Festivalhalle in Wiesen |
burgenland.orf.at - 15.9.2015
Im Burgenland stehen derzeit insgesamt rund 4.700 Plätze für Flüchtlinge in Notquartieren zur Verfügung. Neben den festen Unterkünften gibt es nun auch Zelte, die das Bundesheer in Nickelsdorf und Heiligenkreuz aufgestellt hat.
In den Zelten, die das Rote Kreuz zur Verfügung gestellt und die das Bundesheer am Dienstag in Nickelsdorf aufgestellt hat, gibt es Platz für rund 1.350 Flüchtlinge. Dazu kommen weitere 200 Plätze in der ehemaligen Veterinärmedizinischen Station und 400 in der Nova-Rock-Halle. Eine weiteres großes Notquartier mit 250 Plätzen gibt es in der ASFINAG-Halle in Parndof.
Die Caritas konnte bis Dienstagnachmittag insgesamt 700 Notschlafstellen einrichten, der große Teil davon in Pfarren. Auf dem Festivalgelände Wiesen konnte Platz für 600 Menschen bereit gestellt werden - mehr dazu in 600 Flüchtlinge in Wiesen untergebracht. Und auch im Südburgenland, in der Messehalle in Oberwart, können 500 Flüchtlinge untergebracht werden.
4.700 Plätze vorhanden
In Heiligenkreuz, im Businesspark, stehen mittlerweile auch Bundesheer-Zelte mit rund 250 Plätzen bereit. Dazu kommen auch noch etliche weitere kleinere Unterbringungsmöglichkeiten im gesamten Burgenland. Damit können in Summe momentan knapp 4.700 Flüchtlinge im Burgenland untergebracht werden.
Inform-Halle in Oberwart |
Tausende Menschen sollen in den nächsten Stunden auch im Südburgenland ankommen. Hilfsbereitschaft ist enorm!
mein.bezirk.at - 13.9.2015
Nachdem der Flüchtlingsstrom auch im Südburgenland zunahm - mehr dazu - und die Halle in Moschendorf zu klein wurde, brachten die Einsatzkräfte Sonntagabend einen Teil der Flüchtlinge nach Oberwart gebracht, wo in einer Messehalle ein Notquartier eingerichtet wurde.
"In Moschendorf sind die Kapazitäten erschöpft. Alle, die in Moschendorf keinen Platz fanden, wurden gestern mit Autobussen nach Oberwart gebracht“, so Einsatzleiter Hans-Peter Polzer vom Roten Kreuz.
Hilfsbereitschaft ist einzigartig
Gestern um 17 Uhr kamen die ersten Flüchtlinge mit Bussen in Oberwart an. "Es genügte ein Telefonat von knapp drei Minuten mit Bürgermeister Rosner, der sofort bereit war, eine Halle zur Verfügung zu stellen. Was hier in Oberwart an Hilfsbereitschaft zu spüren war, ist einzigartig. Die Leute haben Gewand, Decken gebracht, und waren sofort bereit mitzuhelfen. Es war völlig unkompliziert. Das ist für mich phänomenal", betont Polzer.
"Da können sich einige Gemeinden ein Beispiel nehmen. Es ist wirklich sagenhaft, was hier in kurzer Zeit aufgebaut wurde", ergänzt der Leiter des Roten Kreuzes Rudolf Luipersbeck.
Ausnahmesituation
"Wir haben jetzt eine Ausnahmesituation, mit der noch keiner von uns konfrontiert war. Es galt gemeinsam mit Polizei und Roten Kreuz und den vielen Freiwilligen so schnell als möglich zu reagieren. Ich bin als Bürgermeister wirklich stolz auf die Oberwarter Bevölkerung. Dass soviele nach ein paar sms und Facebook-Meldung sofort hier waren und mit Decken, Kleidung usw. parat standen, war einfach sensationell", meint Bgm. Georg Rosner.
Wie es nun weitergeht, weiß niemand, so Rosner. "Derzeit sind rund 560 Menschen hier untergebracht, vor allem Familien mit Kindern, aber auch einige junge Männer, die sich bereits wieder zu Fuß auf den Weg machten - zur nächsten Bushaltestelle, um dann nach Wien weiterzufahren", berichtet Polzer.
Kapazitäten gebe es in Oberwart noch, so der Einsatzleiter des Roten Kreuzes. "In Heiligenkreuz warten noch etliche Familien mit Kindern, einen Teil davon könnten wir noch aufnehmen", so Polzer, der mit seinem Team seit vielen Stunden im Dauereinsatz ist. "Ich war in Nickelsdorf, dann in Moschendorf und nun bin seit gestern in Oberwart. Die Organisation funktioniert sehr gut und die Hilfsbereitschaft ist einfach enorm. Ein jeder fragt nur, wie kann ich helfen", so Polzer.
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