Montag, 19. Dezember 2016

Weihnachtsfeier in Aschau


Der "Verein Miteinander in Oberschützen" hat am 18.12.2016 alle Mitglieder und Asylwerber zu einer Weihnachtsfeier nach Aschau eingeladen. Ein gelungener Nachmittag!
Danke allen, die etwas dazu beigetragen haben, mit Musik, Spielen, Punsch, Kuchen, Aufstrichen ... und besonders dem Weihnachtsmann mit seinen Überraschungen.

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Eine gigantische Aufgabe liegt vor uns!


Hilfe für Geflüchtete, Richtungswechsel zum Frieden -
die eine Aufgabe ist leicht, die andere GIGANTISCH!

Seit Jahrzehnten schon kommen Flüchtlinge zu uns, aus allen Himmelsrichtungen; sind auf der Durchreise oder fassen hier Fuß. Unter ihnen sind viele hoch traumatisierte Menschen. Ihre Welt ist zertrümmert, vergiftet, zerstört. Wie ist unser Umgang mit den Geflüchteten? Leisten wir Hilfe, geben wir Unterstützung, damit sie ihren Weg in die Gesellschaft finden?

Es ist gar nicht schwer, Menschen hier zu helfen. Wir kennen uns einigermaßen aus im österreichischen System, wissen uns darin zu bewegen. Dieses Wissen an Geflüchtete zu vermitteln ist eine der Unterstützungsmaßnahmen, die wir gerne leisten. Das kost’ fast nix, bringt aber sehr viel!

Was sehr viel Extra-Leid verursacht, ist wenn diese Unterstützung vorenthalten wird. In einem abgelegenen Ort, könnte auch Aschau gewesen sein, waren Flüchtlinge vorwiegend aus einem asiatischen Land untergebracht. Aus dem Mund einer offiziell mit der Grundversorgung beauftragten Person kam die achtlos hingeworfene Bemerkung: “... dorthin braucht ihr erst gar nicht gehen, die werden eh alle abgeschoben.“ Oder: „Wichtig ist, den Menschen keine Hoffnungen zu machen“! Welch ein Zynismus! Natürlich steht für uns der Hilfe-suchende Mensch an erster Stelle. Wir vermitteln den Zugang zum Rechtssystem, zum Schulsystem und zur Gesellschaft. Auch einer Achtlosigkeit entschieden entgegenzutreten ist Notwendigkeit, vor der wir uns nicht scheuen.

Aber die unendlich viel schwerere Arbeit liegt weiterhin vor uns. Die Scherbenhaufen, die Kriegsgebiete haben unfassbare Dimensionen angenommen. Wird mit 2016 die Starre, die Untätigkeit, das politische Zuschauen enden? Wir sind noch nicht gehört worden!

Hallo Politik: Bringt Diplomatie für den Frieden in Euren Verhandlungen ein! Verordnet Waffenembargos, Minen-Entsorgungen, Entgiftungsmaßnahmen, Wiederaufbau.

Mit 2017 muss der Wandel weg vom Krieg und hin zum Frieden gelingen! Dieser Schritt ist überfällig. Die Welt braucht Erholung, die Welt braucht Frieden.

Eine gigantische Aufgabe liegt vor uns!

Irmgard Seidler 19. Dezember 2016

Samstag, 10. Dezember 2016

„Tag der Menschenrechte“ für Flüchtlinge in Oberschützen

Elias Bierdel („Im Schatten Europas“), Irmgard Seidler (Plattform Bleiberecht), Rainer Klien (SOS-Mitmensch Burgenland)

Am „Tag der Menschenrechte“ steht heuer die Situation der Flüchtlinge und Asylwerber im Mittelpunkt. SOS-Mitmensch nahm dies zum Anlass, um die aktuelle Situation im Burgenland zu beleuchten.
Quelle: burgenland.orf.at

Der diesjährige Tag der Menschenrechte sei kein Tag zum Feiern. Das sagen die Vertreter verschiedener Flüchtlingshilfsorganisationen. Das einzige erfreuliche sei, dass sich im Burgenland immer mehr Privatinitiativen in der Flüchtlingsbetreuung engagieren.

Großes Angebot an Unterkünften

Im Burgenland gebe es jetzt auch mehr Platz für Asylwerber, sagt Rainer Klien von SOS-Mitmensch Burgenland: „Es hat noch nie dermaßen viele Angebote an Unterkünften gegeben. Es gibt die Kapazitäten in qualitativ hochstehenden Bereichen. Es gibt allerdings noch solche, die von den Mindeststandards her gesehen sofort geschlossen werden sollten.“
SOS Mitmensch Tag der Menschenrechte


2017: Integration auf Gemeindeebene ausbauen

Nach Angaben von SOS-Mitmensch sind im Burgenland derzeit etwa 2.500 Asylwerber untergebracht. Im neuen Jahr will man, so Rainer Klien, die Integration auf Gemeindeebene ausbauen, „aber auch im Bereich der sozialen Dienstleistungen, wo wir eine Möglichkeit für Frauen schaffen wollen. Diese sitzen ja am ehesten zu Hause und kommen nicht heraus. Im Bereich soziale Dienstleistungen gibt es auch gemeinnützige Arbeit - in der Pflege, in Spitälern, Kindergärten - das wollen wir aktivieren.“

Mit Bearbeitungsqualität der Anträge unzufrieden

Mit der Bearbeitungsqualität der Asylanträge sind die NGOs (Non-Governmental Organisations) unzufrieden. Irmgard Seidler von der Plattform Bleiberecht fordert deshalb ein „Österreichisches Bundesamt für Menschenrechte und Asyl“.

Film: „Im Schatten Europas“

Was sich an der EU-Außengrenze tatsächlich abspielt, das versucht ein Film des Menschenrechtsaktivisten Elias Bierdel und des südburgenländischen Kameramannes Dominik Berg aufzuzeigen. Der Film „Im Schatten Europas“ hatte am Freitag in Oberschützen Österreich-Premiere und läuft in allen Landeshauptstädten in verschiedenen Einrichtungen.

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Fotoausstellung „Neue Heimat, neues Leben, neue Hoffnung“

Shabab, Ingrid Taucher, Wolfgang Spitzmüller, Ali, Iqtidar und Zuhair bei der Vernissage (v.li.)
Ein Fotoprojekt für Asylwerber in Oberschützen, als Kleinprojekt im Rahmen des Jahres der kulturellen Vielfalt eingereicht und von der Kulturabteilung des Landes gefördert, hat sechs junge Männer aus Pakistan und Afghanistan den Sommer über beschäftigt. Sie wurden von Mag. Willi Neubauer in die Kunst der Fotografie eingeführt, schärften ihren Blick auf ihre neue Umgebung und hielten zahlreiche Eindrücke mit ihren Mobiltelefonen fest. Das alte Bahnhofsgebäude, der Blick von ihrem Quartier auf die Straße, eine Grillparty mit Freunden, zwei Schnecken auf einem Baumstamm – die Motive waren vielfältig, und das Publikum, das am 22. Nov 2016 bei der Vernissage im Haus der Volkskultur die Exponate bewundern konnte, war begeistert. Die Ausstellung wurde von Landtagsabgeordneten Wolfgang Spitzmüller eröffnet, Bürgermeister Hans Unger begrüßte die Anwesenden und Willi Neubauer untermalte den festlichen Abend mit Musik. Es waren Momente der Begegnung, des Gesprächs und – der Hoffnung. Als Lohn für ihre Arbeit bekamen die Asylwerber die gerahmten Fotos, die jetzt ihr Heim verschönern.

Montag, 7. November 2016

Eröffnung der Fotoausstellung der Asylwerber in Oberschützen am 22.11.

Herzliche Einladung
zur
Fotoausstellung
des Fotoprojektes der Asylwerber von Oberschützen

„Neue Heimat, neues Leben, neue Hoffnung“

Eröffnung am Dienstag, dem 22. Nov. 2016 um 19 Uhr
im Haus der Volkskultur
durch
Landtagsabgeordneten und Gemeinderat Wolfgang Spitzmüller
Musikalische Umrahmung: Willi Neubauer
Buffet


Mittwoch, 2. November 2016

JEDOCH


JEDOCH

Im Alltag scheint‘s, rennt alles nach der Uhr.
Wehe dem, der‘s mit der Pünktlichkeit zu locker hält!
Als Ausgleich gibt’s den Urlaub, da waltet dann Gemächlichkeit

Der Mensch jedoch,
der fliehen muss - vor Bomben und Granaten-.
der hat ganz andere SORGEN

Als Kind erlebt man jeden Tag was Neues, Grosses;
spannende Abenteuer gibt’s genug, wovon man dann im Alter zehrt

Das Kind jedoch,
das fliehen muss - vor Gewalt und Panzern und Kanonen -
es erlebt eine ganz arge WELT

JEDOCH

Wer‘s ihnen eingebrockt - trägt er die Last - die schwere    JE ?

Irmgard Seidler
2. November 2016




Sonntag, 30. Oktober 2016

Projekt für gewaltfreies Zusammenleben verschiedener Kulturen

Friedliche Mission im Asylheim
Pilotprojekt soll das gewaltfreie Zusammenleben verschiedener Kulturen ermöglichen.

Es war das Spiel mit einem kleinen Ball, der die Welt für Anthony veränderte. In der Gruppe sollten die Flüchtlinge einander den Ball zuwerfen. Nicht immer wurde er gefangen. "Das war das Schlüsselerlebnis", sagt Anthony. Während sich die Männer vorher höchstens mit Fäusten nähergekommen waren, begann man jetzt miteinander zu sprechen. Lange hat sich Anthony nach dem Sinn des Spiels gefragt – bis es ihm dämmerte.

Vor sieben Monaten ist Anthony nach der Flucht aus seiner Heimat Nigeria im südburgenländischen Aschau gelandet. Das Zusammenleben mit 20 Asylwerber war von Anfang an alles andere als einfach. Die Männer mit sieben verschiedenen Religionen, unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlicher Herkunft sorgten immer wieder für Zündstoff im Quartier und außerhalb davon. Oft wurde bis in die späten Nachtstunden hinein laut Musik gespielt. Die Polizei musste manchmal anrücken. So kann es nicht weitergehen, hieß es bald in der Gemeinde. Der Startschuss für ein Pilotprojekt fiel.

Friedensexperten

Zwei Experten im Bereich der Friedensbildung kommen zum Einsatz. Die gebürtige Schwedin Lisa Pertl hat u.a. eine Ausbildung zur diplomierten Mediatorin absolviert. Bei Circle4 arbeitet sie als selbstständige Expertin im Bereich der Gewaltprävention. Eine Koryphäe ist auch Klaus Pahr. Er ist als Trainer und Coach unter anderem für UNO, Nasa und Pentagon im Einsatz.

Was die beiden international tätigen Experten jetzt in der 400-Seelen-Ortschaft Aschau zu tun haben? "Wir wollen ein friedliches Zusammenleben mit Hilfe von Gewaltpräventionstrainings realisieren."

"Wichtig ist es zunächst für Ruhe im Quartier zu sorgen. Dann wird es auch nach außen hin entspannter", sagt Pertl. Es brauche Regeln, an die sich alle halten. Eine vorgeschriebene Hausordnung hilft da wenig. "Die Bewohner müssten lernen, Selbstverantwortung zu tragen und sich selbst eine Struktur zu geben", erklärt Pahr. Die Asylwerber wählen einen Gruppensprecher, die Regeln werden definiert. "Wenn sich einer nicht daran hält gibt es eine Verwarnung. Beim nächsten Mal muss er zehn Euro Strafe zahlen", schildert Anthony.

Wie er ist auch sein Mitbewohner Imad vom Projekt begeistert. "Das Zusammenleben ist um 80 bis 90 Prozent besser geworden", sagt der irakische Christ.

Finanziert wird der Gewaltpräventionskurs von der Gemeinde. "Das Projekt ist wichtig, weil es zur Integration beiträgt", erklärt der neue Ortschef Hans Unger (ÖVP). Noch nicht alles sei "eitel Wonne", doch vieles habe sich verbessert. Das Projekt soll weitergehen, sagt der Bürgermeister.

Polizeibeteiligung

Pertl und Pahr hoffen nun, dass ihr Modell österreichweit Schule macht.

Noch einen Schritt weiter will Gerlinde Grohotolsky von der Plattform Bleiberecht gehen. "Wir wollen auch die Polizei in die Gewaltpräventionsarbeit mit den Asylwerbern einbeziehen." Ein Projekt in Güssing ist geplant. Dort komme es in der letzten Zeit unter den Asylwerbern immer wieder zu Gewalttaten unter Alkoholeinfluss, sagt Bezirkspolizeichef Ewald Dragosits. "Die Polizei will natürlich zur Verbesserung der Situation beitragen." Das Projekt will man sich bei der Polizei nun genauer anschauen.

Quelle: Kurier, 29.10.2016

Freitag, 28. Oktober 2016

Tätigkeitsliste für Asylwerber präsentiert

32 gemeinnützige Tätigkeiten für Flüchtlinge fixiert
Der Standard, 27. Oktober 2016
Neben administrativen Verrichtungen sollen Asylwerber auch bei Krötenwanderungen und Sperrmüllaktionen helfen

Asyl- und Fremdenwesen
Sobotka: Leistungskatalog für Hilfstätigkeiten von Asylwerbern erstellt
BM.I, 28.10.2016
Auf Initiative von Innenminister Wolfgang Sobotka präsentierte die Bundesregierung einen Leistungskatalog für gemeinnützige Hilfstätigkeiten von Asylwerberinnen und Asylwerbern für Bund, Land oder Gemeinde.

Mittwoch, 14. September 2016

Khalid darf die Schulbank drücken


In die Schule gehen? TOLL!

Er heißt Khalid, ist 18 Jahre alt und kommt aus Afghanistan. Seit einem Jahr wartet er in Aschau auf seine Einvernahme und hofft auf einen positiven Bescheid. Bis jetzt vergeblich.

Vor drei Monaten sind dann seine Eltern bei einem Attentat mit einer Autobombe gestorben. Und nicht nur sie, sondern auch 10 weitere Familienmitglieder. Seitdem ist er für seine 4 jüngeren Geschwister verantwortlich, und müsste sich laut afghanischem Gesetz um sie kümmern. Aber er sitzt hier – und in seinem Kopf dreht sich das Gedankenkarussell.

Aber am 12.9. bekam er eine neue Chance – er wurde im Wimmer Gymnasium in Oberschützen aufgenommen. Und er war begeistert! Natürlich muss er sich jetzt erst an den neuen Rhythmus gewöhnen – früh aufstehen und dann 6 Stunden die Schulbank drücken, das ist eine neue Erfahrung. Aber zusammen mit seinen MitschülerInnen und der Unterstützung durch LehrerInnen und Direktor wird er es schaffen.

Noch nicht beim Schwarzfahren erwischt?


WhatsApp zum Schmunzeln

Muhamed hat ein spezielles Ticket bekommen – er ist beim Schwarzfahren erwischt worden, er hat ein „Ticket“ über 100€ erhalten. Das hat er mir nach vier Wochen gegeben, und ich habe die Summe einbezahlt. Eine Woche später fand diese Konversation auf WhatsApp statt.

M = Muhamed, I = Ingrid (keine Tippfehler☺)

M  Bitte vergessen sie nicht,das geld zug zu übertragen,danke ☺
I    Welches Geld?
M  Mit zug. ÖBB
I    Hab ich schon längst gemacht. Ich will aber von dir das Geld zurück.
M  Aber, das geld habe ich keine. Ich möchte sie,mir zu halfen.
I    Du kannst jeden Monat 20€ zahlen. Wenn jemand ohne Fahrschein fährt, ist das ziemlich
und ich bezahle ganz sicher nicht eure Strafen.
M  Wo ist 20€. Ich habe keine jeden Monat.
I    Ich habe 100€ bezahlt und du bekommst 40€ pro Monat.
M  Ok, wie vieke geld bezahle
I    100€
M  Und du?
I    Ich bin nicht ohne Fahrschein gefahren.
M  Und auch kein halfen,
I    Ich habe Zeit geschenkt, die Überweisung erledigt und Mails geschrieben – ist das nichts?
M  Ja,
I    Und wenn du in den Deutschkurs gehst, hast du Chance auf Arbeit.
M  Ja, das auch is idee
I    Ich weiß, dass ich gute Ideen habe.
M  Aber jeden tag habe ich kein auf der arbeit
I    Jeden Tag ist auch nicht notwendig.
M  Ok, ich versuche darf.
I    Super! ☺

Die Strafe wurde aufgrund meiner Intervention per Mail auf 12,90€ reduziert, da es sich um ein erstmaliges Vergehen handelte.

PS: All jenen, die jetzt sagen, „Eh klar, die Asylwerber fahren schwarz!“ möchte ich ihre Jugend- oder Studentenzeit in Erinnerung rufen. Ich kenne viele, die immer ängstlich nach den „Schwarzkapplern“ Ausschau gehalten haben. Und mein Mann hat sich zum Geburtstag immer einen Besuch beim Würstlstand und Schwarzfahren mit der U-Bahn gewünscht (und manchmal auch bekommen).

Mit der Rettung ins Krankenhaus

Wussten Sie schon...
dass jemand, der mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht wird, einen Kostenanteil von 11,40€ bezahlen muss?

Das mag bei Ihnen oder mir nicht so viel erscheinen, aber für einen Asylwerber, der nur 40€ im Monat zur Verfügung hat, reißt diese Summe ein beträchtliches Loch ins Budget.
Die Lage wird aber noch verschärft durch die Tatsache, dass auch Asylwerber diese Summe per Erlagschein einzahlen müssen – und da die meisten kein Konto haben, bedeutet das 5€ zusätzlich an Spesen – damit sind sie fast die Hälfte ihres Monatseinkommens los.
Mir erscheint das nicht sehr sozial und ich fürchte, dass das viele meiner FreundInnen und Bekannten auch so sehen. Aber immerhin habe ich in der Zwischenzeit ein tolles Telefongespräch mit einem sehr verständnisvollen Herrn der BGKK geführt – und ich hoffe, dass die Burschen ihr Geld wieder zurückbekommen.

Mitnahme des Fahrrades im Autobus

Wussten Sie schon ...?
dass Ihnen auf der Linie G1 von Oberschützen nach Wien die Mitnahme eines Fahrrades gestattet ist?

Ja, das ist super, wenn Sie als Flüchtling übersiedeln. Allerdings müssen Sie sicher sein, dass der Bus nicht zu voll ist, denn dann geht es nicht. Und es gibt noch einen kleinen Haken – sie bezahlen 12,40 € für Ihren Drahtesel, und zwar ohne Hilfe beim Ein- oder Ausladen. Auf schriftliche Anfrage beim Busunternehmen hieß es, dass „die Preis“ (Zitat!) gerechtfertigt sei, das seien ja immerhin 40% Ermäßigung zum Vollpreis.

Das nächste Mal nehmen wir statt des Fahrrades einen Studenten mit, der zahlt den gleichen Preis, bekommt einen Sitzplatz, wir müssen ihn nicht in den Kofferraum verladen – und er ist uns vielleicht auch noch dankbar!

Mittwoch, 17. August 2016

Integration von Asylanten bei der SPORTUNION OBERSCHÜTZEN

Sehr gut läuft die Integration von Flüchtlingen in den Spielbetrieb des UFC Oberschützen.
Zur Zeit nehmen 6 – 8 Asylanten beim Training teil.
Am Samstag (6.8.) wurden sie mit Trainingsutensilien ausgestattet, die sie mit großer Freude entgegennahmen.
Auch die Sprachbarriere wird ausgemerzt, da sie intensiv Deutsch lernen, und einige schon recht gut darin sind. (Wobei Rekan meinte, dass wir ein anderes Deutsch sprechen. „Du sprichst andere Sprache wie ich“) Da müssen wir Ihnen noch den Dialekt beibringen.

Die Burschen sind:

Shapoor MALIK ZADA (Afghanistan)
Soran MOLA (Irak)
Rekan MOHAMMAD (Irak)
Achraf WARIDI (Marokko)
Faridahmad HAYDIRI (Afghanistan)
El Baraka BOUZEKRI (Marokko)
Muhammad Abdullah MUSE (Somalia)

Der Verein „Miteinander in Oberschützen“ engagiert sich sehr für das Wohl der Flüchtlinge.
Mastermind ist hier Prof. Ingrid Taucher die sehr um Ihre Schützlinge bemüht ist.
Und die Sportunion ist froh, dass man einen Beitrag zur gelungenen Integration leisten kann.

Herzlich Willkommen und alles Gute in Österreich!

Beitrag von Werner Alfred Stecker auf MeinBezirk.at >>

Dienstag, 16. August 2016

Abschiebung traumatisierter Kinder und ihrer Mutter nach Bulgarien einstweilen gestoppt


Aufschiebende Wirkung zuerkannt!
Ein Zwischenerfolg unserer Rechtsvertretung:
Abschiebung traumatisierter Kinder und ihrer Mutter nach Bulgarien einstweilen gestoppt

Asyl in Not, 16.8.2016

Wir berichteten am 1. August 2016 über das Schicksal einer kurdischen Familie aus Syrien (Mutter und vier Kinder), die nach Bulgarien deportiert werden soll. Die Kinder waren in Bulgarien, von der Mutter getrennt, in einem Gefängnis für Erwachsene untergebracht und erst Tage später, völlig verstört, dehydriert und von Krätzmilben geplagt, freigelassen worden. Sie sind, mehreren Befunden zufolge, schwer traumatisiert.

Hier in Österreich wird die Familie vom Bruder der Mutter, einem österreichischen Staatsbürger, und anderen asylberechtigten Verwandten betreut. Die Kinder erhalten psychologische Hilfe. Im Burgenland, wo die Familie wohnt, haben sich zahlreiche österreichische UnterstützerInnen zusammen gefunden, um die Familie zu unterstützen. Frau Irmgard Seidler, die der Motor der Kampagne ist, gilt unser besonderer Dank.

Unsere Rechtsberaterin Franziska Perl hat gegen den skandalösen Bescheid des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) Beschwerde erhoben und zugleich über Facebook und unseren Verteiler einen dringenden Appell an die Öffentlichkeit gerichtet. Der ORF („Wien heute“) und die Zeitschrift „News“ berichteten.

Unsere Petition wurde bisher von über 3000 Menschen unterzeichnet.

Nun hat das Bundesverwaltungsgericht (BVwG, Richter Dr. Ruso) unserer Beschwerde die aufschiebende Wirkung zuerkannt. Das bedeutet, daß die Familie auf Dauer des Verfahrens nicht abgeschoben werden darf.

Es könne nämlich, so das BVwG, „ohne nähere Prüfung des Sachverhalts nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden, dass eine Abschiebung eine reale Gefahr der Verletzung von Bestimmungen der EMRK bedeuten würde“. (Geschäftszahl: W192 2131678-1/4/ u.a.)

Diese Entscheidung ist ein Zwischenerfolg und läßt keine Prognose für den Ausgang des Verfahrens zu. Es gibt also noch keine Entwarnung; vielmehr rufen wir weiterhin dazu auf, die Petition zu unterzeichnen, aber auch persönliche Schreiben an die zuständigen Stellen (Bundesverwaltungsgericht, Innenminister, Bundeskanzler) zu schicken.

Festgehalten sei, daß natürlich auch diese kurdisch-syrische Familie Anspruch auf gleichen Schutz wie die Familie aus Kobane hat, über die wir in der vorigen Aussendung (11.8.2016) berichteten, nämlich auf Asyl in Österreich.

Wir danken allen, die sich solidarisch erweisen, und werden weiter berichten. Wie schon öfters erwähnt, kommt der Rechtsberatung durch Asyl in Not angesichts der bevorstehenden abermaligen Gesetzesverschärfungen auch in Zukunft besondere Bedeutung zu.

Michael Genner
Obmann von Asyl in Not
16. August 2016

Samstag, 6. August 2016

Pinkafeld: Kritik an Asylunterkünften

Pinkafeld: Kritik an Asylunterkünften
burgenland.orf.at, 6.8.2016
Nicht alle Quartiergeber halten die vom Land vorgegebenen Mindeststandards für private Flüchtlingsunterkünfte ein. SOS Mitmensch hat Anzeige gegen einen Quartiergeber in Pinkafeld erstattet. Das Land beschwichtigt und prüft.

Rainer Klien von SOS Mitmensch fährt schwere Geschütze auf: In einem alten, abgelegenen Haus zwischen Pinkafeld und Riedlingsdorf seien rund 15 Asylwerber illegal untergebracht. Kein Anschluss an die Kanalisation, keine geregelte Müllentsorgung, fehlende Nutzungsberechtigung, Überbelegung, fehlende Koch- und Sitzgelegenheiten. Das sind nur einige, in einer ganze Reihe von Vorwürfen. Diese hat Klien in einer Anzeige gegen den Quartiergeber formuliert.

Pinkafelds Bürgermeister: Situation „katastrophal“
Klien will, dass eine gesetzeskonforme Situation geschaffen oder das Quartier geschlossen wird. Pinkafelds Bürgermeister Kurt Maczek (SPÖ) bezeichnet die Situation wörtlich als „katastrophal“. Er sei zwar noch nicht selbst im Quartier gewesen, aber ein Pinkafelder Stadtrat war vor Ort und habe von sehr schlimmen Zuständen gesprochen.

Land: „Vorwürfe seien übertrieben“
In der, für die Privatquartiere zuständigen, Abteilung des Landes kann man die Aufregung nicht nachvollziehen. Die Vorwürfe von SOS Mitmensch seien übertrieben. Man kenne das Quartier. Es sei zwar in einem unterdurchschnittlichen Zustand, gehöre aber nicht zu den schlimmsten Quartieren im Land.

Quartiergeber weist Vorwürfe zurück
Aufgrund der Vorwürfe habe man mit einer Überprüfung begonnen, die noch nicht abgeschlossen sei. Im Übrigen kontrolliere die Diakonie alle Quartiere regelmäßig. Und der betroffene Quartiergeber weist die Vorwürfe zum baulichen Zustand des Hauses gegenüber dem ORF Burgenland zurück und betont, dass das Quartier mit derzeit 13 Flüchtlingen auch nicht überlegt sei. Er dürfe bis zu 23 unterbringen.

Dienstag, 2. August 2016

Die Geschichte der Familie Mohammad

Irmgard Seidler kennt die von der Abschiebung betroffene Familie Mohammad seit vielen Jahren initiierte die Online-Petition
Syrische Flüchtlings-Mutter mit ihren vier kleinen Kindern vor Abschiebung retten!
und bittet um Ihre Unterstützung!

Hier weitere Infos dazu von Irmgard Seidler:

Das Paradies liegt unter den Füssen der Mutter
Die Geschichte der Familie Mohammad
als PDF >>


Montag, 1. August 2016

Abschiebung traumatisierter Kinder nach Bulgarien stoppen!

Ein Appell von Rechtsberaterin Franziska Perl, Asyl in Not

Liebe Freunde, Familie und Leute, die mich persönlich nicht kennen, aber die diese Nachricht dennoch erreicht.
Ich bitte euch um eure Unterstützung!

Seit zwei Jahren bin ich bei Asyl in Not als Rechtsberaterin tätig. Wir ergreifen Rechtsmittel gegen negative Asylbescheide, übernehmen die Vorbereitung und Vertretung für Einvernahmen vor dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) oder dem Bundesverwaltungsgericht. Dabei stehen wir parteiisch auf der Seite der Flüchtlinge, deren Menschenrechte von Behörden dieses Landes immer wieder gebrochen werden.

So auch im Fall Manal Mohammads und ihrer vier Kinder Delo, Juan, Masoud und Saleh, einer syrisch kurdischen Familie, die im Oktober 2015 nach Österreich gekommen ist. Seit November 2015 vertreten Michael Genner und ich die Familie in ihrem Asylverfahren.

Bevor sie nach Österreich gekommen sind, war die Familie in Bulgarien. Dort wurden Delo, Juan und Masoud, die gerade mal 8, 6 und 4 Jahre alt sind, von der bulgarischen Polizei an der Grenze aufgegriffen und 5 Tage lang inhaftiert. 5 Tage, in denen die Kinder ihre Mutter gerade einmal für 15 Minuten sehen durften. In dieser Zeit sah sich Manal, die gerade eine Kaiserschnitt Geburt hinter sich hatte, gezwungen mehrere Nächte mit ihrem neugeborenen Baby Saleh auf der Straße vor dem bulgarischen Gefängnis zu verbringen. Durch die vergitterten Fenster riefen die Kinder ihrer Mutter zu und weinten. Manal durfte nicht zu ihnen. Die bulgarischen Polizeibeamten ließen sie nicht rein.

Nach 5 Tagen kamen die Kinder frei. Sie waren völlig verschmutzt, dehydriert, hungrig, haben gefroren und bitterlich geweint. Noch dazu bekamen sie im Gefängnis eine Hautkrankheit, die umgangssprachlich als “Krätzmilben” bekannt ist.

Im Gefängnis wurden die Kinder misshandelt. Sie waren gemeinsam mit Erwachsenen inhaftiert. Sie durften dort auch nicht auf die Toilette gehen.
Vor kurzem, als ich die Familie bei ihren Großeltern in Wien besuchte, erzählte mir Delo, der älteste, wie sein Bruder Juan von einem bulgarischen Sicherheitsbeamten mit einem Holzstock auf den Rücken geschlagen wurde. Ich fragte ihn nicht danach, er wollte es mir einfach erzählen, weil er Angst hat nach Bulgarien zurück zu müssen. Die grausamen Bilder scheinen nicht zu verschwinden.

Als die Familie endlich die österreichische Grenze in Nickelsdorf erreichte – im Oktober 2015 waren schließlich die Grenzen nach Österreich noch offen - wurden sie dort von ihrem Onkel Kadar, Bruder der Mutter und österreichischer Staatsbürger, abgeholt. Er brachte sie zu sich nachhause, wo er die Familie erstversorgte.

Im Laufe des Asylverfahrens wurden zahlreiche kinderpsychologische, psychiatrische und psychotherapeutische Gutachten, Befunde und Stellungnahmen vorgelegt. Aus allen geht klar hervor: Die Familie, vor allem die Kinder, sind schwerstens traumatisiert. Sie kämpfen mit Albträumen, Bettnässen und haben große Angst vor Männern in Uniform. Einerseits wegen dem Krieg in Syrien, andererseits aufgrund der Misshandlung durch die bulgarische Polizei. Als ich die Familie im November nach Traiskirchen begleitete, versteckte sich der kleine Masoud hinter uns. Ein netter Polizist wollte mit ihm spielen. Masoud hatte Angst vor ihm.

Alle vier Kinder brauchen Stabilität und Geborgenheit. Das haben sie in Österreich, denn hier wohnen ihr Onkel, der die väterliche Verantwortung übernommen hat, ihre Großeltern und weitere Geschwister der Mutter, die in Österreich alle asylberechtigt sind. Delo und Juan gehen in die Schule und haben dort schon viele Freunde gefunden. Sie sprechen sehr gut Deutsch. Masoud ist im Kindergarten.

In Bulgarien wäre die Mutter völlig auf sich alleine gestellt. Der Aufenthalt des Vaters der Kinder ist unbekannt. Es besteht kein Kontakt. Zudem gibt es gravierende Mängel im bulgarischen Sozialsystem, die allesamt belegbar sind. Eine Million Menschen im europäischen Staat Bulgarien sind nicht krankenversichert, darunter viele „Schutzberechtigte“.

Letzte Woche bekamen wir die Entscheidung vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) zugestellt, in der steht, dass eine Außerlandesbringung der Familie nach Bulgarien zulässig ist, da die Familie dort ja "schutzberechtigt" ist. Die Intensität des Familienlebens in Österreich wird als nicht ausreichend erachtet. Den Kontakt zur Familie in Österreich können Manal ja via Mail, Telefon und Internet aufrecht erhalten – so die Sicht der ersten Instanz. Dass Manal und ihre Kinder dringend auf die Unterstützung ihrer Großfamilie vor Ort angewiesen sind, bleibt unberücksichtigt. Dass die Kinder schwerstens traumatisiert sind ebenso.
Die Beschwerde wurde diese Woche fristgerecht eingebracht. Nun liegt der Akt beim Bundesverwaltungsgericht. Dieses hat nun eine Entscheidung zu treffen. Wird der Beschwerde nicht innerhalb einer Woche die aufschiebende Wirkung zuerkannt, so bedeutet dies, dass die Familie auch VOR rechtskräftiger Entscheidung des Gerichts nach Bulgarien abgeschoben werden kann. Das darf nicht passieren!

Am Beispiel der Familie zeigt sich, dass eine Überstellung nach Bulgarien unmenschlich und rechtswidrig ist und jeglicher Logik widerspricht. Manal und ihre Kinder sind auf ihre Familie in Österreich angewiesen. Der familiäre Zusammenhalt ist groß. Die Kinder wollen nicht in ein Land zurück, in dem sie misshandelt wurden. Die Kinder würden dort Gefahr laufen re-traumatisiert zu werden. Das bestätigen mehrere ÄrztInnen und PsychologInnen. Eine Außerlandesbringung nach Bulgarien würde gegen die Europäische Menschenrechtskonvention und die Kinderrechtskonvention verstoßen und wäre somit auch verfassungswidrig.

Wie soll die Mutter vier minderjähriger schwerst traumatisierter Kinder in Bulgarien alleine zurecht kommen? Sie haben dort niemanden. Sie verstehen die Sprache nicht. Sie können sich vom bulgarischen Staat keine Hilfe erwarten.
Die Entscheidung liegt jetzt beim Bundesverwaltungsgericht.

Die Zeitschrift „news“ berichtete bereits vom Schicksal der Familie. Die Printversion ist seit vorgestern zu erhalten. Die Online Version ist demnächst verfügbar.

Am Samstag war der ORF bei den Großeltern der Kinder zu Besuch. Anbei ein Link zur Sendung Wien heute, in der Manal, ihre Kinder und auch ich zu sehen sind.

Irmgard Seidler, eine gute Freundin der Familie, leitete eine online Petition in die Wege, hier der Link zur Petition >>

Ich bitte euch um eure Unterstützung! Unterzeichnet die Petition, um dem Bundesverwaltungsgericht zu zeigen, wie viele Menschen hinter der Familie stehen! Und um zu zeigen, dass eine Abschiebung der Familie nach Bulgarien, ein Land in dem die Kinder misshandelt wurden, schlichtweg unmenschlich ist! Schutz haben sie dort offensichtlich nicht erhalten!
Ich danke euch!

Franziska Perl, Rechtsberaterin, Asyl in Not
www.asyl-in-not.org

Donnerstag, 14. Juli 2016

„Krieg gegen Terror“ bringt keinen Frieden

Mit Krieg zum Frieden?
Die Bundesregierung muss in zivile Konfliktbearbeitung investieren, statt die Bundeswehr aufzurüsten.
[...]
Schon vor Jahren hat die britische Wissenschaftler-Gruppe Oxford Research Group einen Paradigmenwechsel beim Begriff der Sicherheit gefordert – weg von der Fixierung auf Militär hin zur „menschlichen Sicherheit“: Dazu gehören die soziale Sicherheit, die Ernährungssicherheit und die ökologische Sicherheit. Die zunehmende Spaltung der Welt in Arm und Reich, die Klimakatastrophe, Ressourcenraub und Landgrabbing sind Ursachen für Krieg und Flucht, die stärker ins Zentrum der öffentlichen Debatte gehören.

Doch die Regierungen Europas denken nicht an ein Umsteuern. Deutschland und Frankreich scheinen den Brexit nutzen zu wollen, um eine gemeinsame Militärpolitik voranzutreiben. Bisher lehnte Großbritannien dies ab. Die Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Jean-Marc Ayrault erklärten, die EU bilde einen einzigartigen und unverzichtbaren Rahmen für die „Mitwirkung an Frieden und Stabilität in der Welt“ und forderten einsatzfähige Streitkräfte mit hohem Bereitschaftsgrad.
[...]
Gastbeitrag von Susanne Grabenhorst in der Frankfurter Rundschau.

Montag, 20. Juni 2016

UN-Bericht für 2015: Über 65 Millionen auf der Flucht


Über 65 Millionen auf Flucht - so viele wie noch nie
orf.at, 20.6.2016

Noch nie waren so viele Menschen weltweit auf der Flucht wie im Vorjahr. Das stellt das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) in einem heute Früh in Genf veröffentlichten Jahresbericht fest. Laut Bericht stieg die Zahl der Flüchtlinge, Binnenvertriebenen (Internally Displaced Persons, IDPs) und Asylsuchenden von 2014 auf 2015 von 59,9 Millionen auf 65,3 Millionen Menschen. Das sei „ein drastischer Anstieg“.

Die Gesamtzahl von 65,3 Millionen entspricht etwa der Bevölkerung Großbritanniens oder Italiens. „Während im Jahr 2005 durchschnittlich sechs Menschen pro Minute entwurzelt wurden, sind es heute 24 Menschen pro Minute - das sind statistisch zwei Menschen pro Atemzug“, hieß es.

41 Mio. innerhalb der Heimat auf Flucht
Laut UNHCR gab es bisherige Höchstzahlen in den Bereichen IDPs und Asylwerber: Die Zahl der Menschen, die im Vorjahr innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht waren, gab die Organisation mit 40,8 Millionen an, die Zahl jener, die auf die Entscheidung ihres Asylantrages warteten, mit 3,2 Millionen. Bei den Flüchtlingen waren mit 21,3 Millionen noch nie so viele zu verzeichnen wie seit Anfang der 1990er Jahre.

Hinaufschnellen der Zahlen in letzten Jahren
Die Flüchtlingszahlen seien in den vergangenen 20 Jahren in den meisten Regionen stetig gestiegen. „In den vergangenen fünf Jahren jedoch schnellten die Zahlen rasant nach oben“, geht aus dem Statistikbericht „Global Trends“ hervor.

Als Gründe dafür nennt das UNHCR: Flüchtlingssituationen dauerten aufgrund von Langzeitkonflikten wie in Afghanistan länger. Seit Ende des Kalten Krieges ließen Friedenslösungen immer länger auf sich warten. Neue und wieder aufflammende Konflikte wie in Syrien und dem Jemen nähmen gleichzeitig zu.

Immer größere Gefahr für Flüchtlinge
„Immer mehr Menschen müssen aufgrund von Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen, und das allein ist höchst beunruhigend. Doch auch die Faktoren, die Flüchtlinge in Gefahr bringen, steigen um ein Vielfaches“, betonte Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi.

„Auf dem Meer verlieren erschreckend viele Menschen ihr Leben, der Landweg ist durch geschlossene Grenzen zunehmend blockiert, und in manchen Ländern wird gegen Asyl politisch Stimmung gemacht.“ Die Bereitschaft von Staaten, nicht nur für Flüchtlinge, sondern im gemeinsamen Interesse der Menschlichkeit zusammenzuarbeiten, werde momentan herausgefordert. Ein „einender Geist“ werde „dringend gebraucht“.

Besonders viele Flüchtlinge kamen 2015 aus drei Ländern: Syrien (4,9 Millionen), Afghanistan (2,7 Millionen) und Somalia (1,1 Millionen). Der Syrien-Konflikt bleibe weiterhin die Hauptursache für Flucht und Vertreibung und das damit verbundene Leid.

Türkei nahm die meisten Flüchtlinge auf

Die meisten Flüchtlinge aus dem Ausland hat (in absoluten Zahlen) die Türkei aufgenommen: 2,5 Millionen. Pro Einwohner gerechnet ist der Libanon Spitzenreiter unter den Aufnahmeländern: Auf 1.000 Libanesen kommen 183 Flüchtlinge.

Die Zahl der Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückkehren konnten, war dem UNHCR zufolge 2015 „niedrig“. Sie betrug trotz einer gewissen Zunahme gegenüber 2014 201.400.



UNHCR-Weltbericht für 2015
So viele Flüchtlinge wie noch nie
Tagesschau.de, 20.06.2016

Im Jahr 2015 ist die Zahl von Flüchtlingen erstmal über die 60-Millionen-Marke gestiegen. Das berichtet das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen. Laut dem aktuellen UN-Weltbericht haben sich die Gefahren auf den Fluchtrouten vervielfacht.

Mittwoch, 8. Juni 2016

Herzlich willkommen – nein, wirklich nicht

Herzlich willkommen???

Farid ist Asylwerber, kommt aus Afghanistan und wohnt in Oberschützen. Er ist noch nicht lange in Österreich, spricht kaum Deutsch, nur gebrochen Englisch, und hat Schwierigkeiten mit unserer Schrift. Und er ist ein Dublinfall. Er soll zurück nach Kroatien, woher er nach Österreich eingereist ist.

Am 30.05.2016 am Morgen bekam er von der Polizei die Vorladung zur Einvernahme zum Antrag auf internationalen Schutz zugestellt. Termin: 31.05.2016, 8:00 Uhr früh in Traiskirchen. Kein Transport. Also öffentliche Verkehrsmittel, das ist in Oberschützen aber ein Problem. Sie wissen nicht, wie sie von Oberschützen mit dem Bus nach Traiskirchen kommen? Pinkafeld, Wien und dann mit der Badener Bahn nach Traiskirchen. Einfach, oder? Geht sich alles bis 8 Uhr aus. Aber nur, wenn man weiß, wann man wegfahren und wo man umsteigen muss. Kein Problem, in Zeiten von Internet - sagt der Leiter des Zentrums, Herr W.

Der Besitzer der Unterkunft der Asylwerber wohnt in Graz und kann am 31. nicht Chauffeur spielen. Ich, seine Vertrauensperson, habe Termine – kann auch nicht. Also telefoniere ich. Der zuständige Referent ist nicht erreichbar, seine Mitarbeiterin kann den Termin nicht verschieben. „Rufen Sie ihn morgen um halb acht an, da ist er sicher da.“
Mach ich. Aber er ist noch nicht da. Schnell in die Dusche. Nach einer Viertelstunde klappt es – endlich. Der Referent ist ungehalten, der Ton ruppig. Er ist die Behörde, der Termin kann nicht verschoben werden, obwohl das theoretisch laut Vorladung möglich ist. „Wenn er nicht spätestens um 9.30 in Traiskirchen eintrifft, ist sein Fall negativ abgeschlossen.“ Ok, ich bin ja flexibel – mein Bankberater und mein Zahnarzt hoffentlich auch. Und hoffentlich habe ich noch Schmerztabletten in der Lade.

Farid anrufen, rein in die Klamotten von gestern – für mehr bleibt keine Zeit, es ist schon fast 8:00 Uhr und nach Traiskirchen sind es mehr als 100 Kilometer. Gott und Allah sei Dank ist der Tank voll. Auto raus aus der Garage, ins Quartier, Farid antreiben, los geht’s. Im Auto Termine absagen. Neue Termine erst am Nachmittag, jetzt muss ich fahren und der Terminkalender liegt auf dem Schreibtisch. Eine halbe Stunde Stille – ich muss versuchen, meinen Puls zu normalisieren.

9:10 Uhr – behördliche Erfassung in der Erstaufnahmestation Traiskirchen (EAST) warten bis 9:45 Uhr, “umfassende“ Rechtsberatung in 10 Minuten, in denen dauernd die Tür aufgeht, jemand hereinkommt und wieder verschwindet. „Sie dürfen nichts reden“ – gut, kein Problem, ich verstehe kein Farsi oder Dari. „Ja, aber auch nachher bei der Einvernahme nicht.“ Weiß ich schon, es ist ja nicht meine erste Einvernahme.

Mit dem Rechtsberater gehen wir dann wieder zurück in das Haus 17. „Wer sind Sie“? Ich muss meinen Pass herzeigen, ich werde wieder aufgeklärt, warum eine Terminverschiebung nicht möglich ist. Enges Terminkorsett – aha. „Ja, das mit der Aussage der Mitarbeiterin war etwas unglücklich, aber wir haben es eh geschafft!“ Wir? Nein, ICH!!! Mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten – ich alleine!

Einvernahme laut Protokoll auf Dari – aber der Dolmetscher sprach mit Farid Farsi, verstand das Wort „Fotograf“ nicht. Macht nichts, Dari und Farsi sind wie Deutsch in Deutschland und Österreich. Sagt Farid, der nicht Deutsch spricht und noch nie in Deutschland war. Und dessen Muttersprache weder Farsi noch Dari, sondern Paschtu ist. Aber er hat alles verstanden, sagt er. Der Dolmetscher hoffentlich auch.

Fertig, Protokoll unterschreiben – es wird zwar nicht alles übersetzt, Farid unterschreibt trotzdem, ich darf nicht sprechen, der anwesende Rechtsberater schweigt. Wozu sitzt der eigentlich da? Damit er uns beim Hinausgehen aufklärt: „In zwei bis drei Wochen bekommt er seinen negativen Bescheid, dann kann er Beschwerde einlegen.“

So lange warte ich nicht – ich erledige das nach der Heimfahrt. Mails mit genauer Sachverhaltsdarstellung an die Landesregierung, an den Verein Menschenrechte Österreich in Eisenstadt, an die Diakonie. Deren Rechtsberaterin empfiehlt eine Beschwerde an den Leiter der EAST, Herrn W., und den Gang an die Öffentlichkeit, denn „die Behörde hört uns nicht einmal mehr zu, die Gerichte glauben uns nicht.“

Die Landesregierung stellt sich tot, die Rechtsberaterin vom VMÖ in Eisenstadt entschuldigt sich. Und Herr W. – er ruft mich an. Alles ordnungsgemäß abgelaufen, er sieht keinen Fehler. Wirklich nicht? Farid hätte die Einladung 14 Tage vor dem Termin erhalten. Aha, offensichtlich hat er mein Mail nicht richtig gelesen. Klar, kann man auch nicht erwarten bei so vielen Asylwerbern! Ich stelle richtig – das war am Vortag. „Ok, aber er hat damit rechnen müssen, dass er eine Vorladung bekommt.“ Na klar, doch seine Schuld. Außerdem hätte er ja auch am Vortag nach Traiskirchen kommen und dort schlafen können. Super, nur das hat mir niemand gesagt. Dazu die Rechtsberaterin der Diakonie: „Das klappt seit Sommer auch nicht immer." Vielleicht weiß Herr W. davon nichts?

„Wenn er den Bus um 6 Uhr genommen hätte, wäre er leicht um 8 Uhr dort gewesen.“ Das ist falsch. Erstens gibt es nur einen Bus um 5:45 Uhr, der ist laut Fahrplan um 7:20 in Wien (ich bin heute gefahren und mein Bus hatte 20 Minuten Verspätung. Zu Mittag, ohne Frühverkehr) und zweitens fährt man mit der Badener Bahn laut Auskunft von Herrn W. eine halbe Stunde zur EAST. Da bleiben bei pünktlicher Ankunft in Wien genau 10 Minuten, um die richtige Haltestelle zu finden. Unmöglich für jemanden, der von Oberschützen nach Eisenstadt gefahren und in Großpetersdorf gelandet ist. „Er hätte den Termin ja auch um eine Stunde überschreiten können.“ Gut zu wissen, aber informiert hat mich die Dame am Telefon wieder nicht. „Ja wenn Sie mit einem Lehrling sprechen!“ Dass ich das nicht gleich gemerkt habe – meine Schuld. Gesagt hat sie nämlich nicht, dass ihre Aussagen vielleicht nicht so hilfreich sind, weil sie – noch – keine Ahnung hat.
Ich werde immer gereizter, Herr W. hört mir seelenruhig zu – nur versteht er keines meiner Argumente. kann sich nicht vorstellen, dass man Probleme haben kann, den Weg nach Traiskirchen zu finden. Es gibt ja Internet. Und man kann den Termin verschieben. Aber nur, wenn man einen triftigen Grund hat. Und fehlende Verkehrsverbindungen, mangelhafte Sprachkenntnisse sind KEIN triftiger Grund. Nur Krankheit. Super, das merke ich mir gleich fürs nächste Mal. Sicher hilfreich.

„Bis jetzt haben noch immer alle hierher gefunden“ – ja, das ist endlich ein Argument. Haben Sie schon einmal von freiwilligen HelferInnen gehört? Von denen, die Zeit und Geld opfern, um die Versäumnisse der Politik, der Behörden und manch anderer Institutionen aufzufangen? Um den armen Menschen, die vor Krieg und Schrecken geflohen sind, ein bisschen Licht in ihren tristen Alltag zu bringen? Gehen Sie ins Haus 17, dort treffen Sie viele.

Herr W., dessen Familienname irreführenderweise auf wohlgesonnenen Umgang schließen lässt, ist sicher kein Freiwilliger. Er hat ja sicher auch beruflich schon genug Ärger mit Asylwerbern – das hört man seiner Stimme an. Und er hat sicher noch nie in seinem Leben eine andere Schrift lernen müssen. Sonst würde er einiges besser verstehen. (Ich habe ein Jahr Russisch studiert, kann Serbische Ortsnamen lesen und lerne im Moment – ganz langsam! – Arabisch. Ich weiß, wovon ich spreche.)

Aber jetzt heißt es warten. Warten auf den ersten negativen Bescheid, warten auf die nächste Fahrt nach Eisenstadt, warten auf die nächste Einvernahme – wahrscheinlich wieder um 8 Uhr, denn es geht sich ja alles aus –, warten auf den nächsten negativen Bescheid, warten auf alles, was noch kommt. Und Hoffen. Hoffen auf weniger Schikanen, hoffen auf weniger Überheblichkeit, hoffen auf mehr Verständnis, Kompetenz und Menschlichkeit. Vergebliches Warten? Vergebliches Hoffen? Hoffentlich nicht.

PS: Ein Einzelfall? Nein, diese Art der Behandlung, Schikane und Überheblichkeit hat System. Schließlich kommen ja viel zu viele. Sie sollen ruhig sehen, dass das Leben hier kein Honigschlecken ist Und es auch weitersagen, bitte. Herzlich willkommen – nein, wirklich nicht.

Fest zum Weltflüchtlingstag in Oberwart


Der Diakonie Flüchtlingsdienst lädt zum Fest anlässlich des Weltflüchtlingstags heuer nach Oberwart ein.
Wir feiern 5 Jahre MOBEB, 3 Jahre Haus der Jugend, 1 Jahr LARES sowie 1 Jahr Diakonie Forum Oberwart!
Gemeinsam mit Flüchtlingen welche im Burgenland eine neue Heimat gefunden haben möchten wir euch alle recht herzlich einladen

Datum: Freitag, 17.06.2016
Ort: Diakonie Forum Oberwart | Wiener Straße 1 | 7400 Oberwart
Uhrzeit: ab 11:00 Uhr

Es gibt: Kostproben aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge - Tanzworkshops - Kreativcorner - Weltmusik - Infostände und vieles mehr.

Dienstag, 7. Juni 2016

Dokumentarfilm „My Escape / Meine Flucht“ im Diesel-Kino Oberwart

Der Dokumentarfilm „My Escape / Meine Flucht“ ist eine Montage aus (Handy-)Videos von Flüchtlingen, die ihre lebensgefährliche Flucht nach Deutschland selbst kommentieren.

Hunderttausende von Menschen fliehen nach Deutschland. Hinter ihnen liegen Bürgerkrieg und Verfolgung. Auf der Suche nach Sicherheit begeben sie sich auf eine lebensgefährliche Reise. Für viele dieser Flüchtlinge ist das Mobiltelefon ein unverzichtbares Mittel zur Organisation ihrer Flucht, zur Kommunikation mit anderen, die schon unterwegs sind oder denen, die zurückbleiben mussten. Das Handy leistet Fluchthilfe und ist Mittel zum Überleben.

Doch darüber hinaus ermöglicht es den Menschen, Bilder aus der Heimat festzuhalten und ihre riskante Route zu dokumentieren – und all das ins Netz zu stellen. Im Handy gespeichert sind Erinnerungen an das Zurückgelassene und Szenen der Fluchtstationen. Über die sozialen Netzwerke werden diese Videos geteilt.

Im Netz kursieren zahllose Clips, - gedreht nicht aus sicherem Abstand, sondern aus unmittelbarer Nähe. Der Dokumentarfilm „My Escape / Meine Flucht“ hat solche Fluchtgeschichten gesammelt: Immer wieder geht es um die Ausweglosigkeit in der Heimat, den Abschied, die gefährlichen Zwischenstationen auf der Flucht, die ersehnte Ankunft in Deutschland und schließlich die ersten Eindrücke hier.


Der Film #MyEscape wird am 23. Juni um 19:30 Uhr im Dieselkino Oberwart öffentlich bei freiem Eintritt gezeigt werden. Im Anschluss ist eine Diskussion bzw. Fragerunde möglich, eine Moderation wird es jedoch nicht geben. Es werden Flüchtlinge vor Ort sein um Fragen zu beantworten, falls diese auftauchen.
Als Einleitung wird Hamed Abboud ein paar Zeilen aus einem Gedicht vorlesen, das er selbst verfasst hat, dann startet der Film, Dauer 1:30 H.

Kommentare:

WDR.DOK >>

Deutsche Welle >>

Süddeutsche Zeitung >>

Der Film #MyEscape auf Youtube >>

Sonntag, 5. Juni 2016

Asylwerber luden zum Grillfest ein

Grillfest zum Jubiläum
Sie wollten ihr einjähriges Jubiläum feiern – die Asylwerber, die nun schon seit fast einem Jahr in Oberschützen leben. Ganz ist das Jahr noch nicht voll, aber ab 6.6. ist Ramadan, da darf nicht mehr gefeiert werden. Also luden die Burschen ihre DeutschlehrerInnen, FreundInnen und NachbarInnen am 4.6. zum Jubiläumsfest.
Gegrillt wurde im Garten, das Essen gab es dann im Aufenthaltsraum, den sie mit Luftballons geschmückt hatten. Der Hausherr, Dan, erwies sich als echter Grillprofi, die Burschen hatten pakistanische Gerichte – Huhn mit Okra und einen pikanten Lammeintopf – zubereitet. Dazu gab es selbstgemachtes Brot.
Es war köstlich und ein wunderbares Fest ruft nach Wiederholung – nach dem Ramadan!


Weitere Fotos vom Grillfest:
Facebook von Zuhair 
Facebook von Iqtidar

Freitag, 3. Juni 2016

Darf man auf dem Balkon Wäsche trocknen?


Neues Gesetz?
Haben Sie gewusst, dass Sie Ihre Wäsche weder auf dem Balkon noch vor dem Haus aufhängen dürfen? Sie müssen die gewaschenen, wohlriechenden Teile so platzieren, dass sie von Nachbarn oder Passanten nicht gesehen werden können.
Wer das sagt?
Das steht im österreichischen Gesetz.
In welchem?
Das weiß ich auch nicht, ich habe versucht diese Information zu googeln, wurde aber nicht fündig. Ich nehme an, dass es so ein unsinniges Gesetz in Österreich auch gar nicht gibt.
Woher stammt dann der Unsinn?
Aus dem Integrationskurs, den anerkannte Flüchtling absolvieren müssen. Den Ärmsten wird das als österreichisches Gesetz verkauft. Hoffentlich glauben sie es nicht!


Weiterbildung:
(Wäschetrocknen-Verbote sucht man vergeblich...)

"Und wen die im Garten des Nachbarn stets in Sichtweite zum Trocknen aufgehängte Wäsche stört, der muss warten, bis sie wieder abgenommen wird; rechtlich betrachtet lässt sich dagegen nichts einwenden."
Konsument.at (S. 163)

Gerichtsurteil zu "Wäschetrocknen auf dem Balkon":
Auch wenn in der Hausordnung vorgesehen ist, daß die Mieter die Wäsche im Trockenraum zu trocknen haben, so bedeutet das nicht, daß es den Mietern auch untersagt wäre, auf dem Balkon der Wohnung Wäsche zu trocknen. AG Herne-Wanne, Urteil vom 28. Juli 2000, Az: 3 C 193/00
Mietrechtlexikon.de

Ästhetische Immissionen
Immobilien-Fachwissen

Zivilrechtliche Aspekte des Nachbarschaftsrechts als PDF

Der Nachbar im Zivilrecht als PDF

Säuberungsaktion im Zentrum von Oberschützen


11 Asylwerber, „bewaffnet“ mit Handschuhen und Müllsäcken, schwärmten gemeinsam mit Ingrid Taucher aus, um die Straßen und Grünanlagen des Zentrums vom Müll zu befreien. Plastikflaschen, Schokoladenpapier, Zigarettenstummel, Kaffeebecher, Papierteller, Zeitungen, Hundstrümmerl und was sich sonst noch alles im Gras oder am Straßenrand fand, wurde eingesammelt. Und zwar gratis – als kleines Dankeschön. Die Säcke wurden bei der Gemeinde abgestellt, und von den Gemeindearbeitern weggebracht – ihnen an dieser Stelle ein herzliches Danke für die Bereitschaft, immer wieder zu helfen.

Und wenn sich jetzt schon wieder Müll unter Hecken oder in Parkanlagen befindet, dann liegt es nicht daran, dass die Burschen schlampig gearbeitet haben, sondern an der Tatsache, dass der Abfall vieler SchülerInnen aber auch mancher Erwachsenen den Weg in die Mülleimer nicht findet.

Donnerstag, 2. Juni 2016

Projekt der drei großen Religionen für friedliches Zusammenleben in Deutschland

Neues Projekt fördert interreligiöse Initiativen für Flüchtlinge
Damit aus Fremden Freunde werden
Gemeinsam werden sie sich für Flüchtlinge einsetzen. Menschen verschiedener Religionen wollen sich bei diesem Engagement begegnen und Berührungsängste abbauen. Am Dienstag ist das interreligiösen Förderprojekt gestartet.

Ein breites Bündnis von Christen, Juden und Muslimen in Deutschland hat ein gemeinsames Förderprojekt für Flüchtlingshilfe gestartet. Bewerben können sich interreligiöse Initiativen, bei denen ein Träger muslimisch sein soll, wie das Bündnis am Dienstagabend beim Auftakt in Berlin erklärte. Ihm gehören die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und der Zentralrat der Juden sowie der Zentralrat der Muslime, die Türkisch-Islamische Union, der Verband der Islamischen Kulturzentren und der Islamrat an.

Das Förderprojekt heißt: "Damit aus Fremden Freunde werden". Es findet im Rahmen einer bereits bestehenden Kooperation unter dem Titel "Weißt du, wer ich bin?" statt. Dabei unterstützten die Trägerorganisationen zwischen 2004 und 2011 mehr als 100 lokale Initiativen eines interreligiösen Dialogs. Das Bundesinnenministerium fördert die auf Flüchtlingshilfe ausgerichtete Neuauflage mit insgesamt einer halben Million Euro.
Weiterlesen auf Domradio.de vom 1.6.2016


„Weißt du, wer ich bin?“ – das Projekt der drei großen Religionen
Dieses Projekt der drei großen Religionen für friedliches Zusammenleben in Deutschland war ein gemeinsames Vorhaben der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) und der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB).
Weiterlesen auf Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deuschland ACK
Mit vielen Arbeitshilfen


Bistum Trier
Musikalische Willkommens- und Integrationsprojekte Pfingsten 2016 - Pfingsten 2017
„Damit aus Fremden Freunde werden...“ , so heißt es in einem Lied des Trierer Eigenteils. Es handelt sich dabei nicht um rein tagesaktuelle Betriebsamkeit, es betrifft mit der Diakonia, dem Dienst am Menschen, eine der Grundvollzüge unseres Glaubens. Wir sind als Christen in dieser speziellen Situation gefragt und gefordert, unseren Beitrag zu leisten, dass die vielen Fremden, die zur Zeit in unser Land kommen, zu Freunden werden können.
Innerhalb der Zeit von Pfingsten 2016 - Pfingsten 2017 möchten wir alle musikalischen Gruppen unserer Kirchengemeinden im Bistum Trier auffordern, wenigstens einmal im Rahmen dieser Aktion für oder besser noch mit Flüchtlingen zu musizieren.
Kirchenmusik Bistum Trier

Das Lied „Damit aus Fremden Freunde werden...“
Noten als PDF
Audio auf Youtube-Audio

Mittwoch, 1. Juni 2016

Ein Stück neue Heimat

Der größte Wunsch einiger junger Asylwerber aus Oberschützen war es, ein größeres Stück Land zu bekommen, um Gemüse anbauen zu können. Sie hatten zwar schon im eigenen Garten Beete angelegt, aber das war ihnen zu wenig. „Wir wollen viele Tomaten, Gurken, Pfefferoni und auch Okra anbauen.“ Und nicht nur damit sie Gemüse essen können, nein, sie lieben auch die Beschäftigung auf dem Feld. Es erinnert viele von ihnen zu Hause und an Arbeiten, die sie auch in ihrer Heimat gerne erledigt haben.

Die evangelische Kirchengemeinde Oberschützen stellte eine Wiese zur Verfügung, vom Bauhof der Gemeinde wurden Schaufeln und Spaten geliefert, Dietmar Neubauer stellte eine Fräse zur Verfügung. Und schon waren nach kurzer Zeit gemeinsamer Arbeit Beete angelegt. Pflanzen und Samen wurden zum Teil vom Verein gekauft, aber auch Vereinsmitglieder brachten Übriggebliebenes vorbei – sehr zur Freude der Jungs, die dann fleißig pflanzten und gossen.

Und jetzt hoffen sie alle, dass das Gemüse gut gedeiht und dass sie bald ernten können. „Wenn das Gemüse reif ist, können wir es mit Menschen in Oberschützen teilen. Alle sind so nett zu uns, dann können wir endlich etwas zurückgeben!“

Ja, so sind sie – sozial und dankbar für alles, was in Österreich, und speziell in Oberschützen, für sie getan wird. Und dankbar für ein kleines Stück neue Heimat.

Samstag, 28. Mai 2016

Kölner Erzbischof Woelki predigt im Flüchtlingsboot


Kardinal Woelki auf Flüchtlingsboot: „Gott schreit nach Gerechtigkeit“
Die Sonne strahlt, der Roncalliplatz ist mit mehr als 8000 Menschen geradezu überfüllt – und vor dem Südportal des Doms steht der Altar für das Fronleichnams-Pontifikalamt: Das Flüchtlingsboot, das von Malta nach Köln geholt wurde.
Express, 26.5.2016

Woelki fordert an Fronleichnam mehr Einsatz für Flüchtlinge
Not sehen und handeln
Der Kölner Erzbischof Woelki hat an Fronleichnam eindringlich mehr Einsatz für Flüchtlinge angemahnt. In seiner Predigt erinnerte er an das Schicksal der auf der Flucht ertrunkenen Menschen. Als Altar diente bei dem Gottesdienst ein Flüchtlingsboot.
domradio.de, 26.5.2016

Kardinal Woelki
„Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken“
Ein Flüchtlingsboot aus dem Mittelmeer wird zum Altar: In seiner Predigt zu Fronleichnam erhebt der Kölner Kardinal Woelki eindringlich die Stimme in der Flüchtlingskrise – am Ende applaudieren die Gottesdienstbesucher.
FAZ, 26.5.2016

Mittwoch, 11. Mai 2016

Syrer, Flüchtling, Student – und in Österreich angekommen!

Hamed Abboud wohnt seit mehr als einem Jahr in der Großgemeinde Oberschützen. Er engagiert sich für seine Landsleute, hilft bei Problemen in Schulen, übersetzt auf dem Sozialamt und im AMS, hält Alphabetisierungskurse im BIP (Begegnung in Pinkafeld), und bringt SchülerInnen in Vorträgen sein Land und die Situation der AsylwerberInnen der Flüchtlinge näher. Nebenbei lernt er für die Führerscheinprüfung, gibt Arabischkurse für Bekannte und bereitet seine Lesereisen nach Deutschland und in die Schweiz vor – ja, er hat nicht nur in Syrien Telekommunikation studiert, er ist auch Dichter.

Und er studiert auch wieder in Österreich, nimmt am Bridging Programme, einem Deutschkurs der Fachhochschule Pinkafeld, teil. Er ist eifrig, lernt schnell und mit Begeisterung und will nach Abschluss der B2 Prüfung berufsbegleitend seine Studien an der FH Eisenstadt fortführen und auch abschließen. Jetzt hofft er auf die Nostrifizierung seiner Zeugnisse und auf eine baldige Zusage der FH Eisenstadt.

Wir wünschen ihm viel Erfolg!

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Dienstag, 10. Mai 2016

„Wir diskutieren über Zäune, aber wer macht Schluss mit dem Krieg in Syrien?“


Bischof Ägidius Zsifkovics mahnt im „Tagespost“-Interview: „Wir dürfen nicht naiv sein, sondern müssen differenzieren!“. Von Stephan Baier

Tagespost: Als Bischof der an der ungarischen Grenze gelegenen, mehrsprachigen Diözese Eisenstadt verweigern Sie dem österreichischen Staat in der Flüchtlingskrise einen Grenzzaun auf Kirchengrund. Welches Signal wollen Sie damit setzen?

Bischof Zsifkovics: Das ist ein eindeutiges Signal, zu dem uns das Evangelium verpflichtet und an das Papst Franziskus die Menschen in Europa immer wieder erinnert: Zäune sind keine Lösung. Ich sage das insbesondere als Bischof einer Diözese, die jahrzehntelang am Eisernen Vorhang lag, also an einem Grenzzaun, an dem über Leben und Tod entschieden wurde. Wir sind nicht bereit, solche Zäune neuerlich zu akzeptieren. Wir haben unter den Zäunen gelitten und sind froh, dass Getrenntes wieder verbunden wurde. Unsere Diözese war jahrzehntelang zerschnitten – Mutterpfarreien von ihren Filialen. Das hat sich als Wunde tief in die Herzen der Menschen eingeprägt. In dieser Konsequenz und aus dem Evangelium heraus lehne ich Grenzzäune auf Kirchengrund ab.

Weiterlesen in Die Tagespost vom 09. Mai 2016

Dienstag, 3. Mai 2016

Deutschkurse am Fließband

Deutschtrainer für Flüchtlinge klagen nach wie vor über Missstände. Ein Betriebsrat eines privaten Instituts, das für das AMS Deutschkurse anbietet, wurde jetzt vom Dienst freigestellt – weil er die Probleme offen anspricht.
Beitrag in der Wiener Zeitung vom 29.4.2016

Samstag, 2. April 2016

Die Erfolgsgeschichte eines Syrers



Er heißt Hamed Abboud, ist 29 Jahre alt und wurde in Syrien geboren. Er hat fünf Jahre Telekommunikation studiert, aber – bedingt durch den Krieg – konnte er sein Studium nicht abschließen. Er machte sich auf die Reise – über Ägypten und die Türkei, wo er kurzzeitig arbeitete, gelangte er nach Österreich. Er verbrachte fast ein Jahr im Asylwerberquartier in Aschau und half schon dort immer wieder als Übersetzer – damals auf Englisch –, um die Kommunikation mit seinen Landsleuten zu ermöglichen. Deutsch lernte er hauptsächlich online als Autodidakt.

Und endlich bekam er seinen positiven Bescheid, wurde von Österreich als Flüchtling anerkannt. Es gab noch einige Hürden zu meistern, aber er hat es geschafft. Jetzt lebt er in Oberschützen, nimmt an einem Programm der FH Pinkafeld teil und will so bald wie möglich seine Deutschprüfung auf dem Niveau B2 ablegen, um dann an der FH Eisenstadt sein Studium abschließen zu können.

Und was macht er in der Zwischenzeit? Er schreibt Gedichte, lernt fleißig unsere Sprache und bringt seinen Landsleuten in Pinkafeld Alphabet und Grundkenntnisse der deutschen Sprache näher. Im BIP lauschen alle gespannt seinen Ausführungen und freuen sich, wenn sie erste Sätze bilden können, auf Fragen die richtige Antwort wissen, und Laute, die ihnen fremd sind, richtig aussprechen.

Dazwischen gibt es immer wieder Termine, wo Hamed Landsleute zum AMS oder Sozialamt begleitet, außerdem leitet er einen Arabischkurs in Oberschützen und ist stellvertretender Obmann des Vereins „Miteinander in Oberschützen“, der sich um alle sozial benachteiligten BürgerInnen der Großgemeinde kümmert. Er hat Freunde und ist integriert. Er ist eine Erfolgsgeschichte – und von denen sollte es mehr geben.

Quelle: Prima-Monatszeitung, März 2016

Dienstag, 29. März 2016

Der Westen klagt über den Terror - und kuschelt mit den Financiers

Im Namen Gottes
Wiener Zeitung, 25.3.2016
Von Chefredakteur Reinhard Göweil
Radikale Muslims berufen sich auf Worte des Propheten und ihren Gott, den sie Allah nennen. In Europa gibt es viele Stimmen, die wegen der Flüchtlinge "unsere christliche Tradition" in Gefahr sehen. Wer sich besonders liberal gebärdet, sagt "christlich-jüdische Tradition". Unbeeindruckt von der Tatsache, dass es seit Jahrhunderten in Mittel- und Südeuropa eine beständige Durchmischung der Religionen gab, wird der jeweils andere Gott quasi zum Feind erklärt. Bestandteil einer unbegreiflichen Macht zu sein, die das Böse bekämpft, war und ist ein probates Mittel, um Menschen für bestimmte Ziele einzuspannen.


Gastkommentar
Je suis Zynismus
Wiener Zeitung, 24.3.2016
Von Christian Ortner
Der Westen klagt über den Terror - und kuschelt ungeniert mit dessen Paten und Financiers.


NDR Satire erregt türkische Regierung
NDR, 29.03.2016
Der türkischen Regierung und Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gefällt das nicht: Autoren des NDR Satiremagazins extra 3 haben Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" umgedichet. Titel des satirischen Songs: "Erdowie, Erdowo, Erdogan". In dem Video, das am 17. März im Ersten ausgestrahlt wurde, heißt es zum Beispiel: "Er lebt auf großem Fuß, der Boss vom Bosporus." Außerdem kritisiert das Lied die Pressefreiheit in der Türkei. Bereits in der vergangenen Woche bestellte offenbar deswegen das türkische Außenministerium den deutschen Botschafter Martin Erdmann ein. Beim NDR ist bislang keine Beschwerde aus der Türkei eingegangen.

Samstag, 26. März 2016

Osterkerzen mit Stacheldraht als Protest gegen Asylpolitik


Osterkerzen mit Stacheldraht als Protest gegen Asylpolitik
Kathpress, 24.03.2016
Die Erzdiözese Salzburg setzt zu Ostern ein Zeichen des Protests gegen die "rigorose Flüchtlingspolitik": "Im Salzburger Dom werden wir die Osterkerze mit Stacheldraht umwickeln", kündigte Erzbischof Franz Lackner in einer Aussendung am Donnerstag an. Gleichzeitig forderte er dazu auf, auch in anderen Pfarren der Erzdiözese Salzburg die Osterkerzen mit diesem Symbol neu errichteter Grenzzäune in Europa zu umwickeln. Damit solle Kritik an der Tatsache zum Ausdruck gebracht werden, dass Grenzen geschlossen werden, ohne zuvor legale Wege der Migration nach Europa zu öffnen. Die Osterkerzen mit Stacheldraht seien zugleich ein "Zeichen, dass mit den Geringsten auch Christus leidet", heißt es in der Aussendung.


Lackner: Osterkerze brennt für Gewaltopfer, Glocken schweigen
Erzdiözese Salzburg, 25.3.2016
In der Erzdiözese Salzburg stehen die liturgischen Feiern der Kartage und zu Ostern auch im Zeichen der Opfer von Terror, Gewalt, Verfolgung und Flucht. Das betonte Erzbischof Franz Lackner am Karfreitag im Interview mit "Kathpress": "Die Osterkerze im Salzburger Dom ist mit Stacheldraht umgeben. Sie ragt gleichsam aus einer Dornenkrone und brennt für alle Gewaltopfer dieser Tage". Mit diesem stillen Zeichen der Auferstehung wollen wir an die Ränder gehen, wo es Menschen unmöglich ist, ihren Glauben zu leben und zu feiern, so Erzbischof Lackner.


Drohungen: Kirche sagte Protestläuten ab
Orf.at, 25.3.2016
Das für Freitagnachmittag geplante Protest-Glockenläuten von Salzburger Pfarren gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung wurde kurzfristig abgesagt. Grund dafür waren etliche Drohanrufe.


Zsifkovics: Europa trägt an Terrorwelle "Mitverantwortung"
Kathpress, 28.03.2016
Europa trägt an der aktuellen Terrorwelle und den jüngsten Anschlägen von Brüssel letztlich eine "Mitverantwortung und Mitschuld": Das hat der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in seiner Predigt zu Ostern im Eisenstädter Dom unterstrichen. "Die Explosion von Brüssel mit ihren tragischen Folgen müssen uns endlich aus unserem Schlaf wecken", so der Bischof; schließlich führten sie deutlich "die Versäumnisse im religiösen Leben, aber auch bei der Integration von Fremden, auch muslimischen Jugendlichen" vor Augen.
Idee und Wirklichkeit des europäischen Friedensprojektes klafften dem Bischof zufolge inzwischen weit auseinander: "Wir alle waren nicht in der Lage, auf die Jugend zu achten", die sich schließlich anfällig für "ideologische Rattenfänger" gezeigt habe. "Ob wir es wollen oder nicht: Europa trägt Mitverantwortung und Mitschuld an dieser Entwicklung", kritisiert der Bischof. Jahrzehntelang habe man billige Arbeitskräfte nach Europa geholt und dabei Fragen des sozialen Miteinanders und der Integration weitgehend außer Acht gelassen. So seien "mitten in Europa Parallelgesellschaften entstanden", die den Nährboden für Fanatismus geboten haben, so dass Menschen "zu Trägern des Terrors" werden konnten.

Donnerstag, 24. März 2016

Sozialleistungen für Flüchtlinge

Sozialleistungen für Flüchtlinge:
Wo die Gerichte Grenzen setzen
Der Standard, 21. März 2016
Ein Überblick über Urteile und Bestimmungen zur Frage, wann Flüchtlinge schlechtergestellt werden dürfen Wien
An Ideen mangelt es derzeit nicht. Die ÖVP erneuert beinahe täglich ihre Forderung, Flüchtlinge sollten weniger Mindestsicherung als Österreicher bekommen. Für die SPÖ plädierte Sozialminister Alois Stöger zuletzt dafür, Flüchtlingen nur mehr dann Sozialleistungen zu gewähren, wenn diese in ihrem Bundesland bleiben, er ist also für eine Wohnsitzpflicht.
Das Institut für Arbeits- und Sozialrecht an der Uni Wien wurde von der Regierung beauftragt, zu prüfen, wo Flüchtlinge anders als einheimische Bürger behandelt werden dürfen. Das Gutachten soll in den kommenden Tagen vorgelegt werden. Freilich gibt es längst höchstgerichtliche Erkenntnisse, die als Richtschnur gesehen werden können. Ein Überblick über die wichtigsten Bestimmungen und Urteile im Standard.


Sozialleistungen für Flüchtlinge – Ein Bundesländer-Vergleich
medienservicestelle, 24. März 2016
Factbox
  • Knapp 87.000 Personen in Grundversorgung untergebracht
  • Wien erfüllt als einziges Bundesland die Quote
  • Integrationsvereinbarungen in Vorarlberg und NÖ an Mindestsicherung gekoppelt
  • Kein BMS-Bezug für subsidiär Schutzberechtige in vier Bundesländern
  • Sozialbarometer: 55 % gegen Ungleichbehandlung bei BMS nach Aufenthaltsstatus
Knapp 87.000 Personen sind derzeit in Österreich im Rahmen der Grundversorgung untergebracht. Die finanzielle Unterstützung läuft für diese Personen über die Grundversorgung – wenn AsylwerberInnen einen positiven Bescheid erhalten, können sie Bedarfsorientierte Mindestsicherung beziehen (BMS). Wie sieht es eigentlich mit Sozialleistungen für Flüchtlinge in den einzelnen Bundesländern aus? Bereits vier Bundesländer haben die BMS für subsidiär Schutzberechtigte gestrichen. Die Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ) hat Details recherchiert.


Österreicher befürworten Mindestsicherung
Kleine Zeitung, 23.3.2016
Die Mindestsicherung verfügt in Österreich über hohe Akzeptanz. Für Kinder sollte es sogar eine höhere Leistung geben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der "Volkshilfe". Von dieser motiviert verlangt Geschäftsführer Erich Fenninger eine allgemeine Aufstockung der Mindestsicherung.


Mindestsicherung
Weniger Sozialleistungen - weniger Flüchtlinge?
Wiener Zeitung, 27.1.2016
EU-Staaten wollen unattraktiver für Flüchtlinge werden, Österreich zieht mit.


UNHCR
Asylsuchende in Österreich
Fragen und Antworten

Montag, 21. März 2016

Wenn Flüchtlinge zum Christentum konvertieren

Asylrecht
Glaube oder Trick? Wenn Flüchtlinge zum Christentum konvertieren
Augsburger Allgemeine, 21.3.2016
Wenn muslimische Flüchtlinge zum Christentum konvertieren, werden kritische Stimmen laut: Alles nur ein Trick für das Asylverfahren, heißt es. Doch so einfach ist es nicht.

Konvertiten
Jesus statt Mohammed
NZZ, 24.5.2015
In Berlin-Steglitz entzücken konvertierte, muslimische Flüchtlinge eine Kirchgemeinde. Christentum bedeutet für sie Freiheit.

Islamisten bedrohen Christen in Flüchtlingsheimen
Die Welt, 27.9.2015
Christliche Flüchtlinge sind in deutschen Asylbewerberheimen Übergriffen durch fanatische Muslime ausgesetzt, die nach der Scharia leben. Die Fundamentalisten drohen ihnen sogar mit Mord.