt, im Bauhof gearbeitet. Er spielt Fußball, hat viele Freunde, spricht unsere Sprache. Er könnte seit mehr als einem Jahr arbeiten – aber man lässt ihn nicht. Von offizieller Seite wurde ihm die Lebensgrundlage entzogen, jegliche Unterstützung verweigert. Seine Beschwerde interessierte nicht, er solle das Land verlassen. Ohne Pass? Ohne Geld? Uninteressant, nur weg.

Das Verfahren am Bundesverwaltungsgericht lief, und es dauerte. Er hatte Pech. Wartezeiten sind lang. Die Richterin erkrankte – Einvernahme wieder drei Monate verschoben. Drei weitere Monate ohne Krankenversicherung, angewiesen auf private Unterstützung, voller Unsicherheit und Angst.

22. Dezember 2017 – Einvernahme vor dem Bundesverwaltungsgericht. Aber die Richterin entschied nicht sofort. Er musste wieder einen Monat lang warten. Aber dann geschah das Erhoffte – endlich, eine Entscheidung zu seinen Gunsten. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl hat falsch entschieden. Und muss seinen Fall neu bescheiden. Und zwar positiv. Mit Aufenthaltstitel. Aber auch das dauert wieder. Aber das Warten ist nicht mehr ganz so schlimm.