Samstag, 26. März 2016
Osterkerzen mit Stacheldraht als Protest gegen Asylpolitik
Osterkerzen mit Stacheldraht als Protest gegen Asylpolitik
Kathpress, 24.03.2016
Die Erzdiözese Salzburg setzt zu Ostern ein Zeichen des Protests gegen die "rigorose Flüchtlingspolitik": "Im Salzburger Dom werden wir die Osterkerze mit Stacheldraht umwickeln", kündigte Erzbischof Franz Lackner in einer Aussendung am Donnerstag an. Gleichzeitig forderte er dazu auf, auch in anderen Pfarren der Erzdiözese Salzburg die Osterkerzen mit diesem Symbol neu errichteter Grenzzäune in Europa zu umwickeln. Damit solle Kritik an der Tatsache zum Ausdruck gebracht werden, dass Grenzen geschlossen werden, ohne zuvor legale Wege der Migration nach Europa zu öffnen. Die Osterkerzen mit Stacheldraht seien zugleich ein "Zeichen, dass mit den Geringsten auch Christus leidet", heißt es in der Aussendung.
Lackner: Osterkerze brennt für Gewaltopfer, Glocken schweigen
Erzdiözese Salzburg, 25.3.2016
In der Erzdiözese Salzburg stehen die liturgischen Feiern der Kartage und zu Ostern auch im Zeichen der Opfer von Terror, Gewalt, Verfolgung und Flucht. Das betonte Erzbischof Franz Lackner am Karfreitag im Interview mit "Kathpress": "Die Osterkerze im Salzburger Dom ist mit Stacheldraht umgeben. Sie ragt gleichsam aus einer Dornenkrone und brennt für alle Gewaltopfer dieser Tage". Mit diesem stillen Zeichen der Auferstehung wollen wir an die Ränder gehen, wo es Menschen unmöglich ist, ihren Glauben zu leben und zu feiern, so Erzbischof Lackner.
Drohungen: Kirche sagte Protestläuten ab
Orf.at, 25.3.2016
Das für Freitagnachmittag geplante Protest-Glockenläuten von Salzburger Pfarren gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung wurde kurzfristig abgesagt. Grund dafür waren etliche Drohanrufe.
Zsifkovics: Europa trägt an Terrorwelle "Mitverantwortung"
Kathpress, 28.03.2016
Europa trägt an der aktuellen Terrorwelle und den jüngsten Anschlägen von Brüssel letztlich eine "Mitverantwortung und Mitschuld": Das hat der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in seiner Predigt zu Ostern im Eisenstädter Dom unterstrichen. "Die Explosion von Brüssel mit ihren tragischen Folgen müssen uns endlich aus unserem Schlaf wecken", so der Bischof; schließlich führten sie deutlich "die Versäumnisse im religiösen Leben, aber auch bei der Integration von Fremden, auch muslimischen Jugendlichen" vor Augen.
Idee und Wirklichkeit des europäischen Friedensprojektes klafften dem Bischof zufolge inzwischen weit auseinander: "Wir alle waren nicht in der Lage, auf die Jugend zu achten", die sich schließlich anfällig für "ideologische Rattenfänger" gezeigt habe. "Ob wir es wollen oder nicht: Europa trägt Mitverantwortung und Mitschuld an dieser Entwicklung", kritisiert der Bischof. Jahrzehntelang habe man billige Arbeitskräfte nach Europa geholt und dabei Fragen des sozialen Miteinanders und der Integration weitgehend außer Acht gelassen. So seien "mitten in Europa Parallelgesellschaften entstanden", die den Nährboden für Fanatismus geboten haben, so dass Menschen "zu Trägern des Terrors" werden konnten.
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