Flüchtlinge begehrte Hilfskräfte für Gemeinden
Obwohl viele Flüchtlinge in Salzburg arbeiten wollen, dürfen sie nicht. Das Gesetz verbietet ihnen den freien Zugang zum Arbeitsmarkt, nur gemeinnützige Arbeiten sind erlaubt. In den Gemeinden werden die Helfer sehr geschätzt.
Dawood Muhammad hat in Pakistan studiert und will Ingenieur werden. Mit Maschinen kennt er sich aus und hat sich deshalb in Annaberg (Tennengau) gleich mit der Motorsense angefreundet. „Ich bin jetzt so eingespannt, mir ist nicht langweilig. Mein Kopf ist beschäftigt, ich bin beschäftigt, mein Leben ist jetzt friedlich“, sagt Dawood.
Wollen Asylwerber wie Dawood gemeinnützig arbeiten, gibt es Regeln: Ihre Aufgabe in der Gemeinde muss zeitlich beschränkt sein und ist kein regulärer Arbeitsplatz. Für die geleistete Arbeit gibt es einen Anerkennungsbeitrag von maximal fünf Euro pro Stunde. Die Gemeinde kümmert sich auch um eine Unfall- und Haftpflichtversicherung.
Flüchtling beim Rasenmähen auf Kinderspielplatz
Private derzeit als Arbeitgeber ausgeschlossen
"Ab- und anmelden ist sicherlich ein Aufwand, die Bauhofleute müssen sie auch fahren, weil die Leute nicht mobil sind, aber das machen wir gern", sagt der Annaberger Bürgermeister Josef Schwarzenbacher (ÖVP). Hilfsarbeiten dürfen zurzeit nur Bund, Land, Kommunen und deren Betriebe anbieten. Dabei gäbe es so viel mehr Nachfrage auch von Privatpersonen, sagt Caritas-Flüchtlingsbetreuerin Gerlinde Hörl. Die Caritas will daher das Gesetz lockern.
„Das ist leider auf der Basis von Bundesgesetzen, wir versuchen aber zu schauen was wirklich noch angeboten werden kann. Für mich selber ist das eine ganz wichtige Forderung“, sagt Integrationslandesrätin Martina Berthold (Grüne).
salzburg.orf.at - 7.8.2015
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