Dienstag, 5. Januar 2016

In Eisenstadt konvertieren Flüchtlinge zum Christentum

Dompfarrer Erich Bernhard mit den Flüchtlingen beim Vorbereitungskurs
Vom Islam zum Christentum
burgenland.orf.at, 4.1.2016
Im Dompfarrzentrum in Eisenstadt sind im Moment neun Flüchtlinge untergebracht. Der dortige Pfarrer Erich Bernhard kümmert sich nicht nur um die Integration, er führt die islamischen Flüchtlinge auch zum Christentum.

„Jede Pfarre im Burgenland sollte zumindest eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen“, dieser Appell kam von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. Pfarrer Erich Bernhard sorgt für die im Dompfarrzentrum untergebrachten Flüchtlinge. Sie wollen konvertieren und sich demnächst taufen lassen, deshalb besuchten sich auch am Sonntag um 11.00 Uhr den Gottesdienst in der Eisenstädter Domkirche.

Einige der Flüchtlinge, die erst vor wenigen Wochen nach Österreich gekommen sind, saßen auch in den Reihen. Auch wenn sie kaum ein Wort verstehen, sie haben sich bereits entschieden - sie wollen vom Islam zum Christentum konvertieren, was den Dompfarrer freut.

Religionsunterricht in der Dompfarre
Nach dem Gottesdienst gibt es für die rund 15 Katechumenen - so werden Taufbewerber in christlichen Kirchen bezeichnet - einen Vorbereitungskurs. Bei dem Kurs am Sonntag ging es unter anderem um die Geburt Christi und um die Heiligen drei Könige.

„Dass wir als Christen die grundsätzliche Aufgabe haben, Menschen zu Jesus zu führen und missionarisch zu sein, liegt in der Natur der Sache. Wenn die Flüchtlinge sozusagen von selbst kommen und Interesse am christlichen Glauben haben, werden wir natürlich dafür offen sein“, so Dompfarrer Erich Bernhard.

Kein Glaubenskrieg in Österreich
„Der Islam ist eigentlich eine Religion des Friedens und das ist nicht der Fall. Es werden Kriege aufgrund des Glaubens in meiner Heimat geführt. Hier in Österreich ist das anders, hier gibt es keine Probleme. Hier leben die Menschen friedlich miteinander“, sagte Mohammad Reza.

„Im Islam wird ihnen erzählt, dass Gott dich bestraft, wenn du etwas Böses tust. In der christlichen Religion ist das anders, hier vergibt einem Gott, wenn man einen Fehler macht und das finde ich sehr gut“, meinte Nosrat Salami.

Zu Ostern zwei Taufen
„Ich hatte bis ich nach Österreich gekommen bin, keinen Kontakt mit der christlichen Religion. Pater Erich hat mich sehr beeindruckt, er hilft uns Flüchtlingen, so etwas gibt es in meiner Heimat nicht“, sagte Goran Faeq.

Einige Kritiker sehen auch ein Kalkül dahinter, denn ein Konfessionswechsel erhöht die Chancen, in Österreich bleiben zu dürfen. Müssten sie zurück in ihr Heimatland, könnten sie aufgrund ihrer neuen Religion verfolgt werden. Für die katholische Kirche ganz offiziell ist alles jedenfalls ernst mit der Taufe. Für zwei von ihnen ist es bereits zu Ostern Ende März soweit.


Zum Thema:

"Das Gebot der Stunde"
Mein Bezirk, 18.05.2015
Die Situation der Flüchtlinge in Eisenstadt

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