Samstag, 6. August 2016

Pinkafeld: Kritik an Asylunterkünften

Pinkafeld: Kritik an Asylunterkünften
burgenland.orf.at, 6.8.2016
Nicht alle Quartiergeber halten die vom Land vorgegebenen Mindeststandards für private Flüchtlingsunterkünfte ein. SOS Mitmensch hat Anzeige gegen einen Quartiergeber in Pinkafeld erstattet. Das Land beschwichtigt und prüft.

Rainer Klien von SOS Mitmensch fährt schwere Geschütze auf: In einem alten, abgelegenen Haus zwischen Pinkafeld und Riedlingsdorf seien rund 15 Asylwerber illegal untergebracht. Kein Anschluss an die Kanalisation, keine geregelte Müllentsorgung, fehlende Nutzungsberechtigung, Überbelegung, fehlende Koch- und Sitzgelegenheiten. Das sind nur einige, in einer ganze Reihe von Vorwürfen. Diese hat Klien in einer Anzeige gegen den Quartiergeber formuliert.

Pinkafelds Bürgermeister: Situation „katastrophal“
Klien will, dass eine gesetzeskonforme Situation geschaffen oder das Quartier geschlossen wird. Pinkafelds Bürgermeister Kurt Maczek (SPÖ) bezeichnet die Situation wörtlich als „katastrophal“. Er sei zwar noch nicht selbst im Quartier gewesen, aber ein Pinkafelder Stadtrat war vor Ort und habe von sehr schlimmen Zuständen gesprochen.

Land: „Vorwürfe seien übertrieben“
In der, für die Privatquartiere zuständigen, Abteilung des Landes kann man die Aufregung nicht nachvollziehen. Die Vorwürfe von SOS Mitmensch seien übertrieben. Man kenne das Quartier. Es sei zwar in einem unterdurchschnittlichen Zustand, gehöre aber nicht zu den schlimmsten Quartieren im Land.

Quartiergeber weist Vorwürfe zurück
Aufgrund der Vorwürfe habe man mit einer Überprüfung begonnen, die noch nicht abgeschlossen sei. Im Übrigen kontrolliere die Diakonie alle Quartiere regelmäßig. Und der betroffene Quartiergeber weist die Vorwürfe zum baulichen Zustand des Hauses gegenüber dem ORF Burgenland zurück und betont, dass das Quartier mit derzeit 13 Flüchtlingen auch nicht überlegt sei. Er dürfe bis zu 23 unterbringen.

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