Samstag, 30. Juni 2018

Protest in Schwechat gegen die Abschiebung nach Afghanistan


Protest gegen die Abschiebung nach Afghanistan

Über 100 Menschen haben sich in Pfarrkirche in Schwechat zusammen gefunden, um gegen Abschiebungen nach Afghanistan zu demonstrieren.

Bei der Protestaktion am Donnerstag, 28. Juni 2018, haben sich über 100 Menschen zusammengefunden, um ihre Stimme gegen die Abschiebungen nach Afghanistan zu erheben. Anlass dafür war die Abschiebung eines jungen Afghanen aus Schwechat in der gleichen Woche.

Afghanistan gilt in der Asylrechtssprechung Österreichs als sicheres Land. Zugleich gilt eine Reisewarnung für Österreicherinnen und Österreicher. Allein im Jahr 2017 waren 10.000 zivile Todesopfer bei bewaffneten Konflikten zu verzeichnen, so die Pfarre Schwechat gemeinsam mit dem Verein "Raum Schwechat hilft"in einem Protestschreiben .

Gemeinsam gedenken

Gemeinsam wurde am Donnerstag der 27 Menschen, die täglich in Afghanistan eines gewaltsamen Todes sterben, gedacht und bekräftigt, dass Afghanistan eindeutig kein sicheres Land ist.

"Die AsylwerberInnen, mit denen wir in Schwechat leben und arbeiten, wollen vor allem eines: ein Leben in Sicherheit, ohne Angst, den Weg in die Schule oder Arbeit überleben", so die Verantwortlichen weiter.

Kritik wird an der Dauer der langen Asylverfahren geübt. In dieser Zeit entstünden Freundschaften, Beziehungen und ein soziales Umfeld, aus dem die Menschen dann wieder heraus gerissen würden.

Die Pfarre Schwechat und der Verein "Raum Schwechat hilft" fordern rasche Asylverfahren, in denen die Situation in Herkunftsländern wie Afghanistan berücksichtigt wird und den sofortigen Stopp der Abschiebungen in diese Länder.
Erzdiözese Wien, 29.6.2018