Mittwoch, 23. Dezember 2015
Weihnachtsfeier mit Asylsuchenden in Oberschützen
Am 23. Dezember lud der Verein Miteinander in Oberschützen die Asylwerber und die DeutschlehrerInnen zu einem gemeinsamen Essen in den Jugendraum der Gemeinde.
Anschließend gab es eine kleine Weihnachtfeier, bei der der Weihnachtsmann mit dem Geschenksack nicht fehlen durfte.
Dienstag, 22. Dezember 2015
Diözese Eisenstadt ehrt Landespolizeidirektor Doskozil
Bischof Zsifkovics überreichte LPD Hans Peter Doskozil den St. Martinsorden in Gold - die höchste Auszeichnung der Diözese Eisenstadt |
Diözese Eisenstadt ehrt Landespolizeidirektor Doskozil mit St. Martinsorden in Gold
martinus.at, 21.12.2015
Höchste diözesane Auszeichnung für den Leiter der Landespolizeidirektion Burgenland, Hans Peter Doskozil - Bischof Zsifkovics dankte ihm für sein "äußerst kompetentes, unaufgeregtes, besonnenes und zutiefst menschliches Handeln" im Zuge der Flüchtlingshilfe, die sowohl eine "humane Bewältigung schwierigster Situationen" gewährleistete als auch das "Gefühl von Sicherheit" vermittelte
Der Landespolizeidirektor des Burgenlandes, Hans Peter Doskozil, wurde für sein national wie international vielfach gelobtes Krisenmanagement im Zuge der Flüchtlingsbewegung mit der höchsten Auszeichnung der Diözese Eisenstadt geehrt: Er erhielt aus den Händen von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics den St. Martinsorden in Gold. Doskozil habe durch sein "äußerst kompetentes, unaufgeregtes, besonnenes und zutiefst menschliches Handeln nicht nur hauptverantwortlich eine humane Bewältigung schwierigster Situationen gewährleistet, sondern gleichsam als ein ‚Fels in der Brandung’ dazu beigetragen, dass unsere Landsleute stets das Gefühl von Sicherheit haben konnten und die Stimmung immer positiv geblieben ist", so der Bischof.
Krisenmanagement fand international große Beachtung
Angeleitet durch das beispielhafte Handeln Doskozils sei der Umgang der Polizistinnen und Polizisten mit Schutzsuchenden "trotz der immensen Belastung äußerst sensibel und geduldig": "Dies alles hat, was ich als Europabischof und Koordinator für Migration, Flucht und Integration nur bestätigen kann, national und auch international große Beachtung gefunden", betonte Diözesanbischof Zsifkovics im Rahmen der Überreichung des St. Martinsordens in Gold. Gleichzeitig bedankte sich der Bischof für die "gute Zusammenarbeit" der gesamten Landespolizei mit der Caritas der Diözese Eisenstadt sowie dafür, auf souveräne Art und Weise Schutz und Hilfe geleistet zu haben und zu leisten.
"Wir können uns Herausforderung nicht entziehen"
Der Bischof erinnerte auch an die Flüchtlingstragödie bei Parndorf, wo in der Nacht vom 26. auf den 27. August 2015 auf der Ostautobahn 71 Personen, darunter 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder, in einem von Ungarn aus nach Österreich fahrenden Kühllastwagen ums Leben kamen: "Diese Tragödie hat uns die vielen Tragödien, die sich nahezu wöchentlich in südlichen Ländern Europas abspielen, erst richtig anschaulich gemacht. Der Herausforderung, die sich aus dieser Flüchtlingsbewegung ergibt, können wir uns alle nicht entziehen, sei es aus christlicher Nächstenliebe, sei es aus rein humanistischen Gründen", sagte Bischof Zsifkovics.
Professionelle Hilfe und Logistik
Viele Burgenländerinnen und Burgenländer hätten, wie Bischof Zsifkovics hervorhob, "Großartiges geleistet, seien sie Mitglieder diverser Hilfsorganisationen oder Initiativen, sei es, dass sie spontan ihre Mitarbeit anbieten. Dabei erfahren die Helferinnen und Helfer selbst leider nicht nur Unterstützung, sondern sind mitunter auch mit Gleichgültigkeit bis hin zu Hass konfrontiert". Die Flüchtlingsbewegung, die angesichts ihrer quantitativen Größenordnung, aber auch angesichts der Heterogenität der Kulturkreise und Lebensumstände jener Schutzsuchenden, die der Bedrohung durch Krieg, Terror, Gewalt, Hunger, Armut und Unterdrückung im eigenen Land entfliehen, eine große Herausforderung sei, brauche nicht nur Engagement der Helfenden, sondern auch eine professionelle und gut organisierte Logistik, die die Infrastruktur einer dadurch erst möglichen effizienten und effektiven Hilfeleistung schafft. Auch daran habe die Arbeit der Landespolizei und Hans Peter Doskozil als oberster Polizist des Burgenlandes maßgeblichen Anteil, so der Bischof.
Der 45-jährige Hans Peter Doskozil ist seit September 2012 Landespolizeidirektor im Burgenland. 1989 trat er in die Bundespolizei Wien ein, absolvierte neben seiner beruflichen Tätigkeit ein Studium der Rechtswissenschaft, das er im Jahr 2000 mit der Sponsion zum Magister iur. abschloss. 2003 wurde er erstmals der Sicherheitsdirektion Burgenland zugeteilt, im Jahr 2008 wechselte er als Referent in das Büro von Landeshauptmann Hans Niessl, das er ab 2010 leitete. 2012 kehrte er als Leiter der Landespolizeidirektion Burgenland in den Polizeidienst zurück. Der Vater zweier Kinder ist passionierter Fußballer und war früher Obmann des SV Kroisegg.
Diözese Eisenstadt ehrt Landespolizeidirektor
Katholisch.at, 21. Dezember 2015
Bischof Zsifkovics verleiht Doskozil höchste diözesane Auszeichnung für "zutiefst menschliches Handeln"
Samstag, 19. Dezember 2015
UNHCR-Bericht: Erneut mehr Menschen auf der Flucht
Halbjahresbericht: Erneut mehr Menschen auf der Flucht
UNHCR, 18.12.2015
Genf – Knapp eine Million Flüchtlinge und Migranten haben heuer bereits das Mittelmeer überquert und Konflikte in Syrien und anderswo verursachen nach wie vor unvorstellbares menschliches Leid. UNHCR warnt daher in seinem aktuellen Halbjahresbericht, dass Flucht und Vertreibung im Jahr 2015 einen absoluten Höchststand erreichen könnte.
60 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht
ORF.at, 18.12.2015
Die Welt steuert nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) in diesem Jahr auf einen neuen Flüchtlingsrekord zu. Erstmals werden weltweit voraussichtlich mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht sein, teilte das UNHCR am Freitag in Genf mit.
UNHCR, 18.12.2015
Genf – Knapp eine Million Flüchtlinge und Migranten haben heuer bereits das Mittelmeer überquert und Konflikte in Syrien und anderswo verursachen nach wie vor unvorstellbares menschliches Leid. UNHCR warnt daher in seinem aktuellen Halbjahresbericht, dass Flucht und Vertreibung im Jahr 2015 einen absoluten Höchststand erreichen könnte.
60 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht
ORF.at, 18.12.2015
Die Welt steuert nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) in diesem Jahr auf einen neuen Flüchtlingsrekord zu. Erstmals werden weltweit voraussichtlich mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht sein, teilte das UNHCR am Freitag in Genf mit.
Freitag, 18. Dezember 2015
Bischof Zsifkovics fordert von EU-Ländern Werte-Bekenntnis
Zsifkovics fordert Werte-Bekenntnis
Burgenland.orf.at, 18.12.2015
Die EU-Bischofskommission fordert Einwanderer in einem Grundsatzpapier zu einem Bekenntnis zu den „positiven Werten“ ihrer Zielländer auf. Das Papier wurde vom Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics verfasst.
In dem Papier werden eine „gerechte Aufteilung der Lasten“ der Migration zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und eine Überarbeitung des Dublin-Regelwerks angeregt. Auch brauche es die Verpflichtung zu einer besseren und gemeinsamen Kontrolle der EU-Außengrenze. Die Behörden auf allen Ebenen werden weiter zu einer „Kultur des Willkommenseins“ angehalten. „Gleichzeitig dürfen die berechtigten Fragen und Sorgen der Gesellschaft nicht negiert werden“, heißt es in dem Zsifkovics-Papier.
Zsifkovics koordiniert die Arbeit der Bischofskommission in Flüchtlingsfragen. Das Grundsatzpapier wurde nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress vom deutschen Kardinal Reinhard Marx an führende EU-Politiker übergeben.
Zsifkovics mahnt gemeinsame EU-Antwort auf Flüchtlingskrise ein
martinus.at, 17.12.2015
Eisenstädter Bischof erarbeitet im Auftrag der EU-Bischofskommission COMECE Grundsatzpapier zu Flucht, Migration und Integration, das EU-Entscheidungsträgern wesentliche Anregungen aus christlicher Sicht bieten soll - Heute und morgen, 18. Dezember, dem Internationalen Tag der Migranten, befasst sich der Europäische Rat mit dem Thema.
Burgenland.orf.at, 18.12.2015
Die EU-Bischofskommission fordert Einwanderer in einem Grundsatzpapier zu einem Bekenntnis zu den „positiven Werten“ ihrer Zielländer auf. Das Papier wurde vom Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics verfasst.
In dem Papier werden eine „gerechte Aufteilung der Lasten“ der Migration zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und eine Überarbeitung des Dublin-Regelwerks angeregt. Auch brauche es die Verpflichtung zu einer besseren und gemeinsamen Kontrolle der EU-Außengrenze. Die Behörden auf allen Ebenen werden weiter zu einer „Kultur des Willkommenseins“ angehalten. „Gleichzeitig dürfen die berechtigten Fragen und Sorgen der Gesellschaft nicht negiert werden“, heißt es in dem Zsifkovics-Papier.
Zsifkovics koordiniert die Arbeit der Bischofskommission in Flüchtlingsfragen. Das Grundsatzpapier wurde nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress vom deutschen Kardinal Reinhard Marx an führende EU-Politiker übergeben.
Zsifkovics mahnt gemeinsame EU-Antwort auf Flüchtlingskrise ein
martinus.at, 17.12.2015
Eisenstädter Bischof erarbeitet im Auftrag der EU-Bischofskommission COMECE Grundsatzpapier zu Flucht, Migration und Integration, das EU-Entscheidungsträgern wesentliche Anregungen aus christlicher Sicht bieten soll - Heute und morgen, 18. Dezember, dem Internationalen Tag der Migranten, befasst sich der Europäische Rat mit dem Thema.
Montag, 14. Dezember 2015
Plattform wegen Bericht über Asyl-Missstände in Pama verurteilt
Wegen Berichten über Asyl-Missstände verurteilt
Burgenland.orf.at, 14.12.2015
Die Recherche-Plattform „Dossier.at“ ist wegen ihrer Berichterstattung über Missstände in Asylquartieren nun in einem Fall wegen Besitzstörung rechtskräftig verurteilt worden. Ein Quartiergeber aus Pama (Bezirk Neusiedl am See) hatte geklagt.
Die Jounalistinnen und Journalisten hätten sich stets angekündigt, wenn sie ein Asylquartier besuchten, so auch bei jenem in Pama. Der Zugang sei vom Betreiber verweigert worden, die Journalisten seien trotzdem hingegegangen, sagte Sahel Zarinfard von „Dossier.at“. „Pama ist jetzt nicht bloß irgendein Quartier, sondern es ist das schlechteste der Gesamtrecherche und wir haben uns über 100 Asylheime in Niederösterreich, Burgenland und Salzburg angesehen.“ Nach ihrem Besuch konfrontierten die Journalisten den Unterkunftgeber mit beobachteten Missständen wie Schimmel, verdreckten Matratzen, Sofas und Kästen sowie unzureichender Stromversorgung - mehr dazu in Pama: Desolate Zustände in Asylheim.
Zu Geldstrafe verurteilt
„Dossier“ hätte dadurch eine „journalistische Taktik“ an den Tag gelegt, die gegen die Eigentumsfreiheit laut Paragraf 354 des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs verstoße, urteilte das Landesgericht Eisenstadt in seinem Spruch. „Dossier“ wurde zu einer Geldstrafe von rund 2.000 Euro inklusive Verfahrenskosten verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
Asylwerber dürfen keinen Besuch empfangen
Die Zustände in der Unterkunft waren in dem über zwei Instanzen reichenden Verfahren am Bezirks- und Landesgericht allerdings kein Thema. Die Richter setzten sich vielmehr mit der Frage auseinander, ob Asylwerber wie normale Mieter das Recht haben, in ihren Quartieren Besucher zu empfangen, ohne den Beherberger zu informieren. Das Landesgericht Eisenstadt entschied nein.
„Dossier“-Anwalt Alfred Noll sprach deshalb im Ö1-„Mittagsjournal“ von einem Skandal - mehr dazu in oe1.ORF.at . „Das Urteil führt dazu, dass Asylwerber dort gehalten werden wie in einem Gefängnis.“ Empört zeigte sich Noll auch darüber, dass für einen Besuch die Erlaubnis des Innenministeriums einzuholen sei, was von der Justiz mit dem Spruch uneingeschränkt anerkannt worden sei. „Diese Regelung ist unzumutbar und auch menschenrechtswidrig“, so der Anwalt. Menschen, dies sich rechtmäßig in Österreich aufhalten, hätten wie jeder andere das Recht, Freunde, Bekannte oder auch Journalisten nach Hause einzuladen.
Ob gegen das Urteil noch ein außerordentlicher Rekurs möglich ist, werde noch geprüft. Für die Rechercheplattform sei das Urteil zwar nicht existenzbedrohend, aber es schränke die Arbeit ein, hieß es von „Dossier.at“.
DOSSIER verurteilt
DOSSIER, 13.12.2015
Burgenlands Justiz erschwert journalistische Recherchen in Asylquartieren. Das ist die Konsequenz einer jüngst getroffenen Entscheidung des Landesgerichtes Eisenstadt, in der das Hausrecht von Asylheimbetreibern höher bewertet wurde als das Besuchsrecht von Asylsuchenden. Die Freiheit der Presse, über Missstände in Asylunterkünften zu berichten sowie das erhöhte Interesse der Öffentlichkeit, davon zu erfahren, wurden von den Richtern schlichtweg ignoriert.
Burgenland.orf.at, 14.12.2015
Die Recherche-Plattform „Dossier.at“ ist wegen ihrer Berichterstattung über Missstände in Asylquartieren nun in einem Fall wegen Besitzstörung rechtskräftig verurteilt worden. Ein Quartiergeber aus Pama (Bezirk Neusiedl am See) hatte geklagt.
Die Jounalistinnen und Journalisten hätten sich stets angekündigt, wenn sie ein Asylquartier besuchten, so auch bei jenem in Pama. Der Zugang sei vom Betreiber verweigert worden, die Journalisten seien trotzdem hingegegangen, sagte Sahel Zarinfard von „Dossier.at“. „Pama ist jetzt nicht bloß irgendein Quartier, sondern es ist das schlechteste der Gesamtrecherche und wir haben uns über 100 Asylheime in Niederösterreich, Burgenland und Salzburg angesehen.“ Nach ihrem Besuch konfrontierten die Journalisten den Unterkunftgeber mit beobachteten Missständen wie Schimmel, verdreckten Matratzen, Sofas und Kästen sowie unzureichender Stromversorgung - mehr dazu in Pama: Desolate Zustände in Asylheim.
Zu Geldstrafe verurteilt
„Dossier“ hätte dadurch eine „journalistische Taktik“ an den Tag gelegt, die gegen die Eigentumsfreiheit laut Paragraf 354 des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs verstoße, urteilte das Landesgericht Eisenstadt in seinem Spruch. „Dossier“ wurde zu einer Geldstrafe von rund 2.000 Euro inklusive Verfahrenskosten verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.
Asylwerber dürfen keinen Besuch empfangen
Die Zustände in der Unterkunft waren in dem über zwei Instanzen reichenden Verfahren am Bezirks- und Landesgericht allerdings kein Thema. Die Richter setzten sich vielmehr mit der Frage auseinander, ob Asylwerber wie normale Mieter das Recht haben, in ihren Quartieren Besucher zu empfangen, ohne den Beherberger zu informieren. Das Landesgericht Eisenstadt entschied nein.
„Dossier“-Anwalt Alfred Noll sprach deshalb im Ö1-„Mittagsjournal“ von einem Skandal - mehr dazu in oe1.ORF.at . „Das Urteil führt dazu, dass Asylwerber dort gehalten werden wie in einem Gefängnis.“ Empört zeigte sich Noll auch darüber, dass für einen Besuch die Erlaubnis des Innenministeriums einzuholen sei, was von der Justiz mit dem Spruch uneingeschränkt anerkannt worden sei. „Diese Regelung ist unzumutbar und auch menschenrechtswidrig“, so der Anwalt. Menschen, dies sich rechtmäßig in Österreich aufhalten, hätten wie jeder andere das Recht, Freunde, Bekannte oder auch Journalisten nach Hause einzuladen.
Ob gegen das Urteil noch ein außerordentlicher Rekurs möglich ist, werde noch geprüft. Für die Rechercheplattform sei das Urteil zwar nicht existenzbedrohend, aber es schränke die Arbeit ein, hieß es von „Dossier.at“.
DOSSIER verurteilt
DOSSIER, 13.12.2015
Burgenlands Justiz erschwert journalistische Recherchen in Asylquartieren. Das ist die Konsequenz einer jüngst getroffenen Entscheidung des Landesgerichtes Eisenstadt, in der das Hausrecht von Asylheimbetreibern höher bewertet wurde als das Besuchsrecht von Asylsuchenden. Die Freiheit der Presse, über Missstände in Asylunterkünften zu berichten sowie das erhöhte Interesse der Öffentlichkeit, davon zu erfahren, wurden von den Richtern schlichtweg ignoriert.
Samstag, 12. Dezember 2015
Klärungen zum Asylrecht
Asylrechtsexperte Wolfgang Weeber und Regina Petrik bei der Präsentation |
Burgenland.orf.at, 12.12.2015
Burgenlands Grünen haben einen Flyer zum Thema Asylwesen präsentiert. In dem Faltblatt werden oft gestellte Fragen in knapper Form beantwortet. Außerdem beinhaltet der Flyer eine Liste von Kontakten für Freiwillige.
Klärungen zum Asylrecht
Grüne.burgenland.at
Einige Informationen, die in den letzten Wochen und Monaten von Landeshauptmann Hans Niessl zum Asylrecht und Asylwesen medial verbreitet wurden, bedürfen einer Präzisierung bzw. Richtigstellung.
Flyer als PDF
Donnerstag, 10. Dezember 2015
10. Dezember: Menschenrechte sind notwendige Basis von Demokratie
Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund, 9.12.2015
Die Grundrechte werden zusehends durch den Volkswillen infrage gestellt. Die Kirchen (in der Schweiz) betrachten dies mit Sorge. Zum Internationalen Menschenrechtstag am 10. Dezember erläutern sie deshalb das Verhältnis von Demokratie und Menschenrechten. „Die Grund- und Menschenrechte sind notwendige Basis für eine funktionierende und an der Gerechtigkeit orientierte Demokratie“, betonen Bischof Markus Büchel, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Pfarrer Gottfried Locher, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, und Bischof Harald Rein der Christkatholischen Kirche der Schweiz. Ein demokratisches System kann sich der Forderung nach Gerechtigkeit nur dann annähern, wenn es auf den Grundrechten aufbaut.
Der gemeinsame Flyer zum Menschenrechtstag am 10. Dezember, „Sorgt für das Recht!“ (Jesaja 1,17), betont die Grundlagen einer Demokratie. Dazu gehören die demokratische Mitwirkung bei der Ausarbeitung der Gesetze, denen alle unterworfen sind, ein gerechter Staat und an Gerechtigkeit orientierte Gesetze, Solidarität gegenüber allen, die im Land wohnen, und der Zugang zu unabhängigen Gerichten.
Menschenrechte müssen Massstab sein für eine gerichtliche Überprüfung, auch vor einem übergeordneten Gericht wie dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Nur so bleiben die Menschenrechte nicht toter Buchstabe. Das ist die allerletzte Garantie unserer Freiheit und Sicherheit als Bürger und als Bürgerin eines Staates, der unseres Vertrauens würdig ist.
Die Idee allgemeiner Menschenrechte ist den Menschen nicht einfach gegeben. Erst nach den schrecklichen Erfahrungen totalitärer Systeme im 20. Jahrhundert konnte sich die Menschheit darauf verständigen. Jeder Mann, jede Frau kann sich darauf berufen, ungeachtet vom sozialökonomischen Status, von Kultur, Religion oder Ethnie. Die Kirchen bestehen darauf, dass diese Errungenschaft unserer Zivilisation nicht einer kurzsichtigen Tagespolitik geopfert wird, die Partikular- und nationale Interessen in den Vordergrund stellt.
Die Landeskirchen laden Sie ein, den ACAT-Appell für die Aktionen zum Menschrechtstag zu unterschreiben.
Sorgt für das Recht! (Jesaja 1,17) (PDF)
Über das Verhältnis von Demokratie und Menschenrechten
Mittwoch, 9. Dezember 2015
Presseaussendung zum Internationalen Tag der Menschenrechte
Das Menschenrecht auf Asyl ist in Gefahr!
Am 10. Dez. 1948 wurde in Paris unter dem Schock von Krieg und Verbrechen gegen die Menschlichkeit von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verabschiedet.
Dort heißt es im Art. 14: Jeder Mensch hat das Recht in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.
Die unterzeichnenden Organisationen (siehe unten) sind tief bestürzt, dass nun versucht wird dieses Menschenrecht Schritt für Schritt wieder einzuschränken. Denn nach dem „Herbst der Großzügigkeit“, in dem Hunderttausende Flüchtlinge von den Ost- und Südgrenzen Österreichs ohne jede Kontrolle durchgewunken und problemlos nach Deutschland weitertransportiert wurden, sollen jetzt überall Grenzzäune und andere „technische Hilfsmittel“ Flüchtlinge an der Einreise nach Österreich und in andere EU-Staaten hindern. Der dadurch ausgeübte Dominoeffekt geht weiter über die Transitländer (Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland, Türkei etc.) bis hin zu den Herkunftsländern der Flüchtlinge.
Die Errichtung von Grenzzäunen zeigt, wie wenig ernst es diesen Staaten mit der Humanität und dem Schutz der Menschenrechte nehmen. Verschlimmert wird diese Politik der Abschottung durch die Forderung nach „Asyl auf Zeit“, Höchstzahlen und Einschränkung der Familienzusammenführung.
Mit großer Betroffenheit beobachten wir, wie schnell der Lack der universellen Menschenrechte vom vielgepriesenen Wertesystem zu bröckeln beginnt. Den schrecklichen Preis dafür zahlen die Flüchtlinge, die vor Bürgerkrieg, Verfolgung und Hunger in der wohlhabenden EU Schutz suchen, aber abgewiesen werden sollen.
Herbergsuche im Jahr 2015
Für uns gelten die Menschenrechte auch in schwierigen Zeiten. Sie sind unteilbar und universell. Das Boot ist keineswegs voll: die vielen leer stehenden Häuser, Wohnungen, Fabrikanlagen, Gasthäuser und öffentlichen Gebäude unterstreichen dies.
Das Menschenrecht auf Asyl gilt nicht nur in Schönwetterperioden, sondern muss sich vor allem in schwierigen Zeiten beweisen, denn dann wird es am dringendsten gebraucht.
Gleichzeitig betonen wir unsere ungeteilte Solidarität mit den österreichischen Armen und Benachteiligten.
Zur Verbesserung der Situation der Flüchtlinge im Burgenland verlangen wir:
• Franziskusgemeinschaft Pinkafeld
• Plattform Bleiberecht Burgenland
• SOS-Mitmensch Burgenland
• GPlusGenerationen Burgenland
• Verein "Miteinander in Oberschützen"
SOS-Mitmensch Bgld. veröffentlicht einen Brief an den Herrn “Flüchtlingskoordinator” Dr. Christian Konrad über nicht genutzte Unterkunftsangebote für Asylwerber, menschenverachtende Bürokratie u.a.m., der bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht schriftlich beantwortet wurde. Jedoch hat der Pressesprecher Herr Peter Wesely den Inhalt telefonisch bestätigt.
Am 10. Dez. 1948 wurde in Paris unter dem Schock von Krieg und Verbrechen gegen die Menschlichkeit von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verabschiedet.
Dort heißt es im Art. 14: Jeder Mensch hat das Recht in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.
Die unterzeichnenden Organisationen (siehe unten) sind tief bestürzt, dass nun versucht wird dieses Menschenrecht Schritt für Schritt wieder einzuschränken. Denn nach dem „Herbst der Großzügigkeit“, in dem Hunderttausende Flüchtlinge von den Ost- und Südgrenzen Österreichs ohne jede Kontrolle durchgewunken und problemlos nach Deutschland weitertransportiert wurden, sollen jetzt überall Grenzzäune und andere „technische Hilfsmittel“ Flüchtlinge an der Einreise nach Österreich und in andere EU-Staaten hindern. Der dadurch ausgeübte Dominoeffekt geht weiter über die Transitländer (Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland, Türkei etc.) bis hin zu den Herkunftsländern der Flüchtlinge.
Die Errichtung von Grenzzäunen zeigt, wie wenig ernst es diesen Staaten mit der Humanität und dem Schutz der Menschenrechte nehmen. Verschlimmert wird diese Politik der Abschottung durch die Forderung nach „Asyl auf Zeit“, Höchstzahlen und Einschränkung der Familienzusammenführung.
Mit großer Betroffenheit beobachten wir, wie schnell der Lack der universellen Menschenrechte vom vielgepriesenen Wertesystem zu bröckeln beginnt. Den schrecklichen Preis dafür zahlen die Flüchtlinge, die vor Bürgerkrieg, Verfolgung und Hunger in der wohlhabenden EU Schutz suchen, aber abgewiesen werden sollen.
Herbergsuche im Jahr 2015
Für uns gelten die Menschenrechte auch in schwierigen Zeiten. Sie sind unteilbar und universell. Das Boot ist keineswegs voll: die vielen leer stehenden Häuser, Wohnungen, Fabrikanlagen, Gasthäuser und öffentlichen Gebäude unterstreichen dies.
Das Menschenrecht auf Asyl gilt nicht nur in Schönwetterperioden, sondern muss sich vor allem in schwierigen Zeiten beweisen, denn dann wird es am dringendsten gebraucht.
Gleichzeitig betonen wir unsere ungeteilte Solidarität mit den österreichischen Armen und Benachteiligten.
Zur Verbesserung der Situation der Flüchtlinge im Burgenland verlangen wir:
- Erfüllung der Unterbringungsquote in menschenwürdigen Quartieren, vor allem auch Nutzung privater Wohnungen und Häuser zur Unterbringung.
- Flächendeckende Deutschkurse für alle AsylwerberInnen
- Zugang zum Arbeitsmarkt und zur remunerierten Beschäftigung (Beschäftigung auf Taschengeldbasis)
- Ausbau einer unabhängigen Rechtsberatung
- Uneingeschränktes Besuchsrecht in Flüchtlingsunterkünften – keine Behinderung des Zutritts in den Flüchtlingsunterkünften für private Initiativen, Vereine und engagierte Einzelpersonen – Integration fördern anstatt verhindern!
- Integration vom ersten Tag an!
- Installierung einer unabhängigen Ombudsperson.
• Franziskusgemeinschaft Pinkafeld
• Plattform Bleiberecht Burgenland
• SOS-Mitmensch Burgenland
• GPlusGenerationen Burgenland
• Verein "Miteinander in Oberschützen"
**********
SOS-Mitmensch Bgld. veröffentlicht einen Brief an den Herrn “Flüchtlingskoordinator” Dr. Christian Konrad über nicht genutzte Unterkunftsangebote für Asylwerber, menschenverachtende Bürokratie u.a.m., der bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht schriftlich beantwortet wurde. Jedoch hat der Pressesprecher Herr Peter Wesely den Inhalt telefonisch bestätigt.
ORF-Adventfenster aus Oberschützen
8. Fenster: Consolee Mukanama
Consolee Mukanama stammt aus Ruanda, ist gläubige Katholikin und lebt seit Februar in Oberschützen. Die 40-Jährige ist vor 9 Jahren mit ihren beiden Kindern aus Ruanda geflohen.
Burgenland.orf.at, 8.12.2015 (mit Video)
Ruanda ist ein Land, das von einem Bürgerkrieg geprägt ist, Milizen und Warlords beherrschen das Land. Mukanama floh mit ihren Kindern, um in Frieden zu leben. Heuer im Juni bekam sie nach neun Jahren im Burgenland das Bleiberecht.
Montag, 7. Dezember 2015
Sonntag, 6. Dezember 2015
Niessl erfüllt Quote nicht und kritisiert Regierung
Frei nach dem Motto: Schuld haben immer die andern...
Niessl übt heftige Kritik an Regierung
0e24.at, 5.12.2015
"Fehlverhalten der Innenministerin produziert Asylchaos."
Niessl: Flüchtlings-Container für Bruckneudorf "nicht zumutbar"
DiePresse.com, 2.12.2015
450 Flüchtlinge in einer 3000-Einwohner-Gemeinde unterzubringen, sei "denkunmöglich", sagt Burgenlands Landeshauptmann. Er setzt auf politische Gespräche.
Niessl: Protest geht weiter
Burgenland.orf.at,30.11.2015
Weitere „Durchgriffsrecht-Quartiere“ für Flüchtlinge sind in Planung - eines davon in Bruckneudorf. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hat am Montag „massivsten Widerstand“ gegen das geplante Flüchtlingscontainerdorf in Bruckneudorf angekündigt.
Containerdorf in Bruckneudorf:
LH Nießl und Klubobmann Kovasits rücktrittsreif
oevp.burgenland.at, 30. Nov. 2015
Seit der geplanten Errichtung eines Containerdorfes in Bruckneudorf gehen in der Gemeinde die Wogen hoch. Vier Tage lang schweigt LH Nießl, der das Durchgriffsrecht durch sein eigenes Versagen in der Causa Asyl überhaupt erst schlagend gemacht hat.
Selbst als FPÖ-Klubobmann Kovasits vergangene Woche zum „zivilen Ungehorsam“ aufruft und sein bedenkliches Verständnis vom österreichischen Rechtsstaat zeigt, weist Nießl die beschämende Forderung seines „Regierungskollegen“ nicht zurück. „Damit sind beide – LH Nießl und Klubobmann Kovasits – rücktrittsreif!“, so Landesgeschäftsführer Christoph Wolf. „Der Aufruf von Regierungsparteien, gegen Gesetze zu verstoßen, widerspricht unserem Demokratieverständnis. Da Nießl die Aussage Kovasits schweigend bestätigt, anstatt sie zurückzuweisen, ist auch das Verhalten unseres Landeshauptmannes einer Demokratie nicht würdig“, sagt Wolf.
Containerdorf in Bruckneudorf für Rot-Blau keine Überraschung
Verwundert zeigt sich der Landesgeschäftsführer auch darüber, dass LH Nießl und LR Darabos dieser Tage auf scheinheilige Schuldzuweisungen setzen und so tun, als hätten sie von der Errichtung des Containerdorfes in Bruckneudorf aus der Zeitung erfahren. „LH Nießl und LR Darabos waren in die Vorarbeiten auf Beamtenebene eingebunden und wussten darüber Bescheid. Ihr Verhalten ist ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver, um die eigene Untätigkeit vor der Bevölkerung zu verschleiern“, sagt Wolf und betont einmal mehr: „Wer die Quote – per Freitag 87% - nicht erfüllt, darf sich über den Maßnahmenvollzug durch den Bund nicht wundern. Hätten die rot-blauen Verantwortlichen im Burgenland ihre Hausaufgaben rechtzeitig gemacht, wäre das Durchgriffsrecht gar nicht erst notwendig geworden.“
Niessl übt heftige Kritik an Regierung
0e24.at, 5.12.2015
"Fehlverhalten der Innenministerin produziert Asylchaos."
Niessl: Flüchtlings-Container für Bruckneudorf "nicht zumutbar"
DiePresse.com, 2.12.2015
450 Flüchtlinge in einer 3000-Einwohner-Gemeinde unterzubringen, sei "denkunmöglich", sagt Burgenlands Landeshauptmann. Er setzt auf politische Gespräche.
Niessl: Protest geht weiter
Burgenland.orf.at,30.11.2015
Weitere „Durchgriffsrecht-Quartiere“ für Flüchtlinge sind in Planung - eines davon in Bruckneudorf. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hat am Montag „massivsten Widerstand“ gegen das geplante Flüchtlingscontainerdorf in Bruckneudorf angekündigt.
Containerdorf in Bruckneudorf:
LH Nießl und Klubobmann Kovasits rücktrittsreif
oevp.burgenland.at, 30. Nov. 2015
Seit der geplanten Errichtung eines Containerdorfes in Bruckneudorf gehen in der Gemeinde die Wogen hoch. Vier Tage lang schweigt LH Nießl, der das Durchgriffsrecht durch sein eigenes Versagen in der Causa Asyl überhaupt erst schlagend gemacht hat.
Selbst als FPÖ-Klubobmann Kovasits vergangene Woche zum „zivilen Ungehorsam“ aufruft und sein bedenkliches Verständnis vom österreichischen Rechtsstaat zeigt, weist Nießl die beschämende Forderung seines „Regierungskollegen“ nicht zurück. „Damit sind beide – LH Nießl und Klubobmann Kovasits – rücktrittsreif!“, so Landesgeschäftsführer Christoph Wolf. „Der Aufruf von Regierungsparteien, gegen Gesetze zu verstoßen, widerspricht unserem Demokratieverständnis. Da Nießl die Aussage Kovasits schweigend bestätigt, anstatt sie zurückzuweisen, ist auch das Verhalten unseres Landeshauptmannes einer Demokratie nicht würdig“, sagt Wolf.
Containerdorf in Bruckneudorf für Rot-Blau keine Überraschung
Verwundert zeigt sich der Landesgeschäftsführer auch darüber, dass LH Nießl und LR Darabos dieser Tage auf scheinheilige Schuldzuweisungen setzen und so tun, als hätten sie von der Errichtung des Containerdorfes in Bruckneudorf aus der Zeitung erfahren. „LH Nießl und LR Darabos waren in die Vorarbeiten auf Beamtenebene eingebunden und wussten darüber Bescheid. Ihr Verhalten ist ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver, um die eigene Untätigkeit vor der Bevölkerung zu verschleiern“, sagt Wolf und betont einmal mehr: „Wer die Quote – per Freitag 87% - nicht erfüllt, darf sich über den Maßnahmenvollzug durch den Bund nicht wundern. Hätten die rot-blauen Verantwortlichen im Burgenland ihre Hausaufgaben rechtzeitig gemacht, wäre das Durchgriffsrecht gar nicht erst notwendig geworden.“
Mittwoch, 25. November 2015
Kleiderverteilung in Aschau
Am 21. November wurden im Feuerwehrhaus in Aschau wieder Kleider und Schuhe verteilt. Die Nachfrage der Asylwerber war groß, wollte sich doch jeder für den bevorstehenden Winter mit warmen Sachen eindecken.
Danke allen Spendern!
Danke allen Spendern!
Sonntag, 15. November 2015
Widerstandsmahnmal in Bregenz enthüllt
70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am Samstag in
Bregenz ein Widerstandsmahnmal enthüllt. Es soll an jene Menschen
erinnern, die sich dem NS-Regine widersetzt haben.
Vorarlberg.orf.at, 14.11.2015
Das Widerstandsmahnmal in Bregenz wird den Widerstandskämpfern, Wehrdienstverweigerern und Deserteuren gewidmet. Es handelt sich dabei um eine Anzeigetafel, wie sie früher auf Bahnhöfen zu sehen war, und auf der etwa 100 Namen und Daten von Menschen auftauchen, die sich dem nationalsozialistischen Regime widersetzten und deshalb auf die eine oder andere Weise verfolgt oder sogar zu Tode gebracht wurden.
Das Mahnmal ist eine Installation der kärnternisch-slowenischen Künstlerin Nataša Sienčnik und wurde von der Stadt Bregenz in Auftrag gegeben nach einer Anregung der Bregenzer Grünen und der Johann-August-Malin-Gesellschaft.
Erinnerungen an NS-Gegner lange unerwünscht
Bis man sich hierzulande jedoch öffentlich aller Gegner des NS-Regimes erinnert, hat es lange gedauert. Lange Zeit war eine solche Erinnerung nicht erwünscht. Schließlich präsentierte sich Österreich ja als Opfer des Nationalsozialismus und Vorarlberg als ohnehin völlig unbeteiligt. Diese „Erinnerungskultur“ hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch geändert.
Vorarlberg.orf.at, 14.11.2015
Das Widerstandsmahnmal in Bregenz wird den Widerstandskämpfern, Wehrdienstverweigerern und Deserteuren gewidmet. Es handelt sich dabei um eine Anzeigetafel, wie sie früher auf Bahnhöfen zu sehen war, und auf der etwa 100 Namen und Daten von Menschen auftauchen, die sich dem nationalsozialistischen Regime widersetzten und deshalb auf die eine oder andere Weise verfolgt oder sogar zu Tode gebracht wurden.
Das Mahnmal ist eine Installation der kärnternisch-slowenischen Künstlerin Nataša Sienčnik und wurde von der Stadt Bregenz in Auftrag gegeben nach einer Anregung der Bregenzer Grünen und der Johann-August-Malin-Gesellschaft.
Erinnerungen an NS-Gegner lange unerwünscht
Bis man sich hierzulande jedoch öffentlich aller Gegner des NS-Regimes erinnert, hat es lange gedauert. Lange Zeit war eine solche Erinnerung nicht erwünscht. Schließlich präsentierte sich Österreich ja als Opfer des Nationalsozialismus und Vorarlberg als ohnehin völlig unbeteiligt. Diese „Erinnerungskultur“ hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch geändert.
Donnerstag, 12. November 2015
Draßburg: Widerstand gegen Flüchtlingsheim
Die geplante Unterbringung von minderjährigen Flüchtlingen sorgt in
Draßburg im Bezirk Mattersburg für Aufregung. Bürgermeister Rudolf
Ivancsits (SPÖ) setzt sich dafür ein, doch der erste Anlauf für die
dafür notwendigen Beschlüsse im Gemeinderat scheiterte.
burgenland.orf.at, 12.11.2015
Derzeit lebt in Draßburg kein einziger Flüchtling. Das soll sich ändern, wenn es nach Bürgermeister Rudolf Ivancsits geht. Sein Plan: Die Gemeinde kauft einen ehemaligen Gasthof, der zuletzt ein Nachtclub war und adaptiert das Gebäude für 29 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. Der Arbeiter-Samariter-Bund soll die Jugendlichen rund um die Uhr betreuen. Der Kaufpreis für den ehemaligen Gasthof beträgt 243.000 Euro, dazu würden noch rund 80.000 Euro für die Umbaumaßnahmen kommen.
Dem Bund zuvor kommen
Ivancsits argumentiert, dass mit dem Durchgriffsrecht der Bund jederzeit ein Flüchtlingsquartier in Draßburg schaffen könne und die Gemeinde wolle das Objekt ohnehin kaufen, um es später etwa als kommunales Zentrum und Veranstaltungsort für Vereine zu nutzen. Diese Investition würde sich schon nach drei Jahren annähernd refinanzieren, wenn man sie vorher als Unterkunft für die jungen Flüchtlinge nutze. Außerdem verweist Ivancsits auf die Gemeinde Neudörfl, wo man mit jungen Asylwerbern, die dort von der Caritas betreut werden, schon seit Jahren gute Erfahrungen mache.
Überzeugungsarbeit in der eigenen Fraktion
Doch auch in seiner eigenen Partei, die im Gemeinderat 15 von 19 Mandatare stellt, muss der SPÖ-Bürgermeister offenbar noch Überzeugungsarbeit leisten: Schon vor einer Woche hätten im Gemeinderat die notwendigen Beschlüsse für die Flüchtlingsunterkunft gefasst werden sollen. Aber daraus wurde nichts, weil zu wenige Gemeinderäte zur Sitzung kamen und das Gremium daher nicht beschlussfähig war. Eine Fraktionbesprechung der SPÖ am kommenden Montagabend soll jetzt Klarheit über die weitere Vorgangsweise schaffen. Vorher wolle er die Angelegenheit nicht kommentieren, sagte Ivancsits.
burgenland.orf.at, 12.11.2015
Derzeit lebt in Draßburg kein einziger Flüchtling. Das soll sich ändern, wenn es nach Bürgermeister Rudolf Ivancsits geht. Sein Plan: Die Gemeinde kauft einen ehemaligen Gasthof, der zuletzt ein Nachtclub war und adaptiert das Gebäude für 29 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. Der Arbeiter-Samariter-Bund soll die Jugendlichen rund um die Uhr betreuen. Der Kaufpreis für den ehemaligen Gasthof beträgt 243.000 Euro, dazu würden noch rund 80.000 Euro für die Umbaumaßnahmen kommen.
Dem Bund zuvor kommen
Ivancsits argumentiert, dass mit dem Durchgriffsrecht der Bund jederzeit ein Flüchtlingsquartier in Draßburg schaffen könne und die Gemeinde wolle das Objekt ohnehin kaufen, um es später etwa als kommunales Zentrum und Veranstaltungsort für Vereine zu nutzen. Diese Investition würde sich schon nach drei Jahren annähernd refinanzieren, wenn man sie vorher als Unterkunft für die jungen Flüchtlinge nutze. Außerdem verweist Ivancsits auf die Gemeinde Neudörfl, wo man mit jungen Asylwerbern, die dort von der Caritas betreut werden, schon seit Jahren gute Erfahrungen mache.
Überzeugungsarbeit in der eigenen Fraktion
Doch auch in seiner eigenen Partei, die im Gemeinderat 15 von 19 Mandatare stellt, muss der SPÖ-Bürgermeister offenbar noch Überzeugungsarbeit leisten: Schon vor einer Woche hätten im Gemeinderat die notwendigen Beschlüsse für die Flüchtlingsunterkunft gefasst werden sollen. Aber daraus wurde nichts, weil zu wenige Gemeinderäte zur Sitzung kamen und das Gremium daher nicht beschlussfähig war. Eine Fraktionbesprechung der SPÖ am kommenden Montagabend soll jetzt Klarheit über die weitere Vorgangsweise schaffen. Vorher wolle er die Angelegenheit nicht kommentieren, sagte Ivancsits.
Syrischer Philosoph al-Azm: Obama lässt Syrien ausbluten
Wertewandel brutal unterdrückt
ORF.at, 11.11.2015
Der Bürgerkrieg in Syrien hat als „kulturelle Revolte“ begonnen, die „brutal niedergeschlagen wurde“. Das sagt der in Damaskus geborene Philosoph Sadiq al-Azm im Gespräch mit ORF.at über die Anfänge des „arabischen Frühlings“ in dem Land. „Niemand ist wegen Hungersnot in Syrien auf die Straße gegangen.“ Aus dem Exil setzt sich Azm mit seiner Frau für eine demokratische Opposition im Land ein.
Die Baath-Partei von Diktator Baschar al-Assad, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die Freie Syrische Armee (FSA), die USA und Russland – Syrien ist zu einem weltpolitischen Territorium mit vielen Akteuren geworden. Dabei habe alles ganz anders angefangen, sagte Azm am Dienstag im Zuge einer Veranstaltung des Instituts für die Wissenschaft vom Menschen (IWM) in Wien. Schon mit dem „Damaszener Frühling“ 2002 habe ausgerechnet Syrien den Weg für den „arabischen Frühling“, der neun Jahre später die gesamte Region erfasste, geebnet.
Generalprobe für „arabischen Frühling“
Nachdem der junge Assad 2000 an die Macht gekommen war, forderte die intellektuelle Elite in Damaskus mehr Demokratie. Assadas Vater, der Diktator Hafes al-Assad, hatte das Land fast 30 Jahre regiert und jeglichen politische Aufstand unter seiner Regentschaft unterdrückt. Nach seinem Tod folgte zum ersten Mal in der arabischen Geschichte in einer Republik der Sohn seinem Vater als Präsident.
Das rief Intellektuelle wie Azm im ganzen Land auf den Plan: Nur wenige Jahre später verfassten sie das „Manifest der 99“, es basiert auf Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit. Sie forderten soziale Gerechtigkeit und einen kulturellen Wandel. „Der Damaszener Frühling war definitiv die Generalprobe für den darauffolgenden arabischen Frühling, der die gesamte Region in und um die Arabische Halbinsel erfasst hat“, sagt Azm.
Kein Kurswechsel 2002
Zu dieser Zeit habe es noch die Hoffnung gegeben, dass man Assad dazu bringen könne, mit der Bürgerrechtsbewegung zu sprechen und zu verhandeln, so der Philosoph. Assad folgte jedoch der politischen Linie seines Vaters – die Versuche, 2002 einen demokratischen Wandel herbeizuführen, wurden von ihm schon bald darauf unterdrückt und viele der führenden Intellektuellen verhaftet.
„Wenn Assad damals nicht die Augen verschlossen und mit der politischen Bewegung verhandelt hätte, wäre Syrien heute nicht da, wo es jetzt ist“, sagt der Philosoph. Die neuen Bürgerproteste 2011 mündeten dann in einen Krieg, der nun seit viereinhalb Jahren andauert.
Politischer Hoffnungsschimmer
Jetzt gibt es erste Bemühungen, bei denen alle Groß- und Regionalmächte an einem Tisch sitzen. Am Wochenende treffen sich die Außenminister Russlands, der USA und der Regionalmächte in Wien zur vierten Gesprächsrunde, um über eine mögliche Friedenslösung für Syrien zu diskutieren. Vertreter des Assad-Regimes und der syrischen Opposition werden nicht dabei sein, sagte US-Außenministeriumssprecher John Kirby am Montag in Washington.
Erstmals soll aber eine Liste der legitimen Oppositionsgruppen erstellt werden, die Gesprächspartner für Assad werden können. Das Ziel sei es auch, bei den Gesprächen ein gemeinsames Vorgehen gegen Terrorgruppen wie den IS und die Al-Kaida nahestehende Al-Nusra-Front zu organisieren.
Verfechter eines „säkularen“ Islam
Azm, 1934 in Damaskus geboren, zählt zu den bekanntesten Philosophen der arabischen Welt. Er setzt sich für einen demokratischen und säkularisierten Islam ein, viele seiner Bücher sind in vielen arabischen Ländern verboten. Er unterrichtete unter anderem an der Universität von Damaskus, der Universität Princeton und der Humboldt-Universität Berlin.
2001 war er einer der Erstunterzeichner der „Erklärung der Tausend“ und des „Manifests der 99“, zweier Manifeste für demokratische Wahlen, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung in Syrien. Er publizierte zahlreiche Bücher, darunter „Kritik des religiösen Denkens“ und „Unbehagen in der Moderne – Aufklärung im Islam“.
Problematische Rolle des Westens
„Die Friedensbestrebungen und diplomatischen Gespräche sind – gerade was die US-Politik angeht – gekennzeichnet von einer konstruktiven Vieldeutigkeit“, sagt Azm. „Die Großmächte wissen genau, wie sie die terroristische Gefahr einschätzen müssen, und (US-Präsident Barack Anm.) Obama lässt Syrien gerade ausbluten.“
Diese Realpolitik des US-Präsidenten gehe nach hinten los, glaubt Azm. Sie erzeuge Wut bei den Menschen - und damit die Stimmung, in der sich terroristische Organisationen wie der IS und die Al-Nusra-Front in größerem Ausmaß formieren können. „Der Terrorismus ist kein syrisches Phänomen, sondern ein Import“, so Azm. Obama verfolge eine „Politik des Improvisierens“, wie schon im Palästinenserkonflikt könne es auch in der Syrien-Frage eine Resolution geben, die zwar von den Großmächten akzeptiert, aber nie in die Tat umgesetzt werde, sagt der Philosoph.
„Syrien-Konflikt ist kein Bürgerkrieg“
Trotz der anlaufenden politischen Lösungsversuche forderte der Syrien-Krieg bisher über 250.000 Menschenleben, mehr als 4,2 Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht, sieben Millionen wurden innerhalb des Landes vertrieben. Der Syrien-Konflikt werde oft fälschlicherweise als Bürgerkrieg bezeichnet, so Azm.
„Der Syrien-Konflikt ist kein Bürgerkrieg.“ Hier hätten sich weder die Sunniten noch die Schiiten oder andere religiöse Gruppen wie die Drusen vereint, um gegeneinander zu kämpfen. „Der Syrien-Krieg hat damit angefangen, dass ein Regime seine eigene Bevölkerung bekämpft hat.“ Azm vergleicht den Beginn der Revolte mit den Aufständen in Ungarn gegen die Sowjets 1956, „auch hier haben die Ungarn nicht gegeneinander gekämpft sondern gegen das politische System“.
Der „arabische Frühling“ in Syrien 2011 sei von jungen, gut ausgebildeten Ärzten, Anwälten, Ingenieuren und Professoren angeführt worden. Diese seien daraufhin entweder umgebracht oder verhaftet worden, so Azm. „Die dadurch wachsende Enttäuschung bei der zweiten Welle von Demonstranten führte dann auch zur Militarisierung des Konflikts.“ Die Revolte sei am Anfang aber vor allem eines gewesen, so der Philosoph: eine friedlich Protestbewegung.
Weiterführende Links:
Deutschland, Syrien und die Flüchtlinge (Video)
3sat Mediathek vom 7.9.2015
Jeder zweite Syrer ist auf der Flucht. Weil er es in seiner Heimat nicht mehr aushält. Zerstörung, Tod, Hoffnungslosigkeit. Und eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.
Der Denker Sadik al-Azm im Gespräch
Kein mittlerer Weg für den Islam
NZZ, 17.9.2015
Sadik al-Azm ist einer der profiliertesten progressiven Denker der arabischen Welt. Seit langem beobachtet er die islamistischen Strömungen; Christian H. Meier hat ihn zu seinen Einsichten befragt.
ORF.at, 11.11.2015
Der Bürgerkrieg in Syrien hat als „kulturelle Revolte“ begonnen, die „brutal niedergeschlagen wurde“. Das sagt der in Damaskus geborene Philosoph Sadiq al-Azm im Gespräch mit ORF.at über die Anfänge des „arabischen Frühlings“ in dem Land. „Niemand ist wegen Hungersnot in Syrien auf die Straße gegangen.“ Aus dem Exil setzt sich Azm mit seiner Frau für eine demokratische Opposition im Land ein.
Die Baath-Partei von Diktator Baschar al-Assad, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die Freie Syrische Armee (FSA), die USA und Russland – Syrien ist zu einem weltpolitischen Territorium mit vielen Akteuren geworden. Dabei habe alles ganz anders angefangen, sagte Azm am Dienstag im Zuge einer Veranstaltung des Instituts für die Wissenschaft vom Menschen (IWM) in Wien. Schon mit dem „Damaszener Frühling“ 2002 habe ausgerechnet Syrien den Weg für den „arabischen Frühling“, der neun Jahre später die gesamte Region erfasste, geebnet.
Generalprobe für „arabischen Frühling“
Nachdem der junge Assad 2000 an die Macht gekommen war, forderte die intellektuelle Elite in Damaskus mehr Demokratie. Assadas Vater, der Diktator Hafes al-Assad, hatte das Land fast 30 Jahre regiert und jeglichen politische Aufstand unter seiner Regentschaft unterdrückt. Nach seinem Tod folgte zum ersten Mal in der arabischen Geschichte in einer Republik der Sohn seinem Vater als Präsident.
Das rief Intellektuelle wie Azm im ganzen Land auf den Plan: Nur wenige Jahre später verfassten sie das „Manifest der 99“, es basiert auf Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit. Sie forderten soziale Gerechtigkeit und einen kulturellen Wandel. „Der Damaszener Frühling war definitiv die Generalprobe für den darauffolgenden arabischen Frühling, der die gesamte Region in und um die Arabische Halbinsel erfasst hat“, sagt Azm.
Kein Kurswechsel 2002
Zu dieser Zeit habe es noch die Hoffnung gegeben, dass man Assad dazu bringen könne, mit der Bürgerrechtsbewegung zu sprechen und zu verhandeln, so der Philosoph. Assad folgte jedoch der politischen Linie seines Vaters – die Versuche, 2002 einen demokratischen Wandel herbeizuführen, wurden von ihm schon bald darauf unterdrückt und viele der führenden Intellektuellen verhaftet.
„Wenn Assad damals nicht die Augen verschlossen und mit der politischen Bewegung verhandelt hätte, wäre Syrien heute nicht da, wo es jetzt ist“, sagt der Philosoph. Die neuen Bürgerproteste 2011 mündeten dann in einen Krieg, der nun seit viereinhalb Jahren andauert.
Politischer Hoffnungsschimmer
Jetzt gibt es erste Bemühungen, bei denen alle Groß- und Regionalmächte an einem Tisch sitzen. Am Wochenende treffen sich die Außenminister Russlands, der USA und der Regionalmächte in Wien zur vierten Gesprächsrunde, um über eine mögliche Friedenslösung für Syrien zu diskutieren. Vertreter des Assad-Regimes und der syrischen Opposition werden nicht dabei sein, sagte US-Außenministeriumssprecher John Kirby am Montag in Washington.
Erstmals soll aber eine Liste der legitimen Oppositionsgruppen erstellt werden, die Gesprächspartner für Assad werden können. Das Ziel sei es auch, bei den Gesprächen ein gemeinsames Vorgehen gegen Terrorgruppen wie den IS und die Al-Kaida nahestehende Al-Nusra-Front zu organisieren.
Verfechter eines „säkularen“ Islam
Azm, 1934 in Damaskus geboren, zählt zu den bekanntesten Philosophen der arabischen Welt. Er setzt sich für einen demokratischen und säkularisierten Islam ein, viele seiner Bücher sind in vielen arabischen Ländern verboten. Er unterrichtete unter anderem an der Universität von Damaskus, der Universität Princeton und der Humboldt-Universität Berlin.
2001 war er einer der Erstunterzeichner der „Erklärung der Tausend“ und des „Manifests der 99“, zweier Manifeste für demokratische Wahlen, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung in Syrien. Er publizierte zahlreiche Bücher, darunter „Kritik des religiösen Denkens“ und „Unbehagen in der Moderne – Aufklärung im Islam“.
Problematische Rolle des Westens
„Die Friedensbestrebungen und diplomatischen Gespräche sind – gerade was die US-Politik angeht – gekennzeichnet von einer konstruktiven Vieldeutigkeit“, sagt Azm. „Die Großmächte wissen genau, wie sie die terroristische Gefahr einschätzen müssen, und (US-Präsident Barack Anm.) Obama lässt Syrien gerade ausbluten.“
Diese Realpolitik des US-Präsidenten gehe nach hinten los, glaubt Azm. Sie erzeuge Wut bei den Menschen - und damit die Stimmung, in der sich terroristische Organisationen wie der IS und die Al-Nusra-Front in größerem Ausmaß formieren können. „Der Terrorismus ist kein syrisches Phänomen, sondern ein Import“, so Azm. Obama verfolge eine „Politik des Improvisierens“, wie schon im Palästinenserkonflikt könne es auch in der Syrien-Frage eine Resolution geben, die zwar von den Großmächten akzeptiert, aber nie in die Tat umgesetzt werde, sagt der Philosoph.
„Syrien-Konflikt ist kein Bürgerkrieg“
Trotz der anlaufenden politischen Lösungsversuche forderte der Syrien-Krieg bisher über 250.000 Menschenleben, mehr als 4,2 Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht, sieben Millionen wurden innerhalb des Landes vertrieben. Der Syrien-Konflikt werde oft fälschlicherweise als Bürgerkrieg bezeichnet, so Azm.
„Der Syrien-Konflikt ist kein Bürgerkrieg.“ Hier hätten sich weder die Sunniten noch die Schiiten oder andere religiöse Gruppen wie die Drusen vereint, um gegeneinander zu kämpfen. „Der Syrien-Krieg hat damit angefangen, dass ein Regime seine eigene Bevölkerung bekämpft hat.“ Azm vergleicht den Beginn der Revolte mit den Aufständen in Ungarn gegen die Sowjets 1956, „auch hier haben die Ungarn nicht gegeneinander gekämpft sondern gegen das politische System“.
Der „arabische Frühling“ in Syrien 2011 sei von jungen, gut ausgebildeten Ärzten, Anwälten, Ingenieuren und Professoren angeführt worden. Diese seien daraufhin entweder umgebracht oder verhaftet worden, so Azm. „Die dadurch wachsende Enttäuschung bei der zweiten Welle von Demonstranten führte dann auch zur Militarisierung des Konflikts.“ Die Revolte sei am Anfang aber vor allem eines gewesen, so der Philosoph: eine friedlich Protestbewegung.
Weiterführende Links:
Deutschland, Syrien und die Flüchtlinge (Video)
3sat Mediathek vom 7.9.2015
Jeder zweite Syrer ist auf der Flucht. Weil er es in seiner Heimat nicht mehr aushält. Zerstörung, Tod, Hoffnungslosigkeit. Und eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.
Der Denker Sadik al-Azm im Gespräch
Kein mittlerer Weg für den Islam
NZZ, 17.9.2015
Sadik al-Azm ist einer der profiliertesten progressiven Denker der arabischen Welt. Seit langem beobachtet er die islamistischen Strömungen; Christian H. Meier hat ihn zu seinen Einsichten befragt.
Verein "Flüchtlingsinitiative Südburgenland" gegründet
Neuer Verein hilft Flüchtlingen
Burgenland.ORF, 11.11.2015
„Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ nennt sich ein neuer Verein, der Flüchtlinge und Asylwerber im Landessüden unterstützt. Allein im Bezirk Oberwart sind derzeit 503 Asylwerber untergebracht - so viele wie in keinem anderen burgenländischen Bezirk.
Die „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich ab sofort in allen drei südlichen Bezirken engagiert. Der Verein möchte sowohl Asylwerbern als auch anerkannten Flüchtlingen direkte und praktische Hilfestellungen anbieten, sagt Obfrau Frühwirth-Sulzer. Man wolle die Flüchtlinge etwa bei Arztbesuchen begleiten, mit ihnen Deutsch lernen oder ihnen die Geschichte des Landes näher bringen. Ziel sei es, die Menschen zu integrieren, so Frühwirth-Sulzer. Die „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ hat derzeit 20 Mitglieder und auch inzwischen ein großes Lager mit Sachspenden aus der Bevölkerung angelegt. Vereinzelt gibt es auch Geldspenden.
Ängste nehmen
Der neue Verein will auch aufklären und organisierte deshalb Dienstagabend zusammen mit der Stadtgemeinde Oberwart eine Informationsveranstaltung zum Thema. Mit dabei waren Experten des Landes, des Roten Kreuzes und der Diakonie. Dabei wurde sachlich über alle Fragen rund um das Thema Flüchtlinge und Asyl informiert.
Verein "Flüchtlingsinitiative Südburgenland" stellt sich vor
Mein Bezirk, 9.11.2015
Am 10. November 2015, um 18.30 Uhr findet im Rathaussaal der Stadtgemeinde Oberwart eine Informationsveranstaltung zum Thema Flüchtlinge und Asyl statt. Dabei wird die Möglichkeit geboten, sich zu informieren, über Bedenken zu diskutieren und Fragen zu stellen. Mit dabei snd Wolfgang Hauptmann (Referat Grundversorgung für Fremde), Tobias Mindler (Leiter Marketing und Kommunikation, Rotes Kreuz Burgenland), Tine Steiner (Einrichtungsleitung Mobeb, Diakonie Flüchtlingsdienst) und Ingrid Taucher (Verein "Miteinander in Oberschützen").
Entstehungsgeschichte
Als im September 2015 die Messehalle Oberwart für drei Tage zu einer Notunterkunft für Flüchtlinge wurde, halfen dort Tag und Nacht viele Freiwillige mit. Unter anderem versorgten sie die Menschen mit der notwendigen Bekleidung - gespendet von der Oberwarter Bevölkerung. Als die Flüchtlinge weg waren, wurden tagelang Kleider- und Sachspenden sortiert, um sie geordnet anderen Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung zu stellen. Aus dieser Initiative von Privatpersonen entstand der gemeinnützige Verein „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“, kurz: FISB. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Flüchtlingen, AsylwerberInnen und anerkannten Flüchtlingen direkte und praktische Hilfestellung zu leisten, z.B. mit Sachspenden, Deutschkursen, Begleitung zu Ämtern und ÄrztInnen.
Zum Verein selbst
„Wir haben den Verein gegründet, um einen rechtlich korrekten Rahmen zu gewährleisten und um Geld- und Sachspenden annehmen zu dürfen", sagt Obfrau Dagmar Frühwirth-Sulzer. Mitglieder des Vereins sind UnternehmerInnen, ÄrztInnen, LandwirtInnen, Angestellte, PensionistInnen u.v.m. Man kann den Verein mit Geldspenden unterstützen, sich als freiwilliger Helfer melden und mit einem Jahresbeitrag von 5 Euro Mitglied des Vereins werden.
Kontakt
Flüchtlingsinitiative Südburgenland Wiener Straße 27/2, 7400 Oberwart Dagmar Frühwirth-Sulzer, Obfrau Telefon: 0676/9315336 E-Mail: fisb.info()gmail.com
Burgenland.ORF, 11.11.2015
„Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ nennt sich ein neuer Verein, der Flüchtlinge und Asylwerber im Landessüden unterstützt. Allein im Bezirk Oberwart sind derzeit 503 Asylwerber untergebracht - so viele wie in keinem anderen burgenländischen Bezirk.
Die „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich ab sofort in allen drei südlichen Bezirken engagiert. Der Verein möchte sowohl Asylwerbern als auch anerkannten Flüchtlingen direkte und praktische Hilfestellungen anbieten, sagt Obfrau Frühwirth-Sulzer. Man wolle die Flüchtlinge etwa bei Arztbesuchen begleiten, mit ihnen Deutsch lernen oder ihnen die Geschichte des Landes näher bringen. Ziel sei es, die Menschen zu integrieren, so Frühwirth-Sulzer. Die „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“ hat derzeit 20 Mitglieder und auch inzwischen ein großes Lager mit Sachspenden aus der Bevölkerung angelegt. Vereinzelt gibt es auch Geldspenden.
Ängste nehmen
Der neue Verein will auch aufklären und organisierte deshalb Dienstagabend zusammen mit der Stadtgemeinde Oberwart eine Informationsveranstaltung zum Thema. Mit dabei waren Experten des Landes, des Roten Kreuzes und der Diakonie. Dabei wurde sachlich über alle Fragen rund um das Thema Flüchtlinge und Asyl informiert.
Verein "Flüchtlingsinitiative Südburgenland" stellt sich vor
Mein Bezirk, 9.11.2015
Am 10. November 2015, um 18.30 Uhr findet im Rathaussaal der Stadtgemeinde Oberwart eine Informationsveranstaltung zum Thema Flüchtlinge und Asyl statt. Dabei wird die Möglichkeit geboten, sich zu informieren, über Bedenken zu diskutieren und Fragen zu stellen. Mit dabei snd Wolfgang Hauptmann (Referat Grundversorgung für Fremde), Tobias Mindler (Leiter Marketing und Kommunikation, Rotes Kreuz Burgenland), Tine Steiner (Einrichtungsleitung Mobeb, Diakonie Flüchtlingsdienst) und Ingrid Taucher (Verein "Miteinander in Oberschützen").
Entstehungsgeschichte
Als im September 2015 die Messehalle Oberwart für drei Tage zu einer Notunterkunft für Flüchtlinge wurde, halfen dort Tag und Nacht viele Freiwillige mit. Unter anderem versorgten sie die Menschen mit der notwendigen Bekleidung - gespendet von der Oberwarter Bevölkerung. Als die Flüchtlinge weg waren, wurden tagelang Kleider- und Sachspenden sortiert, um sie geordnet anderen Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung zu stellen. Aus dieser Initiative von Privatpersonen entstand der gemeinnützige Verein „Flüchtlingsinitiative Südburgenland“, kurz: FISB. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Flüchtlingen, AsylwerberInnen und anerkannten Flüchtlingen direkte und praktische Hilfestellung zu leisten, z.B. mit Sachspenden, Deutschkursen, Begleitung zu Ämtern und ÄrztInnen.
Zum Verein selbst
„Wir haben den Verein gegründet, um einen rechtlich korrekten Rahmen zu gewährleisten und um Geld- und Sachspenden annehmen zu dürfen", sagt Obfrau Dagmar Frühwirth-Sulzer. Mitglieder des Vereins sind UnternehmerInnen, ÄrztInnen, LandwirtInnen, Angestellte, PensionistInnen u.v.m. Man kann den Verein mit Geldspenden unterstützen, sich als freiwilliger Helfer melden und mit einem Jahresbeitrag von 5 Euro Mitglied des Vereins werden.
Kontakt
Flüchtlingsinitiative Südburgenland Wiener Straße 27/2, 7400 Oberwart Dagmar Frühwirth-Sulzer, Obfrau Telefon: 0676/9315336 E-Mail: fisb.info()gmail.com
Ihr wollt mehr über uns und diesen neuen Verein wissen? Wir durften uns in 'Heute Österreich' erstmals öffentlich vorstellen: Posted by Flüchtlingsinitiative Südburgenland on Mittwoch, 11. November 2015
Dienstag, 10. November 2015
Wie der Hunger die Syrer in die Flucht trieb
Ursachen der Migration
Wie der Hunger die Syrer in die Flucht trieb
FAZ vom 8.11.2015
Im Sommer bekamen syrische Flüchtlinge auf ihren Lebensmittelkarten plötzlich weniger Geld. Das war ein Auslöser für den großen Treck nach Europa. Wie konnte es so weit kommen?
Flüchtlingskrise in Europa:
Wir werden mit den Folgen der ‘Kriege gegen den Terror’ und der neoliberalen Weltordnung konfrontiert
PaxChristi.at, 20.10.2015
Stellungnahme der Europa-Kommission von Pax Christi Österreich
Montag, 9. November 2015
Vortrag von Sumaya Farhat-Naser in Wien am 27.11.
Brot für die Welt, Weltgebetstag der Frauen und der Frauensolidarität laden ein zur Veranstaltung mit Sumaya Farhat-Naser in Wien:
Herausforderungen für ein friedliches Miteinander
Wann: 27.November 2015, 18:30 Uhr
Ort: C3 – Zentrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
Die palästinensische Friedensaktivistin und langjährige Projektpartnerin von Brot für die Welt Sumaya Farhat-Naser kommt am 27. November zu einem Vortragsabend nach Wien.
Die jüngsten Übergriffe in Israel-Palästina zeigen, wie schnell Gewalt eskalieren kann und wie wichtig vor allem die Friedensarbeit mit Jugendlichen ist. Mit dem Ziel, religiöse und interkulturelle Schranken zu überwinden, lehrt die engagierte palästinensische Schriftstellerin Sumaya Farhat-Naser seit vielen Jahren in Schulen und Frauengruppen gewaltfreie Kommunikation und den Umgang mit Konflikten. Bei ihrem Besuch in Wien berichtet Farhat-Naser über die aktuelle Situation, ihren Einsatz für Frieden und Entwicklungsprojekte zur Förderung von Jugendlichen und Frauen in Palästina. Inwieweit ihre Ansätze und Erfahrungen im Bereich Integration und interreligiöses Kennenlernen auch Anregungen für Österreich bieten, soll im Anschluss an den Vortrag diskutiert werden.
Sumaya Farhat-Naser, promovierte Biologin und vielfach international ausgezeichnete Autorin, geb. 1948 in Birzeit bei Ramallah, arbeitet seit 1982 als Dozentin für Botanik und Ökologie an der Universität Birzeit in Palästina. Sie ist Mitbegründerin und Mitglied zahlreicher Organisationen, u.a. von Women Waging Peace an der Harvard-Universität und von Global Fund for Women in San Francisco.
Sumaya Farhat-Naser auf Lenos.ch
Sumaya Farhat-Naser:
Im Schatten des Feigenbaums
Herausgegeben von Willi Herzig und Chudi Bürgi
www.lemos.ch
Sonntag, 8. November 2015
Jugend hat unsere kleine Welt bewegt
Mit tollen Darbietungen begeisterten jugendliche KünstlerInnen in der vollen Aula des Wimmergymnasiums! Die Idee zum Benefizkonzert "Jugend bewegt die Welt" stammte von Sophie und Leonie Schönfeldinger. Durch das Programm führte Sara Hoffmann. Hamed Abboud las aus seinen Gedichten.
Der Erlös kamt dem Verein "Miteinander in Oberschützen" zugute.
Samstag, 31. Oktober 2015
Der Kampf von Sumaya Farhat-Naser für eine friedliche Lösung im Nahen Osten
Friedensarbeit in Zeiten des Konfliktes
Sumaya Farhat Naser auf Vortragstour in der Schweiz
Seit vielen Jahren setzt sich die Palästinenserin Sumaya Farhat-Naser für eine friedliche Lösung im Nahen Osten ein. Diese scheint in der aktuellen Situation so weit entfernt wie nie zuvor. Trotzdem: Sumaya Farhat-Naser kämpft weiterhin unermüdlich gegen Hoffnungslosigkeit und Resignation. Eine Geschichte über eine gestohlene Quelle, gewaltfreien Widerstand und eine Frauenkooperative.
Anfang September 2015: Sumaya Farhat-Naser sitzt gemeinsam mit den Frauen der Kooperative von Deir Ibzee an der nahe gelegenen Quelle Ain Bubin im Schatten eines Feigenbaumes. Es ist heiss in Palästina, viel zu heiss für diese Jahreszeit, das Quecksilber im Thermometer übersteigt regelmässig die 40-Grad-Marke. Der Feigenbaum sei Zeichen für Frieden, Sicherheit und Lebensglück, sagt Sumaya Farhat-Naser. „Im Schatten des Feigenbaums“ heisst denn auch ihr jüngstes Buch, das seit diesem Jahr im Taschenbuchformat erhältlich ist. Darin beschreibt die Palästinenserin, wie aggressiv israelische Siedlerinnen und Siedler die einheimische Bevölkerung drangsalieren, wie sie Weinberge, Olivenhaine und Felder zerstören, Ländereien und Wasserquellen rauben – alles unter dem Schutz der israelischen Armee. Wie ein roter Faden ziehen sich die Einschränkungen und Widrigkeiten des Alltags unter Militärbesatzung durch Farhat-Nasers Aufzeichnungen.
Immer neue Einschränkungen
Hier in Deir Ibzee werden diese Widrigkeiten erlebbar: 56 Quellen haben die jüdischen Siedler in den letzten drei Jahren beschlagnahmt“, erzählt Sumaya Farhat-Naser. Deir Ibzee ist eine von ihnen. Freitags und samstags kommen die Siedler mit ihren Familien, beschützt von Soldaten, um an der Quelle zu feiern. Das Militär und Stacheldraht verwehren dann der palästinensischen Bevölkerung den Zutritt. Und auch sonst wissen sie nie, ob die Quelle frei ist – oder ob sie von Siedlern und Soldaten beansprucht wird. Die Strasse hinunter zur Quelle ist steil und ausgewaschen, repariert werden darf sie nicht. Als die Palästinenser mit einem Bagger wenigstens die schlimmsten Stellen notdürftig reparieren wollten, beschlagnahmte das Militär den Bagger für mehrere Wochen. „Für die Menschen bedeutet das, dass sie nur noch zu Fuss ihre Olivenhaine erreichen“, sagt Farhat-Naser, „Die Siedler wollen, dass wir aufhören, unsere Oliven zu ernten, sie wollen uns weghaben.“ Die Menschen jedoch harren aus. Auch wenn das Leben immer beschwerlicher wird, auch wenn sie aus Angst vor den Siedlern und den Soldaten nicht mehr zur Quelle gehen können.
Jetzt geniessen die Frauen den Schatten des Feigenbaumes am grossen Bassin, in dem seit der Römerzeit das Wasser gefasst wird, sie plaudern, lachen, waschen Gesichter, Arme und Füsse, essen Feigen und Granatäpfel, die Kinder planschen und jauchzen. Später werden alle die mitgebrachten Säcke mit Früchten und die Flaschen mit Wasser füllen, glücklich über diese geschenkte Stunde an ihrer Quelle. Auch Jugendliche aus dem Dorf sind gekommen, sie nutzen die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad. Eine friedliche Szene. Eine, die darüber hinwegtäuscht, wie sehr diese Menschen unter der Besatzung und unter den immer neuen Siedlungen – und den damit verbundenen Einschränkungen, Verboten und Schikanen – leiden.
Wie diese Einschränkungen aussehen, davon kann Abu Bakir ein Lied singen. Der Mann wohnt in einem Unterstand nahe der Quelle. Sein Haus haben die Siedler zerstört, das Zelt, das er von einer internationalen Organisation erhalten hatte, verbrannt, seinen Olivenbaum abgeholzt. Doch aus dem Strunk spriesst junges Grün, der Olivenbaum treibt wieder, und auch Abu Bakir lässt sich nicht unterkriegen. Er lädt uns zu Tee und Kaffee ein, bittet uns in sein improvisiertes Wohnzimmer. Die Kinder pflücken Minze und Salbei, alles ist ruhig, die Sonne brennt vom Himmel.
Kooperative mit Modellcharakter
In Schulen und Frauengruppen lehrt Sumaya Farhat-Naser mit grossem Engagement gewaltfreie Kommunikation und den Umgang mit Konflikten. Die Frauenkooperative von Deir Ibzee wurde mit ihrer Unterstützung nach dreijähriger Vorarbeit im Jahr 2007 gegründet. „In diesen drei Jahren haben die Frauen in intensiven Diskussionen herausgefunden, was sie gerne tun möchten – und was sie können“, sagt Farhat-Naser. Und sie können einiges: Sie produzieren Kunsthandwerk, stellen Zatar (eine Gewürzmischung), Honig und Seifen her, sie verkaufen an den nahe gelegenen Schulen gesunde Pausenverpflegung, sie verkaufen Olivenöl, vergeben zinslose Darlehen, funktionieren als Sparbank, lobbyieren für Frauenrechte, engagieren sich im Rahmen von nationalen Kampagnen gegen Gewalt an Frauen.
Ilham leitet die Kooperative, eine stolze Frau, die Autorität ausstrahlt und von 2005 bis 2012 die Politik im Stadtrat mitgeprägt hat. Ihre beiden Töchter gehören auch zur Gruppe, eine von ihnen ist Grafikdesignerin und für den optischen Auftritt der Kooperative zuständig. Im Parterre des Hauses von Ilham finden die Treffen statt, in der grossen Küche daneben wird produziert. Sumaya Farhat-Naser wirkt als Beraterin, hilft bei der Finanzierung von Projekten, organisiert Weiterbildungen. Sie ist stolz auf diese Kooperative in Deir Ibzee: „Sie hat Modellcharakter für ganz Palästina“, sagt sie. Denn: „Wir arbeiten mit Ökonomiestudierenden zusammen, helfen uns gegenseitig, verbinden Theorie und Praxis.“ Seit 2007 ist die Kooperative von 28 auf 80 Mitglieder angewachsen, „15 Frauen besitzen einen Führerschein, fünf haben sich als Imkerinnen ausbilden lassen, alle haben diverse Weiterbildungen besucht“. Die Liste der besuchten Kurse ist lang: gewaltfreie Kommunikation, Buchhaltung, Projektmanagement, Marketing, Empowerment, Präsentation, Rhetorik, politische Bildung, Frauenrechte, Gesundheit, Ernährung, Hygiene.
Im Nachbardorf Ain Arik will Sumaya Farhat-Naser jetzt eine Schwesterorganisation gründen. Die Frauen sollen sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen, Knowhow austauschen. In den letzten Jahren hat Farhat-Naser dort verfallene Häuser renoviert und Abfallkübel installiert, um das Müllproblem wenigstens im Kleinen in den Griff zu bekommen. Denn der Müll ist ein Problem in den palästinensischen Gebieten: Die israelischen Besatzer verbieten den Bau von Mülldeponien, die Abfallentsorgung funktioniert deshalb nicht, Strassen, Wege und Vorplätze sind dreckig. Die neu montierten Abfalleimer sollen zeigen, dass es sich lohnt, den Abfall nicht einfach wegzuwerfen, sondern zu sammeln. Ein wenig Bewusstseinsbildung, ein wenig Widerstand.
Schon bald will Sumaya Farhat-Naser in Ain Arik ein Kulturzentrum eröffnen, ein Museum mit einer alten Ölpresse. Dann werden auch die Frauen von Deir Ibzee ihre Produkte anbieten, sie werden tanzen und von ihrer Arbeit erzählen. „Sie sollen den Frauen von Ain Arik Mut machen, sich ebenfalls zusammenzuschliessen und gemeinsam etwas zu bewirken“, sagt Farhat-Naser. „Das ist nicht immer leicht, es gibt Diskussionen und Rückschläge. Aber es lohnt sich.“
Renate Metzger-Breitenfellner
Sumaya Farhat-Naser auf Lenos.ch
Sumaya Farhat-Naser:
Im Schatten des Feigenbaums
Herausgegeben von Willi Herzig und Chudi Bürgi
www.lemos.ch
Sumaya Farhat Naser auf Vortragstour in der Schweiz
Seit vielen Jahren setzt sich die Palästinenserin Sumaya Farhat-Naser für eine friedliche Lösung im Nahen Osten ein. Diese scheint in der aktuellen Situation so weit entfernt wie nie zuvor. Trotzdem: Sumaya Farhat-Naser kämpft weiterhin unermüdlich gegen Hoffnungslosigkeit und Resignation. Eine Geschichte über eine gestohlene Quelle, gewaltfreien Widerstand und eine Frauenkooperative.
Anfang September 2015: Sumaya Farhat-Naser sitzt gemeinsam mit den Frauen der Kooperative von Deir Ibzee an der nahe gelegenen Quelle Ain Bubin im Schatten eines Feigenbaumes. Es ist heiss in Palästina, viel zu heiss für diese Jahreszeit, das Quecksilber im Thermometer übersteigt regelmässig die 40-Grad-Marke. Der Feigenbaum sei Zeichen für Frieden, Sicherheit und Lebensglück, sagt Sumaya Farhat-Naser. „Im Schatten des Feigenbaums“ heisst denn auch ihr jüngstes Buch, das seit diesem Jahr im Taschenbuchformat erhältlich ist. Darin beschreibt die Palästinenserin, wie aggressiv israelische Siedlerinnen und Siedler die einheimische Bevölkerung drangsalieren, wie sie Weinberge, Olivenhaine und Felder zerstören, Ländereien und Wasserquellen rauben – alles unter dem Schutz der israelischen Armee. Wie ein roter Faden ziehen sich die Einschränkungen und Widrigkeiten des Alltags unter Militärbesatzung durch Farhat-Nasers Aufzeichnungen.
Immer neue Einschränkungen
Hier in Deir Ibzee werden diese Widrigkeiten erlebbar: 56 Quellen haben die jüdischen Siedler in den letzten drei Jahren beschlagnahmt“, erzählt Sumaya Farhat-Naser. Deir Ibzee ist eine von ihnen. Freitags und samstags kommen die Siedler mit ihren Familien, beschützt von Soldaten, um an der Quelle zu feiern. Das Militär und Stacheldraht verwehren dann der palästinensischen Bevölkerung den Zutritt. Und auch sonst wissen sie nie, ob die Quelle frei ist – oder ob sie von Siedlern und Soldaten beansprucht wird. Die Strasse hinunter zur Quelle ist steil und ausgewaschen, repariert werden darf sie nicht. Als die Palästinenser mit einem Bagger wenigstens die schlimmsten Stellen notdürftig reparieren wollten, beschlagnahmte das Militär den Bagger für mehrere Wochen. „Für die Menschen bedeutet das, dass sie nur noch zu Fuss ihre Olivenhaine erreichen“, sagt Farhat-Naser, „Die Siedler wollen, dass wir aufhören, unsere Oliven zu ernten, sie wollen uns weghaben.“ Die Menschen jedoch harren aus. Auch wenn das Leben immer beschwerlicher wird, auch wenn sie aus Angst vor den Siedlern und den Soldaten nicht mehr zur Quelle gehen können.
Jetzt geniessen die Frauen den Schatten des Feigenbaumes am grossen Bassin, in dem seit der Römerzeit das Wasser gefasst wird, sie plaudern, lachen, waschen Gesichter, Arme und Füsse, essen Feigen und Granatäpfel, die Kinder planschen und jauchzen. Später werden alle die mitgebrachten Säcke mit Früchten und die Flaschen mit Wasser füllen, glücklich über diese geschenkte Stunde an ihrer Quelle. Auch Jugendliche aus dem Dorf sind gekommen, sie nutzen die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad. Eine friedliche Szene. Eine, die darüber hinwegtäuscht, wie sehr diese Menschen unter der Besatzung und unter den immer neuen Siedlungen – und den damit verbundenen Einschränkungen, Verboten und Schikanen – leiden.
Wie diese Einschränkungen aussehen, davon kann Abu Bakir ein Lied singen. Der Mann wohnt in einem Unterstand nahe der Quelle. Sein Haus haben die Siedler zerstört, das Zelt, das er von einer internationalen Organisation erhalten hatte, verbrannt, seinen Olivenbaum abgeholzt. Doch aus dem Strunk spriesst junges Grün, der Olivenbaum treibt wieder, und auch Abu Bakir lässt sich nicht unterkriegen. Er lädt uns zu Tee und Kaffee ein, bittet uns in sein improvisiertes Wohnzimmer. Die Kinder pflücken Minze und Salbei, alles ist ruhig, die Sonne brennt vom Himmel.
Kooperative mit Modellcharakter
In Schulen und Frauengruppen lehrt Sumaya Farhat-Naser mit grossem Engagement gewaltfreie Kommunikation und den Umgang mit Konflikten. Die Frauenkooperative von Deir Ibzee wurde mit ihrer Unterstützung nach dreijähriger Vorarbeit im Jahr 2007 gegründet. „In diesen drei Jahren haben die Frauen in intensiven Diskussionen herausgefunden, was sie gerne tun möchten – und was sie können“, sagt Farhat-Naser. Und sie können einiges: Sie produzieren Kunsthandwerk, stellen Zatar (eine Gewürzmischung), Honig und Seifen her, sie verkaufen an den nahe gelegenen Schulen gesunde Pausenverpflegung, sie verkaufen Olivenöl, vergeben zinslose Darlehen, funktionieren als Sparbank, lobbyieren für Frauenrechte, engagieren sich im Rahmen von nationalen Kampagnen gegen Gewalt an Frauen.
Ilham leitet die Kooperative, eine stolze Frau, die Autorität ausstrahlt und von 2005 bis 2012 die Politik im Stadtrat mitgeprägt hat. Ihre beiden Töchter gehören auch zur Gruppe, eine von ihnen ist Grafikdesignerin und für den optischen Auftritt der Kooperative zuständig. Im Parterre des Hauses von Ilham finden die Treffen statt, in der grossen Küche daneben wird produziert. Sumaya Farhat-Naser wirkt als Beraterin, hilft bei der Finanzierung von Projekten, organisiert Weiterbildungen. Sie ist stolz auf diese Kooperative in Deir Ibzee: „Sie hat Modellcharakter für ganz Palästina“, sagt sie. Denn: „Wir arbeiten mit Ökonomiestudierenden zusammen, helfen uns gegenseitig, verbinden Theorie und Praxis.“ Seit 2007 ist die Kooperative von 28 auf 80 Mitglieder angewachsen, „15 Frauen besitzen einen Führerschein, fünf haben sich als Imkerinnen ausbilden lassen, alle haben diverse Weiterbildungen besucht“. Die Liste der besuchten Kurse ist lang: gewaltfreie Kommunikation, Buchhaltung, Projektmanagement, Marketing, Empowerment, Präsentation, Rhetorik, politische Bildung, Frauenrechte, Gesundheit, Ernährung, Hygiene.
Im Nachbardorf Ain Arik will Sumaya Farhat-Naser jetzt eine Schwesterorganisation gründen. Die Frauen sollen sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen, Knowhow austauschen. In den letzten Jahren hat Farhat-Naser dort verfallene Häuser renoviert und Abfallkübel installiert, um das Müllproblem wenigstens im Kleinen in den Griff zu bekommen. Denn der Müll ist ein Problem in den palästinensischen Gebieten: Die israelischen Besatzer verbieten den Bau von Mülldeponien, die Abfallentsorgung funktioniert deshalb nicht, Strassen, Wege und Vorplätze sind dreckig. Die neu montierten Abfalleimer sollen zeigen, dass es sich lohnt, den Abfall nicht einfach wegzuwerfen, sondern zu sammeln. Ein wenig Bewusstseinsbildung, ein wenig Widerstand.
Schon bald will Sumaya Farhat-Naser in Ain Arik ein Kulturzentrum eröffnen, ein Museum mit einer alten Ölpresse. Dann werden auch die Frauen von Deir Ibzee ihre Produkte anbieten, sie werden tanzen und von ihrer Arbeit erzählen. „Sie sollen den Frauen von Ain Arik Mut machen, sich ebenfalls zusammenzuschliessen und gemeinsam etwas zu bewirken“, sagt Farhat-Naser. „Das ist nicht immer leicht, es gibt Diskussionen und Rückschläge. Aber es lohnt sich.“
Renate Metzger-Breitenfellner
Sumaya Farhat-Naser auf Lenos.ch
Sumaya Farhat-Naser:
Im Schatten des Feigenbaums
Herausgegeben von Willi Herzig und Chudi Bürgi
www.lemos.ch
Freitag, 30. Oktober 2015
Plattform-Asyl-Oberschützen-Treffen am 29.10.
Treffen der Plattform Asyl am 29.10. im Kaffeehaus Hainisch |
Die offizielle Anmeldung des Vereins "Miteinander in Oberschützen" ist erfolgt:
Ingrid Taucher – Obfrau
Hamed Abboud – Obfrau Stellvertreter
Monika Schmidt – Kassierin, Elke Kainz – Kassierin Stellvertreterin
Ingrid Ulreich – Schriftführerin
Gottfried Wurm Stellvertreter der Schriftführerin
Rechnungsprüferinnen: Hedwig Chaloupka und Vera Neubauer
Nächstes Treffen ist am 2. Dezember 2015, 16:30 Uhr im Kaffeehaus Hainisch
Sonntag, 11. Oktober 2015
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Interkultureller Musikworkshop in Oberschützen am 9.10.
Live Demonstration und Workshop mit Harmonium, Tablas, Khartal (Kastagnetten aus Rajasthan) und Murchang (Maultrommel)
mit den Brüdern Pintoo, Haider und Iqbal Khan aus Rajasthan
Freitag, 9.10.2015 von 16:00 Uhr bis 17:40 Uhr
im Haus der Volkskultur in Oberschützen, Hauptstraße 25
Live Demonstration und Workshop Afghanische Musik (Tambura)
mit Isaq Rameshgar
Fr 13.11.2015, 16:00-17:40
Haus der Volkskultur, 7432 Oberschützen, Hauptstraße 25
Sonntag, 4. Oktober 2015
120.000 bei „Voices for Refugees“
„Ich bin stolz auf euch“
orf.at, 3.10.2015
Zehntausende Menschen haben bereits am Samstagnachmittag bei einer Großdemo in Wien ihre Solidarität mit Flüchtlingen bekundet - über 100.000 folgten schließlich dem Aufruf der Initiatoren des Konzertes „Voices for Refugees“ und kamen am Abend auf den Wiener Heldenplatz. In sozialen Netzwerken werden bereits Vergleiche mit dem Lichtermeer gezogen, „überwältigt“ von diesem „deutlichen“ Zeichen der Solidarität zeigte sich aber auch Bundespräsident Heinz Fischer. Mit „ich bin stolz auf euch“ bedankte er sich auf dem Heldenplatz bei den Organisatoren und beim Publikum - Fischer fand aber auch deutliche Worte gegen all jene, die versuchen, aus der Flüchtlingskrise Profit zu schlagen.
„Wichtiges und eindrucksvolles Zeichen“
Orf.at, 4.10.2015
Laut Polizeiangaben rund 120.000 Menschen haben am Samstag auf dem Wiener Heldenplatz bei einem Konzert unter dem Titel „Voices for Refugees“ Solidarität mit den Flüchtlingen gezeigt. Das Bild der Menschenmassen, die mit den Leuchten ihrer Handys zum unübersehbaren Meer aus Lichtern wurden, solle „um die Welt gehen“, wünschte sich Tote-Hosen-Sänger Campino am Ende der Veranstaltung.
Flüchtlinge: Anzahl fast halbiert
Burgenland.orf.at, 4.10.2015
Die Zahl der Flüchtlinge in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl) ist rückläufig. In dieser Woche haben rund 36.000 Flüchtlinge die Grenze bei Nickelsdorf überschritten. In den Wochen davor waren es jeweils zwischen 50.000 und 60.000.
orf.at, 3.10.2015
Zehntausende Menschen haben bereits am Samstagnachmittag bei einer Großdemo in Wien ihre Solidarität mit Flüchtlingen bekundet - über 100.000 folgten schließlich dem Aufruf der Initiatoren des Konzertes „Voices for Refugees“ und kamen am Abend auf den Wiener Heldenplatz. In sozialen Netzwerken werden bereits Vergleiche mit dem Lichtermeer gezogen, „überwältigt“ von diesem „deutlichen“ Zeichen der Solidarität zeigte sich aber auch Bundespräsident Heinz Fischer. Mit „ich bin stolz auf euch“ bedankte er sich auf dem Heldenplatz bei den Organisatoren und beim Publikum - Fischer fand aber auch deutliche Worte gegen all jene, die versuchen, aus der Flüchtlingskrise Profit zu schlagen.
„Wichtiges und eindrucksvolles Zeichen“
Orf.at, 4.10.2015
Laut Polizeiangaben rund 120.000 Menschen haben am Samstag auf dem Wiener Heldenplatz bei einem Konzert unter dem Titel „Voices for Refugees“ Solidarität mit den Flüchtlingen gezeigt. Das Bild der Menschenmassen, die mit den Leuchten ihrer Handys zum unübersehbaren Meer aus Lichtern wurden, solle „um die Welt gehen“, wünschte sich Tote-Hosen-Sänger Campino am Ende der Veranstaltung.
Flüchtlinge: Anzahl fast halbiert
Burgenland.orf.at, 4.10.2015
Die Zahl der Flüchtlinge in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl) ist rückläufig. In dieser Woche haben rund 36.000 Flüchtlinge die Grenze bei Nickelsdorf überschritten. In den Wochen davor waren es jeweils zwischen 50.000 und 60.000.
Donnerstag, 1. Oktober 2015
Treffen des Arbeitskreises für Asylwerber
Beim heutigen Treffen ging es wieder um die Einteilung der Deutschkurse für den Monat Oktober, die in Aschau und in Oberschützen je dreimal wöchentlich stattfinden.
Auch Bgm. Günter Toth nahm daran teil, um sich über die Aktivitäten und das Miteinander in der Großgemeinde Oberschützen zu informieren.
Einige Asylwerber wurden beim UFC Oberschützen als Mitglieder aufgenommen und konnten bereits in der Reserve ihr Debüt geben.
Seitens des Karateclubs Oberschützen besteht die Einladung zur Teilnahme am Training.
Die Kraftkammer in Oberschützen darf dreimal pro Woche benützt werden, in Aschau wird Kettlebell (Kugelhanteln) trainiert.
Malkurs und psychologische Betreuung werden angeboten.
Das Arbeitsprojekt am Bauhof ist gestartet.
Geplant wird:
Termin für dan nächste Treffen des Arbeitskreises:
Do, 29.10.2015, um 16:30 im Café Hainisch
Auch Bgm. Günter Toth nahm daran teil, um sich über die Aktivitäten und das Miteinander in der Großgemeinde Oberschützen zu informieren.
Einige Asylwerber wurden beim UFC Oberschützen als Mitglieder aufgenommen und konnten bereits in der Reserve ihr Debüt geben.
Seitens des Karateclubs Oberschützen besteht die Einladung zur Teilnahme am Training.
Die Kraftkammer in Oberschützen darf dreimal pro Woche benützt werden, in Aschau wird Kettlebell (Kugelhanteln) trainiert.
Malkurs und psychologische Betreuung werden angeboten.
Das Arbeitsprojekt am Bauhof ist gestartet.
Geplant wird:
- ein Benefizkonzert am 7. November, um 15 h im Gemeindesaal Oberschützen
- die Gründung des Vereins "Miteinander in Oberschützen"
- Nüsse sammeln
- kulinarische Gerichte anderer Länder kennen lernen
Termin für dan nächste Treffen des Arbeitskreises:
Do, 29.10.2015, um 16:30 im Café Hainisch
Mittwoch, 30. September 2015
Leben ohne Perspektive in Syrien
Syrien: Absolute Perspektivlosigkeit
orf.at, 30.9.2015
Mehr als vier Jahre nach Beginn der gescheiterten Revolution gibt es in Syrien kaum einen Ort mehr, der nicht mittelbar oder unmittelbar vom verheerenden Bürgerkrieg betroffen ist. Dieser hat in den letzten vier Jahren mindestens 200.000 Menschen das Leben gekostet und unzählige Syrer in die Flucht getrieben.
Bürgerkrieg in Syrien
Süddeutsche Zeitung, 20.9.2015
Sieben Syrer erzählen, wie sie im Krieg leben
Wenn der Tod vom Himmel fällt, beginnt die Arbeit der Freiwilligen von Aleppo. In den Trümmern suchen sie erst nach den Überlebenden.
Bischof von Aleppo fordert Einstellung der Waffenlieferungen an IS
Chaldäisch-katholischer Bischof Antoine Audo von Aleppo |
Bischof von Aleppo glaubt nicht an militärische Lösung in Syrien
Katholisch.de - 29.09.2015
Der Syrienkonflikt ist nach Einschätzung des katholischen Bischofs von Aleppo nicht militärisch zu lösen. Daran werde auch das verstärkte Engagement Russlands nichts ändern, sagte das chaldäische Oberhaupt Antoine Audo am Dienstag der österreichischen Presseagentur Kathpress. Nötig sei eine politische Lösung; diese könne es nur geben, wenn die Waffenlieferungen an die Konfliktparteien eingestellt würden.
Vor allem der "Islamische Staat" (IS) lasse sich durch einen Waffen-Lieferstopp bezwingen. Der IS sei eine "armselige Kreation von Terroristen", die an einer instabilen Lage in der Region interessiert seien, so der Bischof. Im Grunde gehe es um den immer gleichen innerislamischen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten.
Bereits am Montag hatte Audo in den "Salzburger Nachrichten" die Einschätzung geäußert, es müsse eine Übergangslösung für Syriens Staatschef Baschar al-Assad gefunden werden. Erst dann könne es "eine Lösung mit Sunniten, Alawiten, den verschiedenen Konfessionen" geben.
"Assad hat Syrien ein gewisses Maß an Ordnung gegeben"
Zugleich betonte der Bischof, Assad habe Syrien als einem Land mit einer großen ethnischen und religiösen Vielfalt ein gewisses Maß an Ordnung gegeben. Christen hätten weitgehend Sicherheit und Wohlstand genossen und keinen religiösen Extremismus fürchten müssen.
Vor dem Krieg lebten in Syrien seinen Angaben zufolge rund 1,5 Millionen Christen. Zwei Drittel davon seien aus dem Land geflüchtet. In Aleppo habe es vor dem Krieg rund 150.000 Christen gegeben, inzwischen seien es noch rund 50.000.
Audo ist Hauptreferent der derzeit in Salzburg stattfindenden Jahrestagung der "Initiative Christlicher Orient". Der Bischof gehört dem Jesuitenorden an und ist seit 1992 der Oberhirte der chaldäischen Katholiken in Nordsyrien. Aleppo, einst bedeutendes Wirtschaftszentrum, zählt zu den umkämpftesten Städten im Syrienkrieg. Während Regierungstruppen den Westteil Aleppos kontrollieren, beherrschen Rebellen die Viertel im Osten. Auch der IS will die Stadt einnehmen.
Bischof: Leben in Aleppo heißt Bomben, kein Strom, kein Wasser
Salzburg, 29.09.2015 (KAP) Täglich Tote und Verwundete durch Bomben und Schießereien, kein Strom, kein Wasser, ständig steigende Nahrungsmittelpreise - das ist die aktuelle Situation in der nordsyrischen Stadt Aleppo. Zehntausende fliehen deshalb nach Europa, wie der örtliche chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo am Dienstag in Salzburg in einem Interview mit "Kathpress" unterstrich.
Montag, 28. September 2015
Nur eine kleine Verschnaufpause
Ich gönn sie mir, und möchte Euch vom Alltagschaos berichten.
Eine iranische Familie, zusammen mit 11 jungen Männern, lebt in einer der lange Jahre schon bekannten organisierten Unterkunft und fällt ob der groben, verächtlichen Behandlung immer tiefer in Depression. Jeder Tag wird schwerer. Sie wissen keinen Ausweg, obwohl sie die Möglichkeiten hätten, in eine freundschaftliche Gemeinschaft zu wechseln, wo alles für sie besser würde; Freunde aus der Heimat, eigenständiges Wohnen, eine Dorfgemeinschaft die sich - wie Ihr in Oberschützen - voll für ein Miteinander engagiert.
Wer fragt, warum dieser Wechsel nicht möglich sein sollte, bekommt die Antwort: keine Verlegung in ein anderes Bundesland. Der administrative Aufwand ist zu hoch. Was wirklich zu hoch ist, ist die Pein, die die Menschen in dieser organisierten Unterkunft bezahlen müssen. Sie besteht seit mehr als 10 Jahren. Ist es Gnade, Gerechtigkeit, die hier waltet? Ich nenne es Grausamkeit am Nächsten! Die Schliessung der Unterkunft m u s s erstritten werden.
Und was hört man aus Traiskirchen? Da hat Vernunft eingesetzt: ein aus Syrien geflüchteter Mann kam vorgestern an und konnte nach Fingerabdrucknahme gleich weiter zu der Familie reisen, mit der er seit Kindheit befreundet war.
Das war meine kleine Verschnaufpause. Danke für Euer Zuhören,
Irmgard
Eine iranische Familie, zusammen mit 11 jungen Männern, lebt in einer der lange Jahre schon bekannten organisierten Unterkunft und fällt ob der groben, verächtlichen Behandlung immer tiefer in Depression. Jeder Tag wird schwerer. Sie wissen keinen Ausweg, obwohl sie die Möglichkeiten hätten, in eine freundschaftliche Gemeinschaft zu wechseln, wo alles für sie besser würde; Freunde aus der Heimat, eigenständiges Wohnen, eine Dorfgemeinschaft die sich - wie Ihr in Oberschützen - voll für ein Miteinander engagiert.
Wer fragt, warum dieser Wechsel nicht möglich sein sollte, bekommt die Antwort: keine Verlegung in ein anderes Bundesland. Der administrative Aufwand ist zu hoch. Was wirklich zu hoch ist, ist die Pein, die die Menschen in dieser organisierten Unterkunft bezahlen müssen. Sie besteht seit mehr als 10 Jahren. Ist es Gnade, Gerechtigkeit, die hier waltet? Ich nenne es Grausamkeit am Nächsten! Die Schliessung der Unterkunft m u s s erstritten werden.
Und was hört man aus Traiskirchen? Da hat Vernunft eingesetzt: ein aus Syrien geflüchteter Mann kam vorgestern an und konnte nach Fingerabdrucknahme gleich weiter zu der Familie reisen, mit der er seit Kindheit befreundet war.
Das war meine kleine Verschnaufpause. Danke für Euer Zuhören,
Irmgard
Montag, 21. September 2015
Flüchtlinge: Fakten zu Jobs & Sozialleistungen
Mit der großen Zahl an durchreisenden Flüchtlingen stellt sich derzeit oft die Frage, wie sich das auf den ohnehin schwächelnden Arbeitsmarkt auswirkt. Auch die Frage nach Sozialleistungen taucht auf. Hier ein Faktencheck.
burgenland.orf.at - 21.9.2015
Asylwerber in Österreich dürfen keiner Arbeit nachgehen. Es gibt nur einige wenige Tätigkeiten, die sie - wenn überhaupt - für einen geringen Betrag ausüben dürfen. So dürfen Asylwerber etwa in organisierten Unterkünften Hilfstätigkeiten ausüben - zum Beispiel putzen, ausmalen, reparieren. Und sie dürfen dafür nicht mehr als sechs Euro in der Stunde bekommen.
Sie dürfen auch gemeinnützige Tätigkeiten ausüben - aber nur für Gemeinden, Land oder Bund - und hier auch nur vorübergehend und anlassbezogen, nie auf Dauer. Asylwerber dürfen grundsätzlich auch als Saisonarbeiter tätig sein. Allerdings gibt es hier Kontingente pro Bundesland. Im Burgenland etwa gibt es im Tourismus ein Kontingent von maximal zehn Asylwerbern in der Sommersaison.
AMS Burgenland: 57 Vormerkungen
Abgesehen davon dürfen Asylwerber auch selbständig tätig sein, allerdings erst drei Monate nach Zulassung zum Asylverfahren und mit einer großen Einschränkung. Es dürfen nur Bereiche sein, für die man keinen Gewerbeschein braucht - zum Beispiel als Dolmetscher, Nachhilfelehrer, Musiker oder Werbegrafiker. Die Möglichkeiten sind also gering.
Beim AMS Burgenland sind derzeit 57 Asylwerber vorgemerkt, der überwiegende Teil schon seit Jahren. Der derzeitige Zustrom von Asylwerbern werde heuer keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, meint AMS-Burgenland-Chefin Helene Sengstbratl. Und nächstes Jahr werde es drauf ankommen, wie gut und schnell die Betroffenen Deutsch lernen, um überhaupt einsetzbar zu sein, so Sengstbratl.
Sozialleistungen: Die Fakten
Neben der Arbeitsfrage beschäftigt viele auch die Frage nach Sozialleistungen. Oft heißt es, Asylwerber würden mehr bekommen als hilfsbedürftige österreichische Familien. Die Fakten: Asylwerber haben keinen Anspruch auf Sozialhilfe, Wohnbeihilfe, Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld oder Heizkostenzuschuss.
Was Asylwerber tatsächlich bekommen, ist die Grundversorgung. Wer in einer organisierten Unterkunft lebt und dort zu Essen bekommt, erhält 40 Euro Taschengeld pro Monat. Wer sich selbst in einer Privatunterkunft einmietet und selbst versorgt, bekommt einen Mietzuschuss und Verpflegungsgeld. Bei einer vierköpfigen Familie sind das in Summe 820 Euro. Und damit muss die ganze Familie auskommen.
Flüchtlinge und die Jobfrage
Dass Europas Politiker in der Flüchtlingskrise so tief zerstritten sind, hat viele Gründe - die meisten davon sind innenpolitisch motiviert. Im Zentrum steht die Sorge vor einer politischen Debatte darüber, ob Flüchtlinge einheimische Arbeitslose vom Jobmarkt verdrängen. Der deutsche Ökonom Holger Bonin warnt davor, die beiden Gruppen „gegeneinander auszuspielen“. Er räumt ein, dass das schwierig sei - ein Weg sei es, mit falschen Vorstellungen davon, wie der Arbeitsmarkt funktioniert, aufzuräumen. Der sei nämlich viel flexibler, als man glaube, so der Experte.
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Sonntag, 20. September 2015
Donnerstag, 17. September 2015
Familienzusammenführung von Flüchtlingen im Südburgenland gelungen
Happy End für Flüchtlingsfamilie
Derzeit sind laut UNHCR weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Tausende Familien wurden auseinandergerissen. Im Südburgenland ist nun eine Familienzusammenführung von Flüchtlingen gelungen.
burgenland.orf.at - 16.9.2015
Über Monate war die Kinder und ihre Mutter vom Vater getrennt. Nun gelang es die Familie wieder zu vereinigen. Davor erlebte die fünfköpfige Familie die sprichwörtliche Hölle auf Erden. Der Vater, Omar Swed, zeigte ein Video, dass er mit seinem Handy in Syrien nach einem Raketen- und Bombenangriff aufgenommen hat. Das Haus sei von einer Bombe zerstört worden, sagte Swed.
Flüchtlingsfamilienzusammenführung
Sein Bruder wurde getötet, ein weiterer Bruder verhaftet und verschleppt. Die Familie beschloss daraufhin zu fliehen. Aufgrund von Geldmangel schlug sich der Familienvater im Dezember 2014 zunächst alleine nach Österreich durch und landete in einer privaten Flüchtlingspension in Königsdorf. Seine Frau, eine Volksschullehrerin, fand unterdessen Unterschlupf bei ihren Eltern in der syrischen Hauptstadt Damaskus.
Unklarheit über den Verbleib des Vaters
Wochenlang gab es zwischen Ehefrau und Ehemann kein Lebenszeichen, man wusste nichts über den Verbleib voneinander. Lange Zeit war unklar, ob Vater Omar die Flucht nach Europa überhaupt überlebt hatte. „Das war eine furchtbare Zeit, die Kinder haben täglich gefragt, wo ist der Vater. Ein Sohn hat mir gesagt, er hätte vom Papa geträumt, dass er da war und Kekse mitgebracht hätte. Daraufhin beschloss ich ebenfalls zu fliehen“, erzählte die Mutter. Die Flucht mit ihren kleinen Kindern bis nach Österreich dauerte 40 Tage. Nach zehn langen Monaten gab es dann für die Familie das langersehnte Wiedersehen.
Wiedersehen nach zehn Monaten Ungewissheit
Ermöglicht wurde diese Zusammenführung von der Plattform Bleiberecht. Es sei ein ganz berührendes Erlebnis gewesen. Soetwas gäbe einem Kraft, um sich auf weiterhin für Menschen in Not einzusetzen, sagte Gerlinde Grohotolsky, von der Plattform Bleiberecht. Die Familie lebt jetzt in Sulz (Bezirk Güssing). Dort bildete sich mittlerweile auch ein Unterstützungsnetzwerk für die syrische Familie.
Mittwoch, 16. September 2015
Interaktive Karte zur Asylwerber-Verteilung in Österreich
1.246 Gemeinden ohne Asylwerber
Die Suche nach Notquartieren für Tausende Flüchtlinge, die in den vergangenen Tagen nach Österreich gekommen sind, läuft weiterhin auf Hochtouren. Abseits der Akuthilfe bleibt die Frage bestehen, wo jene Menschen unterkommen, die in Österreich Asyl beantragt haben. Die Karte mit den aktuellen Daten von Mitte September zeigt, welche Gemeinden die Aufteilungsquote von 1,5 Prozent bereits erfüllen, welche noch hinterherhinken und wo noch immer keine Asylwerber untergebracht sind.
orf.at - 15.9.2015
Die Suche nach Notquartieren für Tausende Flüchtlinge, die in den vergangenen Tagen nach Österreich gekommen sind, läuft weiterhin auf Hochtouren. Abseits der Akuthilfe bleibt die Frage bestehen, wo jene Menschen unterkommen, die in Österreich Asyl beantragt haben. Die Karte mit den aktuellen Daten von Mitte September zeigt, welche Gemeinden die Aufteilungsquote von 1,5 Prozent bereits erfüllen, welche noch hinterherhinken und wo noch immer keine Asylwerber untergebracht sind.
orf.at - 15.9.2015
Dienstag, 15. September 2015
Notquartiere: 4.700 Plätze im Burgenland vorhanden
Festivalhalle in Wiesen |
burgenland.orf.at - 15.9.2015
Im Burgenland stehen derzeit insgesamt rund 4.700 Plätze für Flüchtlinge in Notquartieren zur Verfügung. Neben den festen Unterkünften gibt es nun auch Zelte, die das Bundesheer in Nickelsdorf und Heiligenkreuz aufgestellt hat.
In den Zelten, die das Rote Kreuz zur Verfügung gestellt und die das Bundesheer am Dienstag in Nickelsdorf aufgestellt hat, gibt es Platz für rund 1.350 Flüchtlinge. Dazu kommen weitere 200 Plätze in der ehemaligen Veterinärmedizinischen Station und 400 in der Nova-Rock-Halle. Eine weiteres großes Notquartier mit 250 Plätzen gibt es in der ASFINAG-Halle in Parndof.
Die Caritas konnte bis Dienstagnachmittag insgesamt 700 Notschlafstellen einrichten, der große Teil davon in Pfarren. Auf dem Festivalgelände Wiesen konnte Platz für 600 Menschen bereit gestellt werden - mehr dazu in 600 Flüchtlinge in Wiesen untergebracht. Und auch im Südburgenland, in der Messehalle in Oberwart, können 500 Flüchtlinge untergebracht werden.
4.700 Plätze vorhanden
In Heiligenkreuz, im Businesspark, stehen mittlerweile auch Bundesheer-Zelte mit rund 250 Plätzen bereit. Dazu kommen auch noch etliche weitere kleinere Unterbringungsmöglichkeiten im gesamten Burgenland. Damit können in Summe momentan knapp 4.700 Flüchtlinge im Burgenland untergebracht werden.
Inform-Halle in Oberwart |
Tausende Menschen sollen in den nächsten Stunden auch im Südburgenland ankommen. Hilfsbereitschaft ist enorm!
mein.bezirk.at - 13.9.2015
Nachdem der Flüchtlingsstrom auch im Südburgenland zunahm - mehr dazu - und die Halle in Moschendorf zu klein wurde, brachten die Einsatzkräfte Sonntagabend einen Teil der Flüchtlinge nach Oberwart gebracht, wo in einer Messehalle ein Notquartier eingerichtet wurde.
"In Moschendorf sind die Kapazitäten erschöpft. Alle, die in Moschendorf keinen Platz fanden, wurden gestern mit Autobussen nach Oberwart gebracht“, so Einsatzleiter Hans-Peter Polzer vom Roten Kreuz.
Hilfsbereitschaft ist einzigartig
Gestern um 17 Uhr kamen die ersten Flüchtlinge mit Bussen in Oberwart an. "Es genügte ein Telefonat von knapp drei Minuten mit Bürgermeister Rosner, der sofort bereit war, eine Halle zur Verfügung zu stellen. Was hier in Oberwart an Hilfsbereitschaft zu spüren war, ist einzigartig. Die Leute haben Gewand, Decken gebracht, und waren sofort bereit mitzuhelfen. Es war völlig unkompliziert. Das ist für mich phänomenal", betont Polzer.
"Da können sich einige Gemeinden ein Beispiel nehmen. Es ist wirklich sagenhaft, was hier in kurzer Zeit aufgebaut wurde", ergänzt der Leiter des Roten Kreuzes Rudolf Luipersbeck.
Ausnahmesituation
"Wir haben jetzt eine Ausnahmesituation, mit der noch keiner von uns konfrontiert war. Es galt gemeinsam mit Polizei und Roten Kreuz und den vielen Freiwilligen so schnell als möglich zu reagieren. Ich bin als Bürgermeister wirklich stolz auf die Oberwarter Bevölkerung. Dass soviele nach ein paar sms und Facebook-Meldung sofort hier waren und mit Decken, Kleidung usw. parat standen, war einfach sensationell", meint Bgm. Georg Rosner.
Wie es nun weitergeht, weiß niemand, so Rosner. "Derzeit sind rund 560 Menschen hier untergebracht, vor allem Familien mit Kindern, aber auch einige junge Männer, die sich bereits wieder zu Fuß auf den Weg machten - zur nächsten Bushaltestelle, um dann nach Wien weiterzufahren", berichtet Polzer.
Kapazitäten gebe es in Oberwart noch, so der Einsatzleiter des Roten Kreuzes. "In Heiligenkreuz warten noch etliche Familien mit Kindern, einen Teil davon könnten wir noch aufnehmen", so Polzer, der mit seinem Team seit vielen Stunden im Dauereinsatz ist. "Ich war in Nickelsdorf, dann in Moschendorf und nun bin seit gestern in Oberwart. Die Organisation funktioniert sehr gut und die Hilfsbereitschaft ist einfach enorm. Ein jeder fragt nur, wie kann ich helfen", so Polzer.
Freitag, 11. September 2015
Aufruf der Diakonie um Spende von Grundversorgungspackerl
Hoffnungsträger - Grundversorgungstasche/-packerl
Wenn Sie die Arbeit der Diakonieunterstützen wollen, dann richten Sie für die ankommenden Flüchtlinge bitte folgende Sachen in einer großen Tasche und geben Sie die im nächsten evangelischen Pfarramt ab:
1 Decke, 1 Isomatte, 1 Seife, 1 Zahnbürste, 1 Zahnpaste,
1 Pk Rasierschaum und 1Pk Rasierer,
1 Deo, 1 Handtuch.
1 Deo, 1 Handtuch.
1 Tasse, 1 Garnitur Besteck und 1 Teller,
1 Glas Löskaffee, 1 Pk Tee; 1 l Glas voll Zucker,
2 Pk Knäckebrot,
1 Striezel oder 1 Weißbrot (am besten vorgeschnitten. Bitte auf das Haltbarkeitsdatum achten!)
1 Pk Frischkäse,
2 Dosen Thunfisch,
1 Pk Studentenfutter,
1 Pk Müsliriegel,
1 Pk Butterkekse oder Biskotten,
1 Pk Salzgebäck oder Cracker,
3 l Mineralwasser,
1 l Saft,
2 Obstkonserven
Gerne kaufen wir auch die Sachen für Sie, wenn Sie uns mit Ihrer Spende unterstützen!
Kennwort: Asyl ist ein Menschenrecht
IBAN: AT82 51000 90213703000; BIC: EHBBAT3EXXX
Danke, dass Sie ein Herz für Ihre Mitmenschen haben!
Pfr. Sieglinde Pfänder
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